Wirtschaftskalender: Fünf Dinge, die für Anleger diese Woche wichtig werden

Investing.com  |  Autor Noreen Burke

Veröffentlicht am 02.10.2022 13:44

Aktualisiert 03.10.2022 07:40

Von Noreen Burke 

Investing.com -- Gespannt blicken die Händler in dieser Woche auf den US-Arbeitsmarktbericht am Freitag. Hier stellt sich vor allem die Frage, in welchem Maße sich die Zinserhöhungen der Fed bereits auf die Wirtschaft ausgewirkt haben. Im weiteren Verlauf der Woche werden sich außerdem mehrere Fed-Vertreter äußern, die den Märkten einen Eindruck von ihrer Haltung zu einer weiteren Zinserhöhung um 75 Basispunkte auf der November-Sitzung der Zentralbank vermitteln könnten. An den US-Aktienmärkten dürfte es weiterhin turbulent zugehen, nachdem sie am Freitag ihren dritten Quartalsverlust hintereinander hinnehmen mussten. In Großbritannien richten die Marktteilnehmer ihre Aufmerksamkeit auf den Jahreskongress der Konservativen Partei und hoffen auf eine Rücknahme der von der Regierung geplanten Steuersenkungen, die das Pfund Sterling in den Keller und die staatlichen Finanzierungskosten in die Höhe getrieben haben. Darüber hinaus erwägt die OPEC Berichten zufolge auf ihrer bevorstehenden Sitzung am Mittwoch eine größere Produktionskürzung. Hier die wichtigsten Informationen zu Beginn der Woche.

h2 1. Arbeitsmarktzahlen für den Monat September/h2

Der Beschäftigungsbericht für den Monat September soll Aufschluss darüber geben, ob und wie sich die jüngsten Zinserhöhungen der Fed auf den Arbeitsmarkt ausgewirkt haben.

Ökonomen erwarten, dass die US-Wirtschaft im vergangenen Monat 250.000 neue Arbeitsplätze geschaffen hat. Gleichzeitig soll die Arbeitslosenquote unverändert bei 3,7% liegen und das Lohnwachstum auf hohem Niveau bleiben.

Aus den jüngsten Jobdaten ging hervor, dass der Arbeitsmarkt trotz einer Serie ungewöhnlich großer Zinserhöhungen robust bleibt.

Ein weiterer guter Arbeitsmarktbericht dürfte die Fed in ihrer aggressiven Haltung bestärken und die Märkte weiter beunruhigen, die ohnehin schon durch die Sorge um die schnell steigenden Leitzinsen unter Druck stehen, als die Zentralbank sich mit der schlimmsten Inflation seit vierzig Jahren auseinandersetzt.

Dagegen könnten Anzeichen für eine Verlangsamung auf dem Arbeitsmarkt die Sorge schüren, dass die aggressive Straffung der Fed die Wirtschaft in eine Rezession stürzen könnte.

h2 2. Neues von der Fed/h2

Im Laufe der Woche werden mehrere Vertreter der Fed sprechen, darunter der Präsident der New Yorker Fed, John Williams, der Präsident der Atlanta Fed, Raphael Bostic, der Präsident der Chicago Fed, Charles Evans, die Präsidentin der San Francisco Fed, Mary Daly, sowie die Präsidentin der Cleveland Fed, Loretta Mester.

Anhand der Reden verschiedener Fed-Vertreter beurteilen die Investoren die Wahrscheinlichkeit einer weiteren Zinserhöhung um 75 Basispunkte auf der November-Sitzung der Fed. Jüngste Äußerungen von Fed-Mitgliedern deuten darauf hin, dass sie klare Anzeichen für eine Verlangsamung der Inflation sehen wollen, bevor sie die Straffung der Geldpolitik drosseln.

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Der Leitzins der Fed liegt jetzt zwischen 3,00 % und 3,25 %, also ganze 3 Prozent höher als Anfang 2022, und ihre Vertreter haben weitere Zinserhöhungen im Laufe dieses Jahres und im Jahr 2023 in Aussicht gestellt.

