Merkel bremst bei Braunkohleausstieg

Reuters

Veröffentlicht am 17.08.2018 08:11

Merkel bremst bei Braunkohleausstieg

Berlin/Dresden (Reuters) - Bundeskanzlerin Angela Merkel hat Forderungen nach einem schnellen Ausstieg aus der Braunkohle zurückgewiesen.

"Die Prämisse, unter der die entsprechende (Kohle-)Kommission arbeitet heißt: Erst Zukunftschancen, dann die Frage, wann wird ausgestiegen aus der Braunkohle", sagte die CDU-Vorsitzende am Donnerstag bei einem Besuch in der CDU-Landtagsfraktion in Dresden. "Das ist mit Blick auf die Menschen die richtige und wichtige Botschaft." Zuvor hatte das Fraunhofer-Institut für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik eine Studie vorgelegt, dass Deutschland ohne höhere Energiekosten oder Gefahr für die Stromversorgung schneller aus der Braunkohle aussteigen könnte. So könnten die nationalen Klimaschutzziele 2020 noch erreicht werden.

Die große Koalition hatte ein verbindliches nationales Klimaschutzziel 2020 auf Druck der Braunkohleländer Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Sachsen abgeschwächt. CDU, CSU und SPD bekennen sich zwar im Koalitionsvertrag zu den Zielen für 2020, 2030 und 2050. Aber in der Passage zum ausschließlich national definierten Ziel 2020 heißt es nur, die Koalition wolle die "Handlungslücke beim Klimaschutz bis 2020 verkleinern". Eine Kohle-Kommission soll Einzelheiten festlegen.