ROUNDUP 3: Lokführer wollen wieder streiken - 91 Prozent in Urabstimmung

dpa-AFX

Veröffentlicht am 02.10.2014 18:18

ROUNDUP 3: Lokführer wollen wieder streiken - 91 Prozent in Urabstimmung

FRANKFURT (dpa-AFX) - Bei der Deutschen Bahn wird es voraussichtlich schon bald neue Streiks geben. Die Lokführer haben einer Urabstimmung deutlich für weitere Arbeitskämpfe gestimmt. Bis einschließlich Sonntag ist aber noch kein Streik zu erwarten, sagte Claus Weselsky, der Vorsitzende der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL), am Donnerstag in Frankfurt. "Wir gehen verantwortungsvoll mit unserer Streikmacht um. Die Fahrgäste werden genug Zeit haben, sich Alternativen zu suchen."

Bei der Urabstimmung hatten 91 Prozent der Teilnehmer weitere Arbeitskämpfe gebilligt. 75 Prozent waren notwendig. Nach GDL-Angaben beteiligten sich 81 Prozent der rund 16 000 Stimmberechtigten. "Wir werden nicht sofort mit mehrtägigen Streiks losschlagen. Wir werden uns Stück für Stück steigern", sagte Weselky.

Die Bahn reagierte mit Unverständnis. In der Tarifrunde habe es vier Angebote gegeben, sagte Personalvorstand Ulrich Weber. Die GDL müsse erklären, warum sie nicht an den Verhandlungstisch komme. "Wir können nur zu Ergebnissen kommen, wenn da ein Partner ist, mit dem wir sprechen können."

Weselsky hatte die Verhandlungen vergangene Woche für gescheitert erklärt. Die Lokführer fordern fünf Prozent mehr Geld und eine zwei Stunden kürzere Wochenarbeitszeit. Die GDL verlangt das auch für 17 000 Zugbegleiter, Bordgastronomen, Lokrangierführer, Trainer und Disponenten. Sie rivalisiert dabei mit der größeren Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG).

Die Bahn dringt darauf, dass die beiden Gewerkschaften zumindest abgrenzen, für welche Berufsgruppen sie jeweils zuständig sind. Sie hofft, dass notfalls das von der Bundesregierung geplante Gesetz zur Tarifeinheit beide Gewerkschaften zu einer Zusammenarbeit zwingt.

Weselsky wies der Bahn die Schuld für die Streiks zu: "Um das Gesetz zur Tarifeinheit vernünftig begründen zu können, zwingen uns die Arbeitgeber zu Arbeitskampfmaßnahmen." Noch am Mittwoch hatte die Bahn vorgeschlagen, die Verhandlungen auszusetzen, bis das Gesetz auf dem Weg sei. Bis dahin sollten die Lokführer zwei Prozent mehr Geld erhalten. Die Bahn billigt der GDL aber nur zu, federführend für die Lokführer zu verhandeln. Die GDL will am Montag dazu Stellung nehmen.f/DP/jkr

Jetzt die App holen
Werden Sie Teil der größten Finanz-Community der Welt
Downloaden

Der Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen birgt hohe Risiken. Sie können Ihren Kapitaleinsatz vollständig oder teilweise verlieren. Die Kurse von Kryptowährungen sind extrem volatil und können von externen Faktoren wie finanziellen, regulatorischen oder politischen Ereignissen beeinflusst werden. Der Handel auf Margin erhöht das finanzielle Risiko.
Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie die mit dem Handel der Finanzinstrumente und/oder Kryptowährungen verbundenen Risiken vollständig verstanden haben und lassen Sie sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten, bevor Sie den Handel aufnehmen.
Fusion Media möchte Sie daran erinnern, dass die auf dieser Internetseite enthaltenen Kurse/Daten nicht unbedingt in Realtime oder genau sind. Alle Daten und Kurse werden nicht notwendigerweise von Börsen, sondern von Market-Makern bereitgestellt, so dass die Kurse möglicherweise nicht genau sind und vom tatsächlichen Marktpreis abweichen können, was bedeutet, dass die Kurse indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sind. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für etwaige Handelsverluste, die Ihnen durch die Verwendung dieser Daten entstehen könnten.
Es ist verboten, die auf dieser Website enthaltenen Daten ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenanbieters zu verwenden, zu speichern, zu reproduzieren, anzuzeigen, zu ändern, zu übertragen oder zu verteilen. Alle Rechte am geistigen Eigentum sind den Anbietern und/oder der Börse vorbehalten, die auf dieser Website enthaltenen Daten bereitstellen.
Fusion Media kann von den Werbetreibenden, die sich auf der Website befinden, anhand Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.

Abmelden
Sind Sie sicher, dass Sie sich abmelden möchten?
NeinJa
AbbrechenJa
Veränderung wird gespeichert