OTS: Börsen-Zeitung / Börsen-Zeitung: Schlimmes Gezerre, Kommentar zur ...

dpa-AFX

Veröffentlicht am 26.11.2014 20:56

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n Börsen-Zeitung: Schlimmes Gezerre, Kommentar zur Frauenquote von

Angela Wefers

Frankfurt (ots) - Die gesicherte Nachricht erst einmal vorweg: Die

Frauenquote von 30% im Aufsichtsrat für große Konzerne kommt. Mehr

als 3000 weitere Unternehmen müssen sich zudem künftig selbst Ziele

für Aufsichtsrat, Vorstand und die nächste Führungsebene stecken

sowie deren Einhaltung nachweisen. Was die Koalitionäre in der Nacht

zum Mittwoch aber genau beschlossen hatten, das war selbst

Beteiligten und Betroffenen am Tag danach nicht so ganz klar.

CDU und CSU sahen nach dem Kompromiss dennoch ihre Forderung

erfüllt, dass mit dem neuen Gesetz ausschließlich der

Koalitionsvertrag umgesetzt wird - und kein Deut mehr zu Lasten der

Wirtschaft. Am Ende haben die Unionsparteien nach dem zunächst

lautstarken Säbelrasseln aber wenig bewirkt. Familienministerin

Manuela Schwesig und Bundesjustizminister Heiko Maas mussten de facto

kaum Abstriche an ihrem Entwurf machen - und können sich folglich als

Sieger fühlen.

Eine Härtefallregelung für Branchen mit traditionell

männerdominierten Berufen konnte die Union ebenso wenig erreichen wie

eine Entschärfung der Sanktion des "leeren Stuhls". Bei einer

Aufsichtsratsbesetzung mit dem falschen Geschlecht drohen weiterhin

nichtige Beschlüsse. Die Unternehmen müssen mit dieser Unsicherheit

leben. Stattdessen sind mit der Rechtsform der SE nun sogar mehr und

nicht weniger Firmen vom neuen Quotenzwang erfasst.

Die vereinbarten Erleichterungen sind für die Wirtschaft nicht

gravierend. Vielmehr kommen neue Probleme. Nur ein wenig mehr

Flexibilität entsteht durch die Möglichkeit, in den Aufsichtsräten

die Quote durch eine zusammengefasste Berechnung von Arbeitgeber- und

Arbeitnehmerbank zu erfüllen. Wie aber sieht es nach einem

Geschlechterwechsel bei einer Nachbesetzung auf der einen Bank aus,

wenn die Rechnung nicht mehr stimmt und die andere Bank gerade nicht

wählt? Nur etwas weniger Bürokratie schafft auch der verlängerte

Turnus für die Berichtspflichten. Die Option, wieder unter eine Quote

von 30% fallen zu können, dürfte ausgewählte kleine Unternehmen

treffen.

So wünschenswert es ist, dass Frauen stärker in Führungspositionen

vertreten sind, wie es ihrem Ausbildungsstand und ihrer Partizipation

in der Gesellschaft gebührt, so schlimm ist der Kollateralschaden,

den das Gezerre um die Quote verursacht. In der Diskussion über den

neue Regelung sind die Frauen zu einer Belastung mutiert, vor der die

Wirtschaft zu schützen ist. Genau dies hat keine Frau verdient.

OTS: Börsen-Zeitung

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