US-Dollar im Höhenflug - Crash beim russischen Rubel

Investing.com

Veröffentlicht am 28.02.2022 09:18

Von Peter Nurse

Investing.com - Der US-Dollar ist im europäischen Frühhandel am Montag kräftig gestiegen, während der russische Rubel auf ein Rekordtief gefallen ist. Hintergrund sind die schärferen Sanktionen des Westens gegen Russland wegen dessen Einmarsch in die Ukraine. Auf diese Weise erhöhte sich die Nachfrage nach der Weltreservewährung.

Der US Dollar Index (DXY), der oft als Benchmark für die US-Währung herangezogen wird, stieg bis 10.50 Uhr MEZ um 0,5 % auf 97,115 Punkte.

Mit dem Ausschluss mehrerer großer russischer Banken vom internationalen Zahlungssystem SWIFT am Wochenende haben die westlichen Mächte den Druck auf Russlands Präsident Wladimir Putin weiter erhöht.

"Der SWIFT-Ausschluss führt zu entgangenen Zahlungen und riesigen Überziehungen, ähnlich wie im März 2020", erklärten die Analysten der Credit Suisse (SIX:CSGN) am Sonntag in einer Mitteilung.

Dadurch könnten die Zentralbanken, insbesondere die Federal Reserve, gezwungen sein, die Liquidität zu erhöhen, um Zahlungsausfälle auszugleichen, fügte die Schweizer Bank hinzu.

Darüber hinaus kündigten die EU und die USA Maßnahmen zur faktischen Einfrierung von mehr als der Hälfte der Währungsreserven der russischen Zentralbank an.

Die Folge ist, dass die Marktteilnehmer nun verstärkt auf den Dollar setzen, der nicht nur die Reservewährung der Welt ist, sondern auch als sicherer Hafen und liquideste Anlage gilt.

Andersherum stürzte der Rubel am Montag auf ein Rekordtief gegenüber dem Dollar ab, woraufhin die russische Zentralbank ihren Leitzins von 9,5 % auf 20 % anhob und die Unternehmen aufforderte, Fremdwährungen zu verkaufen, um die Währung zu schützen.

Gegen 10.58 Uhr stieg der USD/RUB um über 20 % auf 100,17. Zuvor war das Paar in der Spitze bis auf 117,8170 geklettert und hatte damit ein neues Allzeithoch erreicht. Ähnlich steil ging es für den Rubel gegenüber dem Euro nach unten.

Die russische Wirtschaft dürfte im zweiten Quartal um 20 % und im Gesamtjahr angesichts der Verschärfung der Sanktionen um rund 3,5 % schrumpfen, erklärte JPMorgan am Montag.

"Selbst in Zeiten verlangsamten Wachstums, steigender Inflation und hoher Zinssätze waren die Devisenreserven der Zentralbank und der russische Leistungsbilanzüberschuss die beiden Säulen der Wirtschaft. Jetzt nicht mehr", fügte JPMorgan (NYSE:JPM) hinzu.

Angesichts der extremen Marktvolatilität konzentrieren sich die Investoren in dieser Woche auf die Aussagen des Fed-Vorsitzenden Jerome Powell zur Wirtschaft und Geldpolitik. Er wird am Mittwoch vor dem Ausschuss für Finanzdienstleistungen des Repräsentantenhauses und am Donnerstag erneut vor dem Bankenausschuss des Senats sprechen.

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Es wurde allgemein erwartet, dass die US-Notenbank Fed auf ihrer nächsten Sitzung im März die Zinssätze anheben würde, möglicherweise um bis zu 50 Basispunkte, doch müssen die Beamten nun die geopolitischen und wirtschaftlichen Auswirkungen des Konflikts in der Ukraine gegen die Pläne zur Eindämmung der steigenden Inflation gegeneinander abwägen.

Auch im restlichen Devisenmarkt ergaben sich große Kursbewegungen: so fiel der EUR/USD um 0,7% auf 1,1187. Grund dafür war die Tatsache, dass Europa die Hauptlast der Auswirkungen des Einmarsches Russlands in der Ukraine zu tragen hat, denn die höheren Energiekosten dürften das Wachstum in der Region beeinträchtigen. Der polnische Zloty war dabei besonders stark betroffen und verlor 1,6 % gegenüber dem Euro und 2,4 % gegenüber dem Dollar.

Das Währungspaar USD/JPY fiel um 0,1 % auf 115,52. Zwar konnte der Yen dank seines Status als sicherer Hafen einige Zuflüsse verbuchen, doch fiel die Industrieproduktion im Januar um 1,3 %, was die Sorge vergrößerte, dass die Wirtschaft in diesem Quartal aufgrund der Corona-Restriktionen schrumpfen könnte.

Der als besonders anfällig bei schlechter Stimmung an den Finanzmärkten geltende AUD/USD fiel um 0,4 % auf 0,7202, der GBP/USD sank um 0,2 % auf 1,3380, während der USD/CNY um 0,1 % auf 6,3109 fiel.

Darüber hinaus gab der USD/TRY um 1,3% auf 13,8810 ab, nachdem die türkische Wirtschaft im vierten Quartal des vergangenen Jahres mit einem BIP-Anstieg von 9,1% aufgrund einer Zunahme des Inlandsverbrauchs und der Exporte stärker expandierte als vorhergesagt.

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