Wirtschaftskalender: Fünf Dinge, die für Anleger diese Woche wichtig werden

Investing.com  |  Autor Noreen Burke

Veröffentlicht am 16.10.2022 12:58

Aktualisiert 17.10.2022 06:45

Von Noreen Burke 

Investing.com -- Die US-Berichtssaison gewinnt in dieser Woche vor dem Hintergrund der aggressiven Zinsstrategie der Fed an Fahrt. Gespannt blicken die Marktteilnehmer auch auf die Entwicklung am US-Immobilienmarkt, wo der Anstieg der Hypothekenzinsen bereits zu einer Abkühlung der Nachfrage geführt hat. Auf der Tagesordnung stehen außerdem Redebeiträge mehrerer Fed-Vertreter. Im Vereinigten Königreich muss Jeremy Hunt seine erste Woche als Schatzkanzler meistern, nachdem Premierministerin Liz Truss gezwungen war, seinen Vorgänger nach nur fünf Wochen zu entlassen. Außerdem dürften die Wirtschaftsdaten für das dritte Quartal aus China die Herausforderungen unterstreichen, mit denen die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt konfrontiert ist, während die japanischen Behörden voraussichtlich erneut in den hiesigen Devisenmarkt intervenieren werden. Hier sind die wichtigsten Informationen zum Wochenbeginn.

h2 1. Berichtssaison rückt in den Fokus/h2

Die Berichtssaison für das 3. Quartal startet angesichts des starken USD und der anhaltend hohen Inflation in einem schwierigen Umfeld.

Wie Reuters berichtet, steigen die Gewinne der S&P 500 Unternehmen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum voraussichtlich um insgesamt 4,1 %, was das langsamste Wachstum seit dem vierten Quartal 2020 wäre.

Für das kommende Jahr erwarten die Analysten nach Berechnungen des Datenspezialisten Refinitiv IBES einen Gewinnanstieg von fast 8 %, auch wenn viele Anleger angesichts der drohenden Rezession an dieser Prognose zweifeln.

Der Ausverkauf am Markt hat die Aktienbewertungen zwar nach unten gebracht, aber eine Verschlechterung der Gewinnprognosen könnte die Attraktivität von Aktien weiter schmälern. Zu den Unternehmen, die nächste Woche ihre Bücher öffnen, gehören Tesla (NASDAQ:TSLA), Netflix (NASDAQ:NFLX) und Johnson & Johnson (NYSE:JNJ).

h2 2. Daten zum US-Immobilienmarkt/h2

Nach den höher als erwartet ausgefallenen US-Inflationsdaten der vergangenen Woche richtet sich das Augenmerk auf den Immobilienmarkt. So stehen unter anderem Berichte zu den Baugenehmigungen, den Baubeginnen und den Verkäufen bestehender Wohnimmobilien an.

Die Immobilienpreise waren im Juli zum ersten Mal seit mehr als 10 Jahren wieder gesunken. Grund dafür sind steigende Zinssätze, die die Nachfrage nach Wohnraum beeinträchtigen. Zudem ging die Nachfrage nach Hypotheken zurück.

Ebenfalls auf dem Wirtschaftskalender stehen die Zahlen zur Industrieproduktion, der Philly Fed Manufacturing Index, der Empire State Index für das verarbeitende Gewerbe und die Erste Anträge auf Arbeitslosenunterstützung.

Die regionalen Notenbankchefs Neel Kashkari, Charles Evans und James Bullard äußern sich zu den Aussichten für Wirtschaft und Geldpolitik.

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Am Samstag sagte Bullard, dass die VPI-Zahlen der letzten Woche gezeigt hätten, dass die Inflation "schädlich" geworden sei und dass die Tür für eine Zinserhöhung um 75 Basispunkte auf den kommenden Fed-Sitzungen im November und Dezember offen stehe. Für eine solche Entscheidung sei es jedoch noch zu früh, fügte er hinzu.

h2 3. Großbritannien bemüht sich um Schadensbegrenzung/h2

Die mit Turbulenzen konfrontierten britischen Staatsanleihen gehen am Montag ohne die Unterstützung des am Freitag ausgelaufenen Anleihekaufprogramms der Bank of England in den Handel.