Der Wirtschaftskalender enthält auch Daten zu den offenen Stellenangeboten im August sowie Erhebungen des Institute of Supply Management zur Aktivität im verarbeitenden Gewerbe und im Dienstleistungssektor, die nach Ansicht einiger Wirtschaftsexperten weiterhin solide ausfallen dürfen.

h2 3. Volatilität an den Börsen/h2

Nach einem turbulenten dritten Quartal, das durch hartnäckig hohe Inflationsraten, steigende Leitzinsen und Rezessionsängste gekennzeichnet war, befinden sich die Märkte nun auf der Zielgeraden des Jahres 2022.

Die Wall Street musste drei Quartalsverluste am Stück hinnehmen, die längste Verlustserie für den S&P 500 und den Nasdaq.

Im Zuge der Straffung der Geldpolitik durch die US-Notenbank, um die höchste Inflation seit Jahrzehnten einzudämmen, kletterten die Renditen für US-amerikanische Staatsanleihen auf den höchsten Stand seit mehr als einem Jahrzehnt und ließen die Aktienbewertungen in die Tiefe stürzen.

Viele Anleger glauben, dass die wilden Ausschläge so lange anhalten werden, bis es Anzeichen dafür gibt, dass die Fed ihren Kampf gegen die Inflation gewinnt und die Entscheidungsträger die Straffung der Geldpolitik beenden können.

h2 4. Marktturbulenzen im Vereinigten Königreich/h2

Am Sonntag hat der Jahreskongress der Konservativen Partei begonnen. Mit Spannung werden die Marktteilnehmer die Reden der Parteivorsitzenden verfolgen, nachdem die neue Regierung mit ihrem "Mini-Haushalt" vom 23. September, der Steuersenkungen und eine damit einhergehende Neuverschuldung vorsah, eine Marktkrise ausgelöst hat.

Innerhalb weniger Tage erreichte das Pfund Sterling Rekordtiefs, während die steigenden Kreditkosten der Regierung die Bank of England zum Eingreifen zwang, um den Markt zu beruhigen.

Die Zusage der BoE, langlaufende Staatsanleihen im Wert von 69 Mrd. USD (65 Mrd. GBP) zu kaufen, hat die Märkte vorerst beruhigt, aber es ist noch zu früh, um zu sagen, dass die Talfahrt vorbei ist. Der geplante Verkauf von Anleihen wurde von der BoE nun aufgeschoben. Neben den zuletzt beschlossenen Zinserhöhungen der britischen Notenbank hätte das so genannte Quantitative Tightening eine zusätzliche Straffung der Geldpolitik mit sich gebracht.

Es wird erwartet, dass sie die Leitzinsen im November erneut anheben wird. Gleichwohl hat die BoE erklärt, dass sie an ihrem Plan festhalten wird, ihre Bilanz nach dem vorübergehenden Ankauf von Staatsanleihen zu reduzieren.

Nach Ansicht der Investoren muss sich die Regierung große Mühe geben, um das Vertrauen der Öffentlichkeit in ihre Arbeit wiederherzustellen.

h2 5. Sitzung der OPEC+/h2

Die Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) und ihre Verbündeten, darunter Russland, treffen sich am Mittwoch in der OPEC-Zentrale in Wien, um die Förderquoten für den Monat November zu bestimmen.

Bloomberg berichtete am Sonntag, dass der Ölverbund vor dem Hintergrund fallender Ölpreise und starker Marktschwankungen eine Kürzung der Fördermenge um mehr als 1 Mio. Barrel pro Tag in Erwägung ziehen wird.

Nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine im Februar schnellten die Ölpreise in die Höhe, sind aber seither aufgrund von Bedenken über die Folgen einer aggressiven geldpolitischen Straffung auf die globalen Wachstumsaussichten wieder zurückgegangen. Auch der gestiegene US-Dollar drückt auf die Preise.

-- Investing.com / Reuters

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