Aktien Frankfurt: Freundlich - EZB-Fantasie stützt

dpa-AFX

Veröffentlicht am 02.04.2014 15:11

FRANKFURT (dpa-AFX) - Spekulationen um eine geldpolitische Lockerung der Europäischen Zentralbank (EZB) haben am Mittwoch deutsche Aktien weiter nach oben getrieben. Vor dem mit Spannung erwarteten Zinsentscheid blieben die Ausschläge aber verhalten, viele Experten bezweifeln ein großes Einschreiten der Notenbank am Donnerstag. Der Dax (ETR:DAX) kletterte am Mittwochnachmittag um 0,21 Prozent auf 9623,89 Punkte. Der deutsche Leitindex legt damit die dritten Woche in Folge zu und ist auf Kurs in Richtung seines Höchststandes von Ende Januar bei 9794 Punkten.

Der MDax (ETR:MDAX) trat kaum verändert bei 16 604,97 Punkten auf der Stelle, der TecDax (ETR:TDXP) stieg um 0,57 Prozent auf 1272,94 Punkte. Der EuroStoxx 50 (DJX:SX5E), der sich auf dem höchsten Niveau seit Herbst 2008 bewegt, gab um 0,03 Prozent leicht nach.

WENIG IMPULSE DURCH US-ARBEITSMARKTZAHLEN

Angesichts des zuletzt weiter abgeschwächten Preisauftriebs in der Eurozone, der unter dem Zielwert der EZB von zwei Prozent liegt, erwarteten einige Anleger intensive Diskussionen der Notenbänker über eventuelle Gegenmaßnahmen. Eigentlich stelle sich aktuell nur die Frage, ob die EZB noch einen oder zwei Monate warte, kommentierte Händlerin Anita Paluch von der Varengold Bank. Die meisten Ökonomen rechnen in dieser Woche noch nicht mit entsprechenden Schritten wie etwa einer Leitzinssenkung.

Wenig Impulse kamen indes aus den USA: Die Arbeitsmarktzahlen des privaten Dienstleisters ADP fielen geringfügig schwächer aus als am Markt erwartet aus. Der offizielle Arbeitsmarktbericht der US-Regierung, der die Entwicklung breiter abbildet und auch die Beschäftigung im öffentlichen Sektor umfasst, wird am Freitag veröffentlicht.

DEUTSCHE POST ÜBERZEUGT MIT GEWINNZIELEN FÜR 2020

Auf Unternehmensseite standen unter anderem die Titel der Deutschen Post (ETR:DPW) nach neuen langfristigen Unternehmenszielen im Rampenlicht. Sie stiegen an der Dax-Spitze um mehr als vier Prozent. Getrieben von Schwellenländern und dem wachsenden Internethandel soll der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) bei dem Logistikonzern bis 2020 im Schnitt um mehr als acht Prozent jährlich steigen. Commerzbank-Aktien legten den vierten Tag in Folge zu. Inklusive vergangene Woche Freitag haben die Titel damit über acht Prozent gewonnen und sind aktuell bei 13,99 Euro so teuer wie seit zwei Jahren nicht mehr.

Der Autosektor machte nach überwiegend starken US-Absatzzahlen im März ebenfalls von sich reden. "Dabei haben alle deutschen Hersteller mit Ausnahme von VW eine sehr solide Entwicklung verzeichnet", sagte ein Händler. Die Wolfsburger Kernmarke brachte im März knapp drei Prozent weniger neue Autos auf die Straße als vor einem Jahr - und blieb den zwölften Monat in Folge auf Talfahrt. Die Papiere aller Autohersteller zogen an, am stärksten waren BMW mit gut einem Prozent.

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NORDEX REAGIEREN MIT KURSSPRUNG AUF ENERGIEGIPFEL

Salzgitter reagierten mit einem Kursgewinn von mehr als drei Prozent an der MDax-Spitze auf Kaufempfehlungen der Bankhäuser Metzler und Lampe. Den Stahlhändler Klöckner & Co traf das Urteil der Experten von Lampe dagegen auf der anderen Seite, die Aktien verloren mehr als ein Prozent.

Beim Windkraftanlagenbauer Nordex machte sich das Bund-Länder-Treffen zur Energiewende mit einem Kursplus von mehr als sieben Prozent bemerkbar, die Titel waren damit Favorit im TecDax. Evotec (ETR:EVT) zogen um mehr als drei Prozent an, nachdem das Hamburger Biotechnologie-Unternehmen eine Kooperation bei der Erforschung und Entwicklung von Krebstherapien vermeldete.

Gegen den Markttrend sackten hingegen Anteile der Deutschen Börse (ETR:DB1) im Dax um knapp zweieinhalb Prozent ab, nachdem strafrechtliche Ermittlungen in den USA gegen die Abwicklungstochter Clearstream bekannt wurden. Im MDax gaben Gagfah (ETR:GFJ) angesichts einer Platzierung um gut anderthalb Prozent nach. Laut Händlern hat die Deutsche Bank im Auftrag des Aktionärs Fortress Investment bis zu 30 Millionen Aktien zu 11 Euro je Anteilsschein platziert.

--- Von Marco Engemann, dpa-AFX ---

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