AKTIE IM FOKUS 3: Zalando-Aktien beenden Achterbahnfahrt auf Ausgabepreis

dpa-AFX

Veröffentlicht am 01.10.2014 18:52

AKTIE IM FOKUS 3: Zalando-Aktien beenden Achterbahnfahrt auf Ausgabepreis

(neu: Händlerstimme, Schlusskurs)

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Online-Händler Zalando F:ZAL hat seine Achterbahnfahrt am ersten Börsentag exakt auf dem Ausgabepreis von 21,50 Euro beendet. Der erste Kurs hatte am Mittwochvormittag bei 24,10 Euro gelegen. Keine halbe Stunde danach aber erreichten die Aktien nach einem steilen Fall mit 21,55 Euro fast den Ausgabepreis. Am späten Vormittag erholte sich der Kurs zwar wieder und stieg kurz über die Marke von 23,00 Euro. Am Ende aber landeten sie wieder exakt auf dem Ausgabekurs.

Zum ersten Kurs war Zalando knapp sechs Milliarden Euro wert. Das war mehr, als Dax-Unternehmen F:DAX wie K+S F:SDF, Lanxess F:LXS oder Lufthansa F:LHA auf die Waage bringen. Der Börsengang bringt Zalando gut 600 Millionen Euro ein. Am Schlusskurs gemessen liegt Zalandos Marktwert von 5,27 Milliarden Euro immerhin noch über dem von K+S und Lanxess.

WETTBEWERBSINTENSIVES MARKTUMFELD

Händler Vinay Sharma vom Broker Ayondo Markets verglich den Börsengang (IPO) von Zalando mit anderen IPOs, die zuvor ähnlich große Erwartungen geweckt hatten. In der Vergangenheit sei in diesen Fällen oft das "Phänomen der Unterbewertung" zu beobachten gewesen, demzufolge Emissionsbanken bei den Aktien absichtliche einen Spielraum nach oben gelassen hätten. In der Folge hätten Anleger wegen der Euphorie am Markt Zeichnungsgewinne von durchschnittlich 20 Prozent eingestrichen. Im Vergleich dazu habe die Kursentwicklung von Zalando etwas enttäuscht.

Eine mögliche Interpretation dafür könnte Sharma zufolge sein, dass die Emissionsbanken die Zalando-Aktien nun recht fair bewertet haben könnten. Für die Zeichner der Aktien habe es dann beim Aktienkurs nicht mehr viel Luft nach oben gegeben.

KURZFRISTIGEN ANLEGERN REICHEN SCHNELLE KURSGEWINNE

Wahrscheinlicher sei jedoch ein anderer Erklärungsversuch: So könnte sich im Handelsverlauf die Einschätzung durchgesetzt haben, dass Zalando in einem sehr wettbewerbsintensiven und möglicherweise schwächelndem Marktumfeld unterwegs sei. Die Investoren dürften sich zum Beispiel an die Kursentwicklung des britischen Wettbewerbers Asos (ISE:ASC) erinnert fühlen, dessen Aktien seit Jahresbeginn um mehr als 60 Prozent abgesackt waren. So gesehen werde es vielleicht Zalando schwer fallen, nachhaltig zu wachsen.

Auch Händler Andreas Lipkow vom Vermögensverwalter Kliegel & Hafner äußerte sich skeptisch. Die Aktien von Zalando seien zum Teil bei vielen eher kurzfristig orientierten Institutionen platziert worden. Diese hätten sich mit den schnellen Kursgewinnen begnügt. Die Bewertung für Zalando sei schon sehr ambitioniert. Da helfe auch die Reduzierung des IPO-Preises um einen Euro nicht wirklich weiter.

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HOHE NACHFRAGE BEI BÖRSENGANG

Zalando hatte mit einem Ausgabepreis von 21,50 Euro die zuvor aufgestellte Preisspanne von 18 bis 22,50 Euro nicht ganz ausgeschöpft, obwohl die Nachfrage mehr als zehn Mal höher als das Angebot an Aktien gewesen sein soll. Zalando schaffte es in diesem Jahr nach hohen Anlaufverlusten in die schwarzen Zahlen. Nach einem positiven ersten Halbjahr könnte es in diesem Jahr auch den ersten Jahresgewinn geben.

Haupteigentümer sind die schwedische Beteiligungsgesellschaft Kinnevik sowie die Internet-Investoren Oliver, Marc und Alexander Samwer. Ihre Anteile verwässern sich mit der Ausgabe der neuen Aktien. Dem Prospekt zufolge soll Kinnevik nach dem Börsengang mit voller Mehrzuteilung noch 31,57 Prozent halten, statt zuvor 35,6 Prozent. Die Samwer-Brüder kommen noch auf 14,81 Prozent statt zuvor 16,7 Prozent.

ERLÖS SOLL IN WACHSTUM FLIESSEN

Die Samwer-Brüder hatten Zalando seit der Gründung 2008 unterstützt, der Mode-Händler war unter den Fittichen ihrer Startup-Schmiede Rocket Internet groß geworden. Diese bringen die Samwers am Donnerstag ebenfalls an die Börse.

Die Erlöse aus dem Zalando-Börsengang sollen in das weitere Wachstum des Unternehmens fließen. Das Unternehmen will vor allem aus eigener Kraft größer werden, kann sich aber auch Zukäufe vorstellen. Die Berliner wollen ihre Kundenbasis erweitern, die Umsätze beim einzelnen Käufer steigern und auch in neue regionale Märkte vordringen. Der Onlineversender hatte zuletzt rund 14 Millionen aktive Kunden.e

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