ROUNDUP 2: Gerresheimer stärkt mit Zukauf US-Geschäft - Aktie mit Kurssprung

dpa-AFX

Veröffentlicht am 28.07.2015 11:27

ROUNDUP 2: Gerresheimer stärkt mit Zukauf US-Geschäft - Aktie mit Kurssprung

(neu: Telefonkonferenz, Analysten, Aktienkurs)

DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Der Verpackungsspezialist Gerresheimer (XETRA:GXIG) erschließt sich mit einem Zukauf in den USA eine neue Kundengruppe: 725 Millionen US-Dollar in bar zahlt das MDax-Unternehmen für den Kunststoffspezialisten Centor der vor allem Apotheken beliefert. Centor sei profitabler Marktführer im Endkundenmarkt für Kunststoffverpackungen und Verschlüsse für verschreibungspflichtige Medikamente. "Damit passen sie ideal zu uns und ergänzen unser Produktangebot in den USA perfekt", sagte Gerresheimer-Chef Uwe Röhrhoff am Dienstag. Die Aktien setzten sich mit einem Kurssprung von mehr als 15 Prozent an die MDax-Spitze.

Gerresheimer erwerbe ein stabiles Geschäft mit einem erfahrenen Managementteam, betonte Röhrhoff. Die Integrationskosten dürften gering sein. Auch die Synergieeffekte seien für den Kauf vor diesem Hintergrund nicht wesentlich.

Im Geschäftsjahr 2014 kam Centor mit den Spezialverpackungen, die überwiegend in Apotheken zur Abgabe von Medikamenten eingesetzt werden, mit rund 220 Mitarbeitern auf einen Umsatz von 167 Millionen Dollar. Der Unternehmenswert entspreche fast dem 10-fachen des operativen Gewinns vor Zinsen, Steuern und Firmenwertabschreibungen (Ebita) der letzten zwölf Monate bis Ende Juni, erklärte Gerresheimer.

Die Düsseldorfer wollen den Kauf vollständig mit Schulden finanzieren. Wenn die Behörden zustimmen, soll die Übernahme bis spätestens November unter Dach und Fach sein. Voraussichtlich im Jahr 2016 solle sich der Kauf bereits positiv auf den bereinigten Gewinn je Aktie, etwa im unteren zweistelligen Prozentbereich, auswirken, hieß es weiter.

Den Ausblick für die Jahre 2016 bis 2018 passte Gerresheimer in der Folge etwas an: Das durchschnittliche jährliche Wachstum des Umsatzes wird organisch - also aus eigener Kraft - in Höhe von 4 bis 5 Prozent erwartet, bisher hatte Gerresheimer am oberen Ende der Bandbreite mit 6 Prozent kalkuliert. Die bereinigte operative Gewinnmarge vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) werde 2018 rund 22 Prozent zu konstanten Wechselkursen betragen, bisher standen lediglich rund 20 Prozent im Plan. Mit dem Verkauf des Röhrenglasgeschäfts hatte sich der Konzern zuletzt auch für Zukäufe zusätzlichen Spielraum verschafft.

Am Finanzmarkt kamen die Nachrichten sehr gut an. Die Aktien legten in einem etwas festeren Marktumfeld am späten Vormittag um 15,34 Prozent auf 64,65 Euro zu. Ein Händler sprach zwar von einem nicht gerade günstigen Zukauf. Allerdings dürfte die neue Margenprognose die Anleger positiv stimmen. Auch Analysten lobten den Schritt in ersten Reaktionen. "Die Übernahme sieht sehr attraktiv aus", erklärte etwa Experte Sven Kürten von der DZ-Bank. Die Experten von der Privatbank Berenberg sprachen gar vom wichtigsten Zukauf in der 150-jährigen Unternehmensgeschichte. Er verleihe Gerresheimer in den USA ein neues Gewicht.

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Röhrhoff hatte nach einem starken zweiten Quartal Übernahmen eine "hohe Priorität" eingeräumt. Er deutete dabei auch eine Verstärkung des Verpackungsgeschäfts in Nordamerika an. Nun habe zunächst die Integration Priorität, erklärte er. Mit 11 000 Mitarbeitern stellt der Konzern Spezialverpackungen und Medizintechnik her. Aber auch Laborgläser sowie Tiegel und Fläschchen für die Kosmetikindustrie gehören zum Programm.

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