Forex: Euro testet neues Tief vor erwartetem Misstrauensvotum in Italien

Investing.com

Veröffentlicht am 20.08.2019 09:43

Investing.com -- Der Dollar hat sich am Mittwochmorgen im europäischen Handel kaum von der Stelle gerührt, beginnt aber Momentum gegenüber dem Euro aufzubauen, zum Beginn eines Tages, an dem die Politik wahrscheinlich die Märkte dominieren wird.

Der Euro wurde um 09:30 MEZ zu 1,1079 USD gehandelt und dürfte das Tief der letzten Woche von 1,066 USD testen, an einem Tag, an dem im italienischen Parlament eine wichtige Entscheidung fallen wird. Ministerpräsident Giuseppe Conte wird am Nachmittag eine Rede halten und es wird mit seinem Rücktritt gerechnet, bevor es zu einer Vertrauensabstimmung kommt, die die rechtsgerichtete Lega-Partei, der kleinere Partner in der Koalitionsregierung gefordert hatte. Während sowohl die Liga als auch ihr Partner, die 5-Sterne-Bewegung eine Fortsetzung der gemeinsamen Regierung aufgegeben zu haben scheinen, ist überhaupt nicht klar, was passieren wird, sollte das Misstrauensvotum Erfolg haben.

Neuwahlen sind eine Möglichkeit, aber es ist auch denkbar, dass Präsident Sergio Mottarella die Parteien im Parlament fragen wird, eine neue Regierung zu bilden. Theoretisch haben die 5-Stern-Bewegung und die traditionelle Mitte-Links-Partei der Demokraten eine Mehrheit im Parlament, mit der sie einen Staatshaushalt für das kommende Jahr verabschieden und vielleicht auch die Schärfe aus dem Budgetstreit mit der Europäischen Union nehmen können. Damit es dazu kommt, müssten die beiden Parteien allerdings ihre ausgeprägte Animositäten gegenüber der jeweils anderen zur Seite stellen.

Die Konjunktur läuft derzeit auch nicht im Sinne des Euros, nachdem die Deutsche Bundesbank in ihrem Monatsbericht am Montag gewarnt hatte, dass sie für den Sommer ein zweites Quartal in Folge mit einer schrumpfenden Wirtschaftsleistung erwarte, was bedeutet, dass der traditionelle Konjunkturmotor des Euroraums zum ersten Mal seit einem Jahrzehnt in einer Rezession stecken würde.

Der Euro war allerdings gegenüber dem Pfund fester, nachdem die jüngste Initiative von Premierminister Boris Johnson zum Brexit noch einmal die Distanz zwischen den Positionen des Vereinigten Königreichs und der EU deutlich gemacht hatte, wenn es um die Frage der Grenze in Irland geht. In einem offenen Brief an den EU-Ratspräsidenten Donald Tusk bekräftigte Johnson den Wunsch, auf lange Sicht von den regulatorischen Standards der EU abweichen zu können. Die EU hat immer gesagt, dass dies die Einführung von Grenz- und Zollkontrollen notwendig machen würde.

Das Pfund wurde zu 1,0927 Euro gehandelt, 0,3% tiefer als am Montagabend und scheint seine Talfahrt wieder aufzunehmen, womit eine Rallye durch Absicherungsgeschäfte von Shortpositionen schon wieder zu Ende ist, die von Hoffnungen losgetreten worden war, dass die Abgeordneten in London eine parteiübergreifende Einigung zur Verhinderung eines Brexits ohne Übergangsabkommen erzielen können.

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Der US-Dollarindex, der den Kurs des Dollars gegenüber einem Korb aus sechs anderen Leitwährungen abbildet, lag um weniger als 0,1% höher auf 98,257.

Ansonsten blieb der Schweizer Franken gut gekauft, als der globale Konjunkturabschwung eine Auflösung von Carry-Trades (Zinsarbitragegeschäften) nach sich zieht und die Nachfrage nach krisensicheren Währungen erhöht. Analysten stellten fest, dass die Sichtanlagen im Schweizer Bankensystem in den letzten vier Wochen mit wachsender Geschwindigkeit zugenommen haben, was wie sie sagen eine Intervention der Schweizer Zentralbank zur Verlangsamung der Aufwertung des Franken nahelegt. Mit 1,0854 Franken zum Euro hat sich die Schweizer Währung in den letzten 16 Monaten um fast 10% verteuert, wobei der Großteil des Anstiegs in den letzten vier Monaten geschah.

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