Börse Stuttgart-News: Aktien weekly

dpa-AFX

Veröffentlicht am 05.08.2022 16:03

Aktualisiert 05.08.2022 16:15

STUTTGART (BOERSE STUTTGART GMBH) - Aktien-Marktbericht der Börse Stuttgart

Direkt vom Parkett: Meistgehandelte Aktien

Deutschland

Der DAX legte zu Wochenbeginn eine Verschnaufpause ein, bevor er am Donnerstag bis auf 13.792 Punkte anstieg. Somit hat er seit seinem Jahrestief von Anfang Juli bei 12.390 Punkten über 1.400 Punkte zulegen können. Die politischen Spannungen zwischen China und den USA, ausgelöst durch den Besuch der US-Politikerin Nancy Pelosi in Taiwan, belasteten den DAX offensichtlich bisher nicht nachhaltig.

BASF (ETR:BASFN)

Das Chemie-Unternehmen konnte seinen Umsatz im 2. Quartal gegenüber dem Vorjahresquartal um 16,3% auf 23 Milliarden Euro steigern. Das EBIT vor Sondereinflüssen lag auf dem Vorjahresniveau von rund 2,3 Milliarden Euro. BASF hob seine Umsatzprognose für das Gesamtjahr zwischen 86 und 89 Milliarden Euro an. Für das EBIT vor Sondereinflüssen wird mit einem Wert zwischen 6,8 und 7,2 Milliarden Euro gerechnet. Mögliche Einschränkungen in der europäischen Erdgasversorgung und damit verbundene Produktionsunterbrechungen an den europäischen Standorten könnten für erhebliche Belastungen sorgen. Teilweise könnte BASF den Ausfall an den europäischen Standorten durch eine Kapazitätserhöhung an den außereuropäischen Standorten abfangen.

Fresenius (ETR:FREG)

Die Aktien von Fresenius und Fresenius Medical Care (ETR:FMEG) wurden in den letzten Handelstagen sehr rege in Stuttgart gehandelt. Fresenius ist mit 32% der Hauptaktionär von Fresenius Medical Care. Fresenius hat seinen Ausblick für 2022 gesenkt und begründet dies mit den stark gestiegenen Personalkosten bei seiner Tochter Fresenius Medical Care. FMC leidet massiv unter dem US-Arbeitskräftemangel und bezahlt seinen Angestellten u.a. Zuschläge und Halteprämien. Die anderen Geschäftsbereiche von Fresenius bestätigten ihre Umsatz- und Ergebnisausblicke für das laufende Geschäftsjahr.

International

An den amerikanischen Märkten konnte der Nasdaq 100 mit einem Wochenplus von über 4% den Dow Jones und den S&P 500 ausstehen. Die positiv aufgenommenen Quartalszahlen von Amazon (NASDAQ:AMZN) und Apple (NASDAQ:AAPL) sorgten für eine positive Grundstimmung bei den High-Tech-Investoren. Die Ölpreise sind auf den niedrigsten Stand seit Beginn des Krieges in der Ukraine gefallen. Die Marktteilnehmer erwarten anscheinend eine globale Rezession, die die Nachfrage nach dem „Schwarzen Gold“ senken würde. Die aktuell inverse Zinsstrukturkurve in den USA war in der Vergangenheit häufig ein sehr guter Indikator für eine bevorstehende Rezession.

Amazon

Die Amazon-Aktie gehörte in den letzten Handelstagen zu den am häufigsten gehandelten Auslandswerten. Nach Bekanntgabe der Quartalszahlen in der vorherigen Woche schoss die Amazon-Aktie über die 130-Euro-Marke. Im bisherigen Wochenverlauf ging es für die Aktie weiter nach oben. Am Freitagvormittag testete sie sogar die 140-Euro-Marke. Der Online-Händler erschließt sich neue Geschäftsbereichen und plant One Medical für 18 Mrd. Dollar zu übernehmen. Neben dem Online-Handel, Cloud Computing, Streaming und Gaming will Amazon sein Engagement im Gesundheitssektor ausweiten.

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Linde (ETR:LING)

Der Industriegase-Konzern Linde steigerte im 2. Quartal seinen Umsatz um 12% auf 8,5 Milliarden US-Dollar gegenüber dem Vorjahr. Der Nettogewinn brach dagegen von 841 Millionen US-Dollar auf 372 Millionen US-Dollar ein, u.a. wegen der Entkonsolidierung des Russland-Geschäfts. Für 2022 erhöhte Linde die Prognose für den Gewinn je Aktie bereinigt um Sondereffekte auf eine Bandbreite von 11,73 bis 11,93 US-Dollar, von zuvor 11,65 bis 11,90 US-Dollar. Nach Bekanntgabe der Geschäftszahlen stieg die Aktie an.

Spezialeinblick

Cashquote bei Institutionellen Investoren auf 20-Jahres-Hoch

Nicht nur viele Kleinanleger sondern auch Profi-Investoren wurden im ersten Halbjahr von der scharfen Korrektur an den Aktienmärkten sowie den sich eintrübenden Konjunkturaussichten überrascht. Lieferengpässe, die anziehende Inflation, schlechtere Refinanzierungsbedingungen und größere geopolitische Risiken ließen die Risikobereitschaft deutlich sinken. Inzwischen befinden sich die Erwartungen der Analysten für eine Verbesserung der globalen Unternehmensgewinne auf Rekordtief und auch die Wachstumserwartungen werden so negativ beurteilt wie nie zuvor.

Besonders die spekulativen Segmente am Aktienmarkt verzeichneten in den zurückliegenden Monaten teilweise hohe Mittelabflüsse. In den Fonds liegt die Untergewichtung von Aktien auf einem ähnlichen Niveau wie zuletzt 2008. Besonders aus Europa haben sich internationale Strategen zurückgezogen. Im Gegenzug haben Vermögensverwalter ihre Cashquote deutlich auf ein 20-Jahres-Hoch ausgeweitet, um handlungsfähig zu bleiben.

Insgesamt gesehen sind viele Fondsmanager seit einigen Wochen defensiver positioniert als zum Höhepunkt der globalen Finanzkrise 2008. Die Extremwerte bei den aktuellen Stimmungsumfragen könnten die Aktienmärkte aber auch stützen. Sollten die Kurse weiter steigen, geraten viele Vermögensverwalter in Performance-Rückstand und somit unter Zugzwang, ihre Aktienquote wieder zu erhöhen.

Disclaimer:

Der vorliegende Marktbericht dient lediglich der Information. Für die Vollständigkeit und Richtigkeit übernimmt die Boerse Stuttgart GmbH keine Gewähr. Insbesondere wird keine Haftung für die in diesem Marktbericht enthaltenen Informationen im Zusammenhang mit einem Wertpapierinvestment übernommen. Hiervon ausgenommen ist die Haftung für Vorsatz und grobe Fahrlässigkeit.

Quelle: Boerse Stuttgart GmbH, www.boerse-stuttgart.de

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Boerse Stuttgart GmbH verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.

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