Dem neuen britischen Finanzminister Jeremy Hunt zufolge sollen die öffentlichen Finanzen des Landes saniert werden, nachdem der ursprüngliche Wirtschaftsplan von Liz Truss und seinem Vorgänger Kwasi Kwarteng die Finanzmärkte erschüttert hatte.

Berichte, wonach die Regierung eine Rücknahme der geplanten Steuersenkungen vorbereitet, konnten die Befürchtungen hinsichtlich der öffentlichen Finanzen zerstreuen, doch muss dies nun in konkrete Pläne umgesetzt werden, um einen weiteren Ausverkauf am Gilt-Markt zu vermeiden.

Die Märkte werden sich außerdem auf die am Mittwoch in Großbritannien anstehenden Inflationsdaten für September konzentrieren, die angesichts des Drucks auf die Lebenshaltungskosten voraussichtlich zweistellig ausfallen werden, während die Einzelhandelsumsätze am Freitag einen Rückgang der Verbraucherausgaben signalisieren dürften.

h2 4. Daten aus China/h2

China veröffentlicht am Dienstag die BIP-Daten für das 3. Quartal. Das Wachstum dürfte sich gegenüber dem Vorquartal erholen, aber die Wirtschaft wird wohl die langsamste jährliche Wachstumsrate seit fast 50 Jahren verzeichnen.

Die jährliche Wachstumsrate dürfte in den drei Monaten bis September von 0,4 % im zweiten Quartal auf 3,4 % gestiegen sein.

Strenge COVID-19-Beschränkungen, Störungen in der Lieferkette aufgrund des Krieges in der Ukraine und eine Verlangsamung des globalen Wachstums aufgrund stark gestiegener Kreditkosten zur Eindämmung der Inflation sind auch an der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt nicht spurlos vorübergegangen.

Analysten gehen davon aus, dass Chinas Wirtschaft im Jahr 2022 um 3,2 % wachsen wird, was deutlich unter dem offiziellen Ziel von rund 5,5 % liegt.

Der Markt wird den einwöchigen Kongress der Kommunistischen Partei, der am Sonntag begonnen hat, auf mögliche Hinweise zur Wirtschaftspolitik hin beobachten.

h2 5. Interventionen zur Stützung des Yen?/h2

Devisenhändler werden den Yen zu Wochenbeginn ganz genau im Auge behalten, da spekuliert wird, dass die Bank of Japan neue Maßnahmen zur Stützung der Währung ergreifen könnte, nachdem sie im vergangenen Monat zum ersten Mal seit 1998 in die Märkte eingegriffen hat.

Der stellvertretende Gouverneur der BoJ, Masazumi Wakatabe, sagte am Samstag, die jüngsten Schwankungen des JPY seien "eindeutig zu schnell und zu einseitig". Er wies dabei insbesondere auf die Besorgnis über mögliche wirtschaftliche Auswirkungen des Einbruchs der Währung auf ein 32-Jahres-Tief gegenüber dem USD hin.

Japan intervenierte im September am Devisenmarkt, um den steilen Kursverfall des Yen aufzuhalten, der vor allem auf die Divergenz zwischen den aggressiven Zinserhöhungen der Fed und der ultra-lockeren Geldpolitik der BoJ zur Erreichung des Inflationsziels von 2 % zurückzuführen war.

Viele Zentralbanken erhöhen die Zinssätze, um die steigende Inflation zu bekämpfen, während sich die BoJ darauf konzentriert, die fragile wirtschaftliche Erholung zu unterstützen.

-- Mit Material von Reuters.

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