Reuters
Veröffentlicht am 12.02.2019 13:48
Software-Anbieter Kaspersky warnt vor Hackerangriffen auf Cyberdevisen
Frankfurt (Reuters) - Der russische Sicherheitssoftware-Anbieter Kaspersky hat vor zunehmenden Hackerangriffen auf Plattformen für Kryptowährungen gewarnt.
"Da die Angriffsmethoden der Cyberkriminellen immer ausgereifter werden, sind solche Börsen und ICOs immer häufiger leichte Ziele, um erhebliche Geldsummen zu stehlen", sagte Kaspersky-Manager Vitaly Mzokov am Dienstag. Eine Umfrage des Unternehmens habe ergeben, dass 13 Prozent der Internetnutzer das digitale Geld zum Bezahlen im Internet verwenden. "Besitzer virtueller Zahlungsmittel laufen Gefahr, ihre häufig unzureichend geschützten Ersparnisse zu verlieren."
Als besonders kritisch sieht Kaspersky die sogenannten ICOs (Initial Coin Offerings), da den Gründern oftmals die nötige Erfahrung hinsichtlich Cybersicherheit fehle. Bei einem ICO bringen vor allem Startups eine eigens geschaffene Kryptowährung an den Markt, um damit ihr Unternehmen zu finanzieren. Dieser Prozess ist im Gegensatz zum klassischen Börsengang einer Firma - dem Initial Public Offering (IPO) - völlig ungeregelt. Die deutsche Finanzaufsicht BaFin hat mehrfach davor gewarnt, da Investoren der Totalverlust drohe.
In den vergangenen Jahren sorgten zahlreiche Hackerangriffe auf Kryptowährungen wie Bitcoin für Furore. Eine Mitte 2018 vorgelegte Studie von Tyler Moore, einem Professor für Cyber-Sicherheit an der Universität von Tulsa im US-Bundesstaat Oklahoma, hatte ergeben, dass seit der Erfindung von Bitcoin 2009 ein Drittel aller Krypto-Plattformen gehackt wurden. Am bekanntesten ist die Attacke auf die damals weltgrößte Bitcoin-Börse Mt.Gox. Dabei wurden Anfang 2014 rund 650.000 Bitcoin gestohlen.
Zuletzt stand die kanadische Cyber-Plattform Quadriga CX im Rampenlicht. Ihr Gründer Gerald Cotton war überraschend ums Leben gekommen und offenbar der einzige, der das Passwort für die Online-Tauschbörse hatte. Mehr als 100.000 Kunden kommen nun nicht mehr an ihr Kapital von insgesamt rund 120 Millionen Euro. Die Aufsichtsbehörde in Ontario schaut sich den Fall nun an.
Geschrieben von: Reuters
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