Australische Notenbank erhöht Leitzins - Aussie legt zu

Bloomberg

Veröffentlicht am 03.05.2022 07:08

Aktualisiert 03.05.2022 07:46

(Bloomberg) -- Die australische Notenbank hat die Leitzinsen stärker erhöht als von Ökonomen erwartet und aufgrund der Notwendigkeit, die hochschießende Inflation einzudämmen, weitere Anhebungen in Aussicht gestellt.

Die Reserve Bank erhöhte ihren Leitzins um 25 Basispunkte auf 0,35 % und begründete ihre Entscheidung am Dienstag mit dem Anstieg der Verbraucherpreise. Es war das erste Mal seit fast 15 Jahren, dass die Kreditkosten mitten in einem Wahlkampf angehoben wurden.

"Das Gremium ist entschlossen, das Notwendige zu tun, um sicherzustellen, dass die Inflation in Australien mit der Zeit zum Zielwert zurückkehrt", sagte Gouverneur Philip Lowe in einer Stellungnahme nach der Sitzung. "Dazu wird eine weitere Anhebung der Zinsen in nächster Zeit erforderlich sein."

Die dreijährigen australischen Renditen stiegen nach der Entscheidung um bis zu 16 Basispunkte auf 2,98 %, den höchsten Stand seit April 2014. Die Verzinsung zehnjähriger Anleihen pendelte sich nach der Ankündigung bei 3,30 % ein. Für den australischen Dollar ging es um bis zu 1,4 % auf 71,48 US-Cents nach oben.

Mit dieser unerwartet hohen Anhebung folgen die australischen Notenbanker ihren internationalen Pendants und wählen einen aggressiveren Ansatz im Kampf gegen die Inflation. Die Reserve Bank of New Zealand und die Bank of Canada haben im vergangenen Monat ihre Leitzinsen um jeweils 50 Basispunkte angehoben. Die Federal Reserve dürfte noch in dieser Woche nachziehen.

Die Zinserhöhung der RBA könnte den Bemühungen der Mitte-Rechts-Regierung um eine vierte Amtszeit bei den Wahlen am 21. Mai schaden. In den Meinungsumfragen ist sie bereits im Hintertreffen. Als Folge der Entscheidung der Zentralbank steigen die Hypothekenzahlungen für hoch verschuldete Haushalte zu einer Zeit, in der sie bei nach wie vor geringem Lohnwachstum einem zunehmenden Preisanstieg bei den Lebenshaltungskosten ausgesetzt sind.

Ebenfalls auf der Tagesordnung stand am Dienstag der Plan der Zentralbank im Umgang mit auslaufenden Anleihen, nachdem sie zur Unterstützung der Wirtschaft während der Coronavirus-Pandemie ihre Bilanz auf rund 650 Milliarden australische Dollar verdreifacht hatte.

Dabei entschied sich die Zentralbank gegen eine Reinvestition der Erlöse aus Anleihen, die in den kommenden Monaten fällig werden, und leitet damit eine schrittweise quantitative Straffung ein. Die Auswirkungen der weithin erwarteten Entscheidung dürften im nächsten Jahr gering sein, da nur eine geringe Anzahl von Anleihen fällig wird.

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