XING IM FOKUS: Neuausrichtung mit Schönheitsfehlern

dpa-AFX

Veröffentlicht am 20.08.2019 12:26

Aktualisiert 20.08.2019 12:39

XING IM FOKUS: Neuausrichtung mit Schönheitsfehlern

HAMBURG (dpa-AFX) - Der Betreiber des Karrierenetzwerks Xing musste trotz guter Zahlen jüngst mit ansehen, wie der Wert der Aktie einbrach. Zudem gibt es rechtlichen Ärger um den neuen Namen New Work (4:NWOn), unter dem das SDax (SDAX)-Unternehmen künftig firmiert. Was bei der Burda-Tochter gerade los ist, wie die Aktie reagiert und was die Analysten empfehlen.

DAS IST LOS BEIM UNTERNEHMEN:

New Work ist jetzt Xing. Aber Xing bleibt Xing. Klingt verwirrend, ist es aber eigentlich nicht. Der bisher gleichnamige Betreiber, der hinter der Plattform steht, hat einen neuen Namen eingetragen. Das Netzwerk selbst behält seinen bisherige Bezeichnung. Mit dem Begriff New Work will Konzernchef Thomas Vollmoeller die Neuausrichtung des Konzerns beschreiben, die eigentlich schon seit Jahren im Gange ist.

Der Name bezieht sich auf die radikale Veränderung in der Arbeitswelt und soll deutlich machen, dass das Unternehmen mehr ist als nur ein Karrierenetzwerk. Denn hinter der Holding stehen auch Portale wie HalloFreelancer und Kununu, eine Plattform, auf der Arbeitnehmer ihre Arbeitgeber bewerten können. Auch über New Work selbst finden sich dort Einträge - die meisten bescheinigen den Hamburgern übrigens, ein guter Arbeitgeber zu sein.

Weniger positiv dagegen könnte sich der Streit um den neuen Namen des Konzerns entwickeln: Eine Softwarefirma hatte sich die Wortmarke "Newwork Software" im vergangenen Jahr sichern lassen, bevor Xing einen Antrag auf Eintragung des Namens stellte. Der Softwareunternehmer verlangte daraufhin die Löschung der Marke durch Xing. Laut Medienberichten könnte es deshalb jetzt im Herbst vor dem Landgericht Frankfurt zum Prozess kommen. Xing-Betreiber New Work wollte sich "zu laufenden Verfahren" auf Anfrage von dpa-AFX am Montag nicht äußern, erklärte aber, die angekündigte Umbenennung stehe zum 1. Oktober an. Trotz des Rechtsstreits sei die Eintragung ins Handelsregister bereits erfolgt.

Der gewichtigere Schönheitsfehler, den Vollmoeller gerade hinnehmen muss, ist der Aktienkurs. Trotz guter Quartalszahlen in der vergangenen Woche verbuchte das Papier herbe Verluste.

Insgesamt läuft es aber gut für das Unternehmen. Und das liegt auch am Fachkräftemangel. Firmen kämpfen zunehmend um die besten Köpfe, die Verhandlungspositionen von Arbeitnehmern werden immer besser. Unternehmenschefs brauchen zunehmend Hilfe. Entsprechend wächst und gedeiht die Unternehmenskundensparte von New Work. In diesem Segment sieht Vollmoeller auch weiterhin einen Wachstumstreiber.

Die Kehrseite der Medaille ist allerdings, dass der Privatkundenbereich stagniert. Überraschend kommt das nicht, das Unternehmen kündigte das bereits im Geschäftsbericht für 2018 an. Bei New Work hat sich inzwischen die Einschätzung durchgesetzt, dass Arbeitnehmer ein anderes Angebot brauchen. Das vermarktet das Unternehmen nun mit vollmundigen Formulierungen: Angesichts der Digitalisierung und dadurch veränderter Arbeitsstrukturen änderten sich auch die Bedürfnisse von Arbeitnehmern, wird argumentiert. Unabhängiges Arbeiten und Work-Life-Balance sind die neuen Stichwörter. Deshalb will New Work auch nicht mehr nur Karrierenetzwerk sein. Mit dem Zukauf von Honeypot im Frühjahr hat Vollmoeller zum Beispiel eine innovative Jobplattform für IT-Experten übernommen, mit Hilfe derer sich Unternehmen bei Arbeitnehmern bewerben.

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