Thailand kämpft gegen starken Baht

Investing.com

Veröffentlicht am 02.01.2020 08:41

Investing.com - Der thailändische Baht ist am Donnerstag stark unter Druck geraten. Spekulationen über eine Zentralbank-Intervention in den Devisenmarkt haben die thailändische Landeswährung geschwächt. Zum US-Dollar kollabierte sie zeitweise um gut 1,8 Prozent. Der Euro markierte zum Thai Baht mit 33,85 den höchsten Stand seit Anfang September.

"Es handelt sich wohl um eine Intervention der Zentralbank, denn sie hat bereits angedeutet, dass sie gegen die Stärke des Baht kämpfen wird", erklärte Mingze Wu, ein Devisenhändler bei INTL FCStone in Singapur, gegenüber Bloomberg. Angesichts der einseitigen Positionierung kann es sich aber auch um Gewinnmitnahmen der Anleger handeln, sagte er.

Anfang der Woche war der Thai Baht zum US-Dollar mit 29,76 auf den höchsten Stand seit mehr als sechs Jahren gestiegen. 2019 wertete die thailändische Währung aufgrund ihres Status als sicherer Hafen im Zuge der Handelsspannungen zwischen den USA und China, der regelmäßigen Zahlungsbilanzüberschüsse des Landes und den hohen Devisenreserven der Zentralbank um knapp 9 Prozent auf.

Der starke Thai Baht belastet jedoch zunehmend die Geschäfte der Exportwirtschaft. Innerhalb eines Jahres sanken die Ausfuhren um 7,7 Prozent. Das entspricht dem größten Rückgang seit Januar 2016.

Zugleich verlangsamte sich das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Laufe des vergangenen Jahres auf 2,4 Prozent. "Unser BIP-Tracker deutet darauf hin, dass sich das Wachstum im vergangenen Jahr stark verlangsamt hat", sagte Gareth Leather, Senior-Ökonom bei Capital Economics. "Obwohl eine Erholung im Tourismussektor und eine lockere Fiskalpolitik in den kommenden Quartalen für eine Belebung der Wirtschaft sorgen sollte, dürfte das globale Wachstum die Exporte des Landes stark belasten, sodass die Wirtschaft unserer Meinung nach im nächsten Jahr nur schwer in Gang kommt".

Um die Stärke der heimischen Währung zu begrenzen, senkte die Bank of Thailand (BoT) ihren Leitzins im August und November um jeweils 25 Basispunkte. Im Dezember beließ sie das Zinsniveau unverändert bei 1,25 Prozent, äußerte sich aber besorgt über die anhaltende Stärke des Thai Bahts. Man sei bereit, "zusätzliche Maßnahmen" zu ergreifen, um eine weitere Aufwertung zu verhindern, hieß es in den Sitzungsprotokollen, wie aus den veröffentlichten Protokollen der BoT-Sitzung von Mitte September hervorgeht. Die nächste zinspolitische Sitzung der Zentralbank findet am 5. Februar statt.

Es gibt allerdings einen Silberstreif am Horizont. Die Handelsspannungen zwischen den USA und China haben zuletzt etwas nachgelassen, nachdem sich beide Seiten im Dezember auf eine Handelsvereinbarung der ersten Phase einigten, die Mitte Januar in Washington unterzeichnet werden soll. Das dürfte dem Thai Baht etwas Wind aus den Segeln nehmen, der in unsicheren Zeiten als sicherer Hafen angesteuert wird. Grund dafür sind die hohen Leistungsbilanzüberschüsse sowie der gigantische Berg an Auslandsdevisen.

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