Forex: Yuan-Abwertung lässt Anleger in Yen strömen

Investing.com

Veröffentlicht am 05.08.2019 12:09

Investing.com - Der chinesische Yuan brach am Montag um mehr als 1% ein und wurde zum ersten Mal seit der globalen Finanzkrise zu über 7 USD pro Dollar gehandelt, als Ängste über eine plötzliche Eskalation des amerikanisch-chinesischen Handelskriegs einen Ausverkauf im asiatischen Devisenmarkt auslösten.

Für einen Dollar musste man mehr als 7 Yuan hinlegen, womit eine wichtige Unterstützungsmarke gefallen ist. Die Währung fiel im offshore Handel auf zeitweilig bis zu 7,1097 und wurde zuletzt auf den Festlandmärkten zu 7,0424 gehandelt.

"Dies könnte durchaus der wichtigste Moment für den Yuan in diesem Jahr sein. Die Folgen des amerikanisch-chinesischen Handelskriegs stellen sich als sehr schwerwiegend heraus," sagte Masashi Hashimoto, Devisenanalyst bei MUFG Bank.

“Schaut man auf den Mittelpunkt, dann scheint die chinesische Zentralbank, die People's Bank of China (PBOC), den Fall des Yuans aufzuhalten," sagte er. "Es sieht nicht danach aus, als versuche die PBOC den Yuan zu schwächen, um den US-Handelsdruck zu begegnen. Der Kursverfall des Yuans scheint von Panikverkäufen herzurühren."

Der schwere Ausverkauf setzte ein, nachdem Peking am Freitag klargemacht hatte, es werde sich gegen Donald Trumps plötzliche Entscheidung, 10% Zoll auf bislang unbelastete Importe aus China im Wert von 300 Mrd USD im Jahr verhängen, womit der US-Präsident die einen Monat währende Waffenruhe im Handelskrieg aufkündigte.

Der schwächere Yuan belastete die asiatischen Devisenmärkte und schickte den koreanischen Won um 1% nach unten auf ein Jahrestief von 1.218,3 zum Dollar, während der neue Taiwan Dollar um mehr als 0,5% auf ein Zweimonatstief von 31,61 fiel.

Die Flucht in Sicherheit gab dem Yen Auftrieb, der häufig in Zeiten gestresster Märkte an Wert gewinnt, dank Japans Position als größter Kreditgeber der Welt. Der Dollar rutschte auf ein Siebenmonatstief von 105,78 Yen ab, während der Euro mit 117,64 Yen sein tiefstes Niveau seit April 2017 erreichte.

Die Schwäche gegenüber dem Yen ließ den US-Dollar-Index bis 08:45 MEZ um 0,11% auf 97,74 absinken, obwohl die amerikanische Währung gegenüber Währungen stieg, die abhängig von China oder Rohstoffen sind, wie zum Beispiel der australische Dollar.

Der AUD, der ein liquider Repräsentant für Risiken aus Schwellenländern und China ist, rutschte auf ein neues Siebenmonatstief von 0,6748 ab, nachdem er schon letzte Woche um 1,6% gefallen war.

Der Schweizer Franken wurde ebenfalls durch die Nachfrage nach Sicherheit durch die Eskalation des Handelsstreits aufgewertet. Trump erwägt ebenfalls Zölle gegen die Europäische Union, hat aber bislang hierzu keine verbindlichen Aussagen gemacht.

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Der Euro war gegenüber dem Dollar ein wenig fester und wurde zu 1,1119 gehandelt und hat damit seine Erholung von einem Zweijahrestief von 1,1027 fortgesetzt, auf das er am Donnerstag gefallen war.

Am Freitag hatten die wichtigen Monatsdaten zur Beschäftigung in den USA gezeigt, dass die US-Wirtschaft im Juli lediglich 164.000 neue Arbeitsplätze geschaffen hat und damit weniger als im Vormonat. Auch die Löhne stiegen nur moderat an.

Die Daten haben die Erwartungen zementiert, dass die Federal Reserve die Zinsen im September erneut senken wird, nachdem sie letzte Woche ihre erste Zinssenkung in mehr als einem Jahrzehnt durchgeführt hatte.

Das britische Pfund befand sich auf 1,2106 USD in der Nähe seines 2017er Tiefs, als es wegen Sorgen unter Druck steht, dass Großbritannien die Europäische Union ohne ein Übergangsabkommen verlassen könnte.

-- Dieser Report entstand unter Mitwirkung von Reuters.

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