ROUNDUP/RTL senkt nach Gewinneinbruch Prognosen - Frankreich und Ungarn belasten

dpa-AFX

Veröffentlicht am 21.08.2014 10:45

ROUNDUP/RTL senkt nach Gewinneinbruch Prognosen - Frankreich und Ungarn belasten

LUXEMBURG (dpa-AFX) - Nach einem herben Gewinneinbruch im ersten Halbjahr hat der Fernsehkonzern RTL Group F:RRTL seine Prognosen gesenkt. Auch die Zwischendividende fällt geringer aus. All das sorgte an der Börse am Donnerstag für große Enttäuschung.

Vor allem wegen schwacher Geschäfte in Frankreich und der neuen Werbesteuer in Ungarn erwartet das Unternehmen nun einen "leichten" Umsatzrückgang in diesem Jahr. Der operative Gewinn (Ebita) soll deutlich stärker sinken, wie die größte werbefinanzierte Sendergruppe Europas am Donnerstag in Luxemburg mitteilte. Bislang hatte das Unternehmen weitgehend stabile Ergebnisse in Aussicht gestellt.

Im September bekommen Aktionäre für einen Anteilsschein 2 Euro überwiesen, vor einem Jahr waren es noch 2,50 Euro. Analysten hatten mit einer stabilen Ausschüttung gerechnet. Die Aktie ging auf Talfahrt und verlor in der ersten Handelsstunde über 7 Prozent an Wert. Sie war mit Abstand größter Verlierer im MDax F:MDAX.

RTL TROTZT FUSSBALL-HYPE

Im ersten Halbjahr gingen die Umsätze verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um 2,5 Prozent auf knapp 2,7 Milliarden Euro zurück. Der operative Gewinn sackte um 6 Prozent auf 519 Millionen Euro ab. Unter dem Strich brach der Überschuss sogar um mehr als die Hälfte auf 202 Millionen Euro ein. Das lag zum einen an Abschreibungen von insgesamt 88 Millionen Euro auf das Ungarn-Geschäft. Zum anderen hatte es vor einem Jahr Zuschreibungen in Spanien gegeben, die sich nicht wiederholten.

"Unsere Ergebnisse für das erste Halbjahr 2014 zeigen ein gemischtes Bild", sagten die beiden Co-Chefs Anke Schäferkordt und Guillaume de Posch. Als Gewinnstütze erwies sich wieder einmal das Deutschland-Geschäft, das trotz der Fußball-Weltmeisterschaft bei der öffentlich-rechtlichen Konkurrenz sein Ebitda um 2,3 Prozent auf 313 Millionen Euro steigerte. In den Benelux-Staaten ging es um 15,8 Prozent nach oben.

ENTTÄUSCHUNG IN FRANKREICH

Dagegen verdiente die Frankreich-Tochter M6 elf Prozent weniger. Während die Werbeeinnahmen in allen RTL-Märkten zulegten, gingen sie in Frankreich zurück. Darin spiegelt sich laut RTL die schwierige wirtschaftliche Situation in dem Land wider. Einen kräftigen Gewinneinbruch gab es auch bei der Produktionssparte FremantleMedia. Der Bereich litt unter deutlich gesunkenen Verkaufserlösen, dem starken Euro und Einmalkosten.

Empörung herrscht bei RTL über die Politik in Ungarn. Die Abschreibung zeige den "schwerwiegenden Schaden", der durch die neue Werbesteuer "mit ihrer konfiszierenden Wirkung" verursacht werde, erklärten Schäferkordt und de Posch. "Die überstürzte Einführung der Werbesteuer ist ein alarmierendes Zeichen für alle internationalen Investoren in Ungarn." Zugleich bekannten sich die beiden Manager zum dortigen Geschäft. "Unser Erfolg, sowohl bei den Zuschauern als auch finanziell, basiert auf einer lokalen, dezentralisierten Führungsstruktur und der politischen Unabhängigkeit. RTL ist tief in Ungarn verwurzelt und wird dies auch bleiben."/enl/stk

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