Wirtschaftskalender: Fünf Dinge, die für Anleger diese Woche wichtig werden

Investing.com  |  Autor Noreen Burke

Veröffentlicht am 18.09.2022 13:46

Aktualisiert 19.09.2022 07:12

Von Noreen Burke 

Investing.com -- Die Aufmerksamkeit der Marktteilnehmer richtet sich in dieser Woche ganz auf die US-Notenbank Fed. Es gilt so gut wie sicher, dass die Notenbanker am Mittwoch ihre dritte Zinserhöhung hintereinander um 75 Basispunkte bekannt geben werden. Es ist aber nicht nur die Fed, sondern auch die Zentralbanken Großbritanniens, der Schweiz und Japans, die in dieser Woche tagen und ihren Beitrag zum globalen Kampf gegen die Inflation leisten werden. Den US-Aktienmärkten steht unterdessen eine weitere unbeständige Handelswoche ins Haus angesichts der Befürchtung, dass höhere Leitzinsen die Wirtschaft in echte Schwierigkeiten bringen könnten. Was Sie zu Beginn der Woche wissen müssen, erfahren Sie hier.

h2 1. Zinsentscheidung der Fed/h2

Die höher als erwartet ausgefallenen Inflationszahlen per Berichtsmonat August haben die Erwartung einer weiteren kräftigen Zinserhöhung durch die US-Notenbank (Fed) zum Abschluss ihrer Sitzung am Mittwoch quasi schon in Stein gemeißelt.

Eine Anhebung um 75 Basispunkte ist an den Märkten zwar so gut wie sicher, aber einige Investoren halten gar eine Erhöhung um einen vollen Prozentpunkt für möglich - ein Schritt, der noch vor kurzem undenkbar gewesen wäre.

Die Marktbeobachter werden ganz genau darauf achten, wie die Federal Reserve das derzeitige Tempo der geldpolitischen Straffung, die Stärke der Wirtschaft und die Wahrscheinlichkeit einer lang anhaltenden Inflation einschätzt - sowie auf Fortschritte bei der Verkleinerung der billionenschweren Fed-Bilanz.

Einige Beobachter befürchten, dass der Prozess, bei dem die Fed ihre Bilanz um 95 Mrd. USD pro Monat verkleinert, die Marktliquidität beeinträchtigen und die Wirtschaft belasten könnte.

h2 2. Bank of England/h2

Die BoE kommt am Donnerstag zusammen, nachdem die Sitzung letzter Woche aufgrund der Beisetzung von Königin Elisabeth II. um eine Woche verschoben worden war. Es wird erwartet, dass die Zentralbanker ihren Schlüsselsatz um weitere 50 Basispunkte anheben werden, wodurch der Leitzins auf 2,25 % steigen würde. Aber auch eine Erhöhung um 75 Basispunkte ist noch möglich.

Es handelt sich um die erste Sitzung der BoE seit der Ankündigung eines staatlichen Preisdeckels für Energiepreise, der zu einer niedrigeren Inflation führen dürfte, auch wenn die Geldspritze für die Verbraucher die Inflation wohl noch für längere Zeit hoch halten wird.

Am Freitag informiert der neue Schatzkanzler Kwasi Kwarteng im Rahmen einer "Steuerveranstaltung" erstmals darüber, wie er das Versprechen der neuen Premierministerin Liz Truss umsetzen will, das Vereinigte Königreich zu einem Niedrigsteuerland zu machen, was die Inflation weiter anheizen könnte.

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Die scheinbar gegensätzlichen Richtungen der Geld- und Fiskalpolitik unterstreichen die Herausforderungen, mit denen die britische Wirtschaft derzeit konfrontiert ist, die unter den großen Volkswirtschaften der Welt die höchste Teuerungsrate aufweist und gleichzeitig Gefahr läuft, in eine Rezession abzurutschen.

h2 3. Zentralbanken auf der ganzen Welt/h2

Die Schweizerische Nationalbank tagt am Donnerstag zusammen. Es wird erwartet, dass die Notenbanker den Zinssatz um 75 Basispunkte anheben und sich damit dem jüngsten Schritt der Europäischen Zentralbank anschließen, obwohl die Inflation in der Eurozone die der Schweiz weit übertrifft.

In Europa dürfte die norwegische Zentralbank auf ihrer Sitzung am Donnerstag die Zinsen mit Blick auf die weiterhin über den Schätzungen liegende Inflation weiter anheben.

Am Donnerstag rückt dