Devisen: Euro erholt sich unter Schwankungen

dpa-AFX  |  Autor 

Veröffentlicht am 03.05.2018 12:46

Devisen: Euro erholt sich unter Schwankungen

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat sich am Donnerstag in einem schwankungsanfälligen Handel erholt. Nach deutlichen Verlusten in den vergangenen Tagen kostete die Gemeinschaftswährung gegen Mittag 1,1985 US-Dollar und damit etwas mehr als im asiatischen Handel. Zeitweise war der Euro über die Marke von 1,20 Dollar gestiegen, konnte die Gewinne aber nicht halten. Die türkische Lira setzte ihren Sinkflug der vergangenen Monate fort.

Marktbeobachter erklärten die Euro-Erholung mit einer Gegenbewegung zu den deutlichen Verlusten in den Wochen zuvor. Seit Mitte April hatte der Euro zum Dollar etwa vier Cent oder dreieinhalb Prozent an Wert verloren. Auslöser des Sinkfluges waren vor allem schwache Konjunkturdaten aus dem Währungsraum, die auch die EZB aufhorchen ließ. Rasche Änderungen an der vorsichtigen Haltung und der ultralockeren Geldpolitik der EZB sind damit noch unwahrscheinlicher geworden.

Bestätigt wurde diese Erwartung am Donnerstag durch neue Inflationsdaten. Die Inflationsrate im Euroraum fiel im April von 1,3 auf 1,2 Prozent, die weniger schwankungsanfällige Kernrate gab sogar um 0,3 Prozentpunkte auf 0,7 Prozent nach. Die Daten bringen die EZB in die Bredouille, weil sie plant, ihre Anleihekäufe in absehbarer Zeit zu beenden. Begründet wird dies mit der Zuversicht, dass sich die Inflationsrate wieder dem EZB-Ziel von mittelfristig knapp zwei Prozent nähert. EZB-Präsident Mario Draghi werde deshalb sein ganzes rhetorisches Geschick zum Besten geben müssen, um den Kaufstopp zu begründen, kommentierte Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank.

Ganz anders dagegen der amerikanische Dollar, der seit Wochen durch steigende Kapitalmarktzinsen und die Aussicht auf weiter steigende Leitzinsen beflügelt wird. Am Mittwochabend signalisierte die US-Notenbank Fed, ihren behutsamen Straffungskurs fortzuführen. Zudem zeigte sie sich zuversichtlich, dass ihr Inflationsziel von zwei Prozent in der mittleren Frist weiter erreicht wird. Am Montag war das von der Fed bevorzugte Inflationsmaß PCE erstmals seit langem wieder auf den Zielwert der Notenbank von zwei Prozent gestiegen.

Auf ein neues Rekordtief zum Dollar fiel unterdessen die türkische Lira. Auslöser waren neue Inflationsdaten, die eine weiter steigende Teuerung belegten. Fachleute sehen die Reaktion der türkischen Notenbank als nicht ausreichend an. Der wichtige einwöchige Leitzins liegt ihrer Meinung nach seit langem viel zu niedrig. Mit derzeit acht Prozent bewegt er sich deutlich unterhalb der zweistelligen Inflationsrate. Ein Grund für die vorsichtige Reaktion der Notenbank wird in der Haltung von Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan gesehen, der höhere Zinsen ablehnt.

Jetzt die App holen
Werden Sie Teil der größten Finanz-Community der Welt
Downloaden

Der Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen birgt hohe Risiken. Sie können Ihren Kapitaleinsatz vollständig oder teilweise verlieren. Die Kurse von Kryptowährungen sind extrem volatil und können von externen Faktoren wie finanziellen, regulatorischen oder politischen Ereignissen beeinflusst werden. Der Handel auf Margin erhöht das finanzielle Risiko.
Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie die mit dem Handel der Finanzinstrumente und/oder Kryptowährungen verbundenen Risiken vollständig verstanden haben und lassen Sie sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten, bevor Sie den Handel aufnehmen.
Fusion Media möchte Sie daran erinnern, dass die auf dieser Internetseite enthaltenen Kurse/Daten nicht unbedingt in Realtime oder genau sind. Alle Daten und Kurse werden nicht notwendigerweise von Börsen, sondern von Market-Makern bereitgestellt, so dass die Kurse möglicherweise nicht genau sind und vom tatsächlichen Marktpreis abweichen können, was bedeutet, dass die Kurse indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sind. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für etwaige Handelsverluste, die Ihnen durch die Verwendung dieser Daten entstehen könnten.
Es ist verboten, die auf dieser Website enthaltenen Daten ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenanbieters zu verwenden, zu speichern, zu reproduzieren, anzuzeigen, zu ändern, zu übertragen oder zu verteilen. Alle Rechte am geistigen Eigentum sind den Anbietern und/oder der Börse vorbehalten, die auf dieser Website enthaltenen Daten bereitstellen.
Fusion Media kann von den Werbetreibenden, die sich auf der Website befinden, anhand Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.

Abmelden
Sind Sie sicher, dass Sie sich abmelden möchten?
NeinJa
AbbrechenJa
Veränderung wird gespeichert