EUR/USD: Erleichterung nach Trump-Juncker-Deal - EZB-Sitzung im Fokus

Investing.com  |  Autor 

Veröffentlicht am 26.07.2018 12:11

EUR/USD: Erleichterung nach Trump-Juncker-Deal - EZB-Sitzung im Fokus

Investing.com - Der EUR/USD hat sich am Mittwoch spürbar erholt, nachdem die angedrohten Autozölle auf dem Gipfeltreffen zwischen Donald Trump und Jean-Claude Juncker vorerst vom Tisch geräumt wurden. In den Fokus der Marktteilnehmer rückt jetzt die geldpolitische Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB).

Trump-Juncker-Gipfel: Beiden Seiten konnten ihr Gesicht wahren

Mit Spannung hatten die Märkte gestern auf den Gipfel zwischen US-Präsident Donald Trump und EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker gewartet. Das Endergebnis: beide Seiten konnte ihr Gesicht wahren.

Während US-Präsident Trump auf dem Kurznachrichtendienst Twitter vollmundig kundgab, dass die EU mit sofortiger Wirkung mehr Sojabohnen und Flüssiggas aus den USA abnehmen werde, gab Jean-Claude Juncker auf seinem Account bekannt, dass er für einen Deal nach Washington gekommen sei, und er auch einen Deal bekommen habe, denn die EU stehe weiter für freien und fairen Handel. Gut gemacht, Herr Juncker!

Zudem gaben beide Seiten auf der gemeinsamen Presseerklärung bekannt, dass man gegenseitige Zölle auf Industriegüter vollkommen abschaffen möchte. Auch dies ist eine tolle Nachricht, vor allem aber für die EU. In den USA sollte der Aufschrei dagegen in der hiesigen Industrie bis nach Kambodscha und zurück zuhören gewesen sein. Schließlich dürften die Importe von Industriegütern in die USA deutlich zunehmen, was der Konkurrenzfähigkeit der heimischen Industrie massiv schaden sollte.

Das wohl wichtigste der „Vereinbarung“ ist aber, dass es keine Zölle auf Autos geben wird - zumindest vorerst nicht. Das gab den internationalen Finanzmärkten ordentlich Auftrieb. Der Euro ging durch die Decke, während der DAX seine gesamten Vortagesverluste aufholte.

Der Deal ist noch längst nicht in trockenen Tüchern

Wie viel ist die Vereinbarung zwischen Trump und Juncker aber überhaupt wert? Nicht sehr viel, da der EU-Kommissionspräsident überhaupt kein Verhandlungsmandat hatte. Juncker hatte sich nämlich nur mit Frankreich und Deutschland abgestimmt. Der Rest der EU blieb außen vor.

Zudem haben Juncker und Trump kein neues Handelsabkommen unterzeichnet. Es handelte sich dabei nur um eine Absichtserklärung, die eingehalten oder auch nicht eingehalten werden kann.

Wie dem auch sei, dem Euro und dem DAX hat die Show in Washington gestern gefallen. Beide sind obenauf. Den nächsten Richtungsimpuls sollte die geldpolitische Entscheidung der Europäischen Zentralbank geben.

EZB-Sitzung im Fokus

Nach der zinspolitischen Sitzung im Juni und den ganzen Änderungen der Forward Guidance zu den Leitzinsen und dem Wertpapierkaufprogramm, ist eine verhältnismäßig ruhige Sitzung zu erwarten.

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So gaben die Währungshüter auf der letzten Sitzung bekannt, dass die Leitzinsen frühestens im Sommer 2019 ein erstes Mal steigen sollen. Problem hierbei ist jedoch: jeder interpretiert „frühestens im Sommer 2019“ etwas anders. Einige sehen den ersten Zinsschritt im August, andere wiederum erst im September oder gar im Dezember 2019. Marktbeobachter hoffen daher, dass Mario Draghi auf der heutigen Pressekonferenz den Zeitpunkt der Zinswende präzisieren wird.

Eine weitere Botschaft von der letzten Sitzung der EZB war, dass das billiardenschwere Kaufprogramm zum Jahreswechsel beendet werden soll. Dass sich an dieser Botschaft etwas ändert, oder das gar mehr Details preisgegeben werden, ist unwahrscheinlich.

Alles in allem sollte sich das heutige Statement zum Vormonat kaum verändert haben. Sollte Mario Draghi sich näher zu dem Timing über den ersten Zinsschritt äußern, so stehen die Chancen gut, dass der Euro weiter aufwertet, falls sich der Zeitpunkt der ersten Zinserhöhung zwischen Juli - September 2019 bewegt.

Ein Breakout aus der zuletzt immer wieder thematisierten Range zwischen 1,1850 bis 1,1506 Dollar sehen wir aber nach wie vor nicht.

Erst wenn die EZB genauere Details zum weiteren Vorgehen bekanntgeben sollte, kann sich der Euro auch wieder freier bewegen.

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