WOCHENAUSBLICK: Dax nimmt wieder 10 000 Punkte ins Visier - Europa als Risiko

dpa-AFX

Veröffentlicht am 19.09.2014 16:57

WOCHENAUSBLICK: Dax nimmt wieder 10 000 Punkte ins Visier - Europa als Risiko

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax F:DAX könnte in der neuen Woche wieder Kurs Richtung 10 000 Punkte nehmen. "Die Marke von 9800 Punkten lag wie Blei im Markt, doch spätestens das Referendum der Schotten hat die Fesseln gelöst", sagte Marktexpertin Sarah Brylewski vom Broker Ayondo. Das Votum gegen eine Abspaltung von Großbritannien hatte einen großen Unsicherheitsfaktor beseitigt und die Märkte entsprechend gestützt. Hinzu kommt die anhaltend aktienfreundliche Geldpolitik der westlichen Notenbanken. Dennoch könnte die Sorge vor einem weiteren Abflauen der europäischen Konjunktur die Kurse jederzeit wieder einknicken lassen.

Aktuell aber halten die Notenbanken die Anleger weiter bei Laune. So setzt die Europäische Zentralbank ihre lockere Geldpolitik fort, und die US-Notenbank fährt ihre konjunkturstützenden Maßnahmen nur sehr behutsam zurück. Aus deutscher Sicht hat die wirtschaftliche Großwetterlage den erfreulichen Nebeneffekt, dass der Euro vor allem gegenüber dem US-Dollar weiter an Wert verloren hat. Laut Analyst Markus Wallner von der Commerzbank sollte dieser Trend den deutschen Unternehmen Rückenwind geben, die einen großen Anteil ihrer Umsätze in Ländern erzielen, deren Handel überwiegend in Dollar abgewickelt wird.

FRAGILE KONJUNKTUR IN EUROPA

Zudem habe sich an den Börsen ein gewisser Gewöhnungseffekt gegenüber den weltweiten Krisenherden eingestellt, meinte Investmentanalyst Werner Bader von der Landesbank Baden-Württemberg: "Der Blick richtet sich momentan wieder nach oben". So könnten die Anleger bei ihrer Suche nach vernünftigen Renditen auch in der neuen Woche an den Aktienmärkten fündig werden. Damit rücke die 10 000er-Marke beim Dax wieder in Griffnähe.

Skeptiker verweisen jedoch auf den fragilen Zustand der Konjunktur im Euroraum. So belegten die jüngsten Daten zur Kreditvergabe in der Eurozone die geringe Investitionsbereitschaft der Unternehmen, urteilte Analystin Claudia Windt von der Landesbank Helaba. Die Stimmungsindikatoren im Euroraum und in Deutschland gäben deshalb voraussichtlich weiter nach.

STIMMUNGSINDIKATOREN IM BLICK

Vor diesem Hintergrund stehen vor allem die Einkaufsmanger-Indizes aus Europa am Dienstag und der Ifo-Geschäftsklimaindex am Mittwoch im Fokus. Daneben dürften am Donnerstag die US-Auftragseingänge für langlebige Güter sowie zum Wochenschluss der GfK-Konsumklimaindex für Deutschland und das US-Verbrauchervertrauen der Universität Michigan die Kurse bewegen. Insgesamt sollte die neue Woche Windt zufolge einen ersten Vorgeschmack dafür liefern, dass die Geldpolitik alleine es nicht richten kann.

Jetzt die App holen
Werden Sie Teil der größten Finanz-Community der Welt
Downloaden

Unternehmensseitig sollte es hierzulande noch ruhig bleiben. Am Donnerstag präsentieren die zwei im SDax F:SDXP gelisteten Firmen der Hornbach-Gruppe - die Baumarkt AG F:HBM und die Holding (FSE:HBH3) - ihre Quartalszahlen.

STÜHLERÜCKEN IN MDAX UND SDAX

Bereits am Montag gibt es ein Stühlerücken in der Indexfamilie der Deutschen Börse. So bekommt der MDax F:MDAX mit der Deutschen Annington F:ANN einen weiteren Immobilientitel. Neben dem seit Juli 2013 an der Börse notierten größten deutschen Wohungsunternehmen steigt der Gabelstaplerhersteller Kion F:KGX in den Index mittelgroßer Werte auf. Für die beiden Unternehmen müssen der Kohlenstoffspezialist SGL (ETR:SGL) und der Großküchengeräte-Hersteller Rational F:RAA weichen. Die beiden werden künftig im SDax notiert sein.

In diesem Börsenbarometer gibt es zudem weitere Änderungen. Die Papiere des Ziegelproduzenten Braas Monier F:BMSA und des Autozulieferers Stabilus (ETR:STM) werden in den Index der kleineren Werte aufgenommen und ersetzen dort die Aktien des Weinhändlers Hawesko F:HAW und der Hersteller von Kunststoffsystemen Balda F:BAF.tw

--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---

Der Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen birgt hohe Risiken. Sie können Ihren Kapitaleinsatz vollständig oder teilweise verlieren. Die Kurse von Kryptowährungen sind extrem volatil und können von externen Faktoren wie finanziellen, regulatorischen oder politischen Ereignissen beeinflusst werden. Der Handel auf Margin erhöht das finanzielle Risiko.
Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie die mit dem Handel der Finanzinstrumente und/oder Kryptowährungen verbundenen Risiken vollständig verstanden haben und lassen Sie sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten, bevor Sie den Handel aufnehmen.
Fusion Media möchte Sie daran erinnern, dass die auf dieser Internetseite enthaltenen Kurse/Daten nicht unbedingt in Realtime oder genau sind. Alle Daten und Kurse werden nicht notwendigerweise von Börsen, sondern von Market-Makern bereitgestellt, so dass die Kurse möglicherweise nicht genau sind und vom tatsächlichen Marktpreis abweichen können, was bedeutet, dass die Kurse indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sind. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für etwaige Handelsverluste, die Ihnen durch die Verwendung dieser Daten entstehen könnten.
Es ist verboten, die auf dieser Website enthaltenen Daten ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenanbieters zu verwenden, zu speichern, zu reproduzieren, anzuzeigen, zu ändern, zu übertragen oder zu verteilen. Alle Rechte am geistigen Eigentum sind den Anbietern und/oder der Börse vorbehalten, die auf dieser Website enthaltenen Daten bereitstellen.
Fusion Media kann von den Werbetreibenden, die sich auf der Website befinden, anhand Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.

Abmelden
Sind Sie sicher, dass Sie sich abmelden möchten?
NeinJa
AbbrechenJa
Veränderung wird gespeichert