Original-Research: Evotec AG (von Montega AG): Halten

dpa-AFX

Veröffentlicht am 31.07.2014 18:31

Original-Research: Evotec AG (von Montega AG): Halten

Original-Research: Evotec AG - von Montega AG

Einstufung von Montega AG zu Evotec AG

Unternehmen: Evotec AG

ISIN: DE0005664809

Anlass der Studie: Update

Empfehlung: Halten

seit: 31.07.2014

Kursziel: 3,80

Kursziel auf Sicht von: 12 Monaten

Letzte Ratingänderung:

Analyst: Dr. Stefan Schröder

Target-Programme liefern erste Meilensteine

Evotec gab am Mittwoch das Erreichen der ersten Meilensteine in ihrer

TargetAD-Kooperation auf dem Gebiet der Alzheimer-Erkrankung mit

J&J-Tochter Janssen Pharmaceuticals bekannt. Innerhalb von nur sechs

Monaten seit Bestehen der Kooperation wurden damit Meilensteine fur die

Identifizierung und Auswahl dreier erster Targets aus der

TargetAD-Datenbank realisiert. Nach Ankündigung des Managements soll dies

erst der Auftakt zu einer ganzen Serie neuartiger Targets für die

Behandlung der Alzheimer-Erkrankung sein. Kontrastiert man dieses Programm

gegen die wenigen neuen Targets , die sich weltweit derzeit zur

Alzheimer-Therapie in der Entwicklung befinden, wird das große Potenzial

für First-in-Class-Wirkstoffe zur Behandlung der neurodegenerativen

Erkrankung erkennbar. Zugleich handelt es sich bei den jetzigen

Erfolgsmeldungen um die ersten Meilensteinzahlungen überhaupt, die aus dem

mittlerweile stark angewachsenen Portfolio an Cure X- und Target

X-Initiativen hervorgegangen sind. Selbst im CureBeta-Programm, gleichfalls

mit Janssen verfolgt, konnten seinerzeit keine Meilensteine erzielt werden.

In der Summe bleiben die drei in der frühen Forschungsphase für die

Targetidentifizierung verbuchten Meilensteinzahlungen naturgemäß unter 1

Mio. Euro, werden jedoch im weiteren Fortgang der Forschung und Entwicklung

ihr Wertpotenzial entfalten. Im Rahmen der im November 2013 mit dem J&J

Innovation Center in Kalifornien und Janssen vereinbarten Allianz wird

Janssen innerhalb von drei Jahren Forschungszahlungen von bis zu 10 Mio.

USD an Evotec leisten. Hinzu kommen fortschrittsabhangige

Meilensteinzahlungen, die pro Projekt insgesamt ca. 125 bis 145 Mio. USD

erreichen können, sowie Umsatzbeteiligungen an künftigen Produktverkäufen.

Für das groß angelegte und teure Alzheimerprogramm war es kritisch, einen

finanzstarken Partner wie den J&J-Konzern mit im Boot zu haben. Die

Grundlage des TargetAD-Programms bildet Evotecs umfangreiche firmeneigene

Datenbank an potenziellen Alzheimer-Targets, die aus der Analyse

fehlregulierter Gene in Gehirnproben dementer Patienten hervorgegangen ist

und auf eine Kooperation mit der Netherlands Brain Bank im Jahr 2004

zurückgeht. Der Vertrag mit Janssen ist dabei so angelegt, dass Evotec

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innerhalb der dreijährigen Laufzeit idealerweise die Forschung bis zur

Bereitstellung eines möglichen präklinischen Entwicklungskandidaten (PDC)

übernehmen wird. Ab diesem Zeitpunkt erfolgt die Übergabe an Janssen zur

weiteren präklinischen und klinischen Entwicklung. Eine Verlängerung der

Zusammenarbeit mit der J&J-Tochter unter Ausweitung der Zahl bearbeiteter

Targets wird von Evotec angestrebt und ist auf jeden Fall durch den Output

der Alzheimer-Genbank gedeckt. Als limitierend dürften sich hier vielmehr

Entwicklungskapazitäten bei J&J erweisen.

Aber nicht nur im Bereich der hoch innovativen Frühphasen-Wirkstoffe zählt

Evotec zu den Pionieren bei Alzheimer. Mit seinem MAO-B-Hemmer EVT302

(RG1577), den Evotec über seinen Lizenzpartner Roche in Phase IIb an

Patienten mit einer moderaten Form von Alzheimer testet, ist Evotec

weltweit eines der wenigen Unternehmen, das einen niedermolekularen

Wirkstoff in späten Phasen gegen Alzheimer entwickelt. Die Masse der

Wettbewerber fokussiert auf Antikörper-Therapien oder liegt bei small

molecules in der Entwicklung zurück. Vor allem aber besetzt Evotec mit

MAO-B eine strategische Nische abseits des Mainstreams, der auf Targets des

beta-Amyloid-Signalwegs abzielt. Roche konnte die Patientenrekrutierung der

Phase-IIb-Studie zu EVT302 (RG1577) im ersten Quartal 2014 abschließen.

Ergebnisse der auf 495 Patienten ausgelegten Studie werden in H1 2015

erwartet. Sofern der MAO-B-Inhibitor mit positiven Befunden aufwartet,

werden Evotec bei Start der Phase III in 2015/16e Meilensteine von rund

15-50 Mio. Euro in die Kasse fließen. Insgesamt stehen Evotec aus dem Deal

bis zu 820 Mio. USD an Meilensteinen zu, zuzüglich zweistelliger Royalties

aus den Verkaufserlösen des Medikaments.

Die Indikation Alzheimer hat gerade in den letzten beiden Jahren

industrieweit enorme Impulse erfahren - paradoxerweise ausgelöst durch

spektakuläre Fehlschläge. Im Jahr 2012 hatten die bis dahin am weitesten

fortgeschrittenen Alzheimer-Wirkstoffe - die beiden Anti-Amyloid-Antikörper

Bapineuzumab (J&J, Pfizer, Elan) und Solanezumab (Eli Lilly) - in Phase III

herb enttäuscht. Angesichts eines solchen Debakels sah sich die ansonsten

wenig zimperliche US-Arzneimittelbehörde FDA zu einem ungewöhnlichen

Schritt genötigt und senkte die Zulassungshürden für Alzheimer-Medikamente.

Zu groß waren die Befürchtungen, in den nächsten Jahren könnte es keine der

neu entwickelten Alzheimer-Therapien auf den Markt schaffen. Dieser

Entscheid der FDA hat in der Pharmabranche regelrecht Goldgräberstimmung

aufkommen lassen. Die Chancen stehen gut, dass Evotec mit seinen

aussichtsreichen Kandidaten von diesen signifikant verbesserten

Marktzugangsbedingungen profitieren wird.

Anlageurteil

Trotz des Mitte Juni gemeldeten Meilensteins von Boehringer Ingelheim in

Höhe von 1 Mio. Euro werden im ersten Halbjahr die Umsätze aus Vorab- und

Meilensteinzahlungen nicht ausreichen, um konzernweit das bereinigte EBIDTA

über die Nullgrenze zu heben. Erst in der zweiten Jahreshälfte sollte das

EBITDA vor Änderungen in den Earn out-Komponenten ins Positive drehen und

entsprechend der Guidance des Unternehmens das Vorjahresniveau erreichen.

Dagegen wird das Servicegeschäft im Segment EVT Execute auf Basis des

bereinigten EBITDA wie bereits im ersten Quartal durchweg profitabel sein.

Für die zweite Jahreshälfte kündigen sich wichtige klinische Fortschritte

an, die die Grundlage für einen deutlich verbesserten Newsflow bilden und

sich zu maßgeblichen Werttreibern des Unternehmens entwickeln sollten. So

stellte CEO Dr. Lanthaler bis Jahresende für mindestens zwei

Wirkstoffprogramme aus langjährigen Forschungsallianzen den Übertritt in

die klinische Phase in Aussicht. Die daraus resultierenden Wertsteigerungen

der Pipeline bleiben jedoch bis zur Erfolgsmeldung unberücksichtigt.

Entsprechend stufen wir die Aktie nach der kräftigen Kursaufholung der

letzten Tage von Kaufen auf Halten zurück. Das Kursziel lautet vorerst

weiter 3,80 Euro.

+++ Diese Meldung ist keine Anlageberatung oder Aufforderung zum Abschluss

bestimmter Börsengeschäfte. Bitte lesen Sie unseren RISIKOHINWEIS /

HAFTUNGSAUSSCHLUSS unter http://www.montega.de +++

Über Montega:

Die Montega AG zählt zu den größten unabhängigen Research-Häusern in

Deutschland. Zum Coverage-Universum des Hamburger Unternehmens gehören eine

Vielzahl von Small- und MidCaps aus unterschiedlichsten Sektoren. Montega

unterhält umfangreiche Kontakte zu institutionellen Investoren,

Vermögensverwaltern und Family Offices mit dem Fokus 'Deutsche Nebenwerte'

und zeichnet sich durch eine aktive Pressearbeit aus. Die

Veröffentlichungen der Analysten werden regelmäßig von der Fach- und

Wirtschaftspresse zitiert. Neben der Erstellung von Research-Publikation

gehört die Organisation von Roadshows und Field Trips zum Leistungsspektrum

der Montega AG.

Die vollständige Analyse können Sie hier downloaden:

http://www.more-ir.de/d/12403.pdf

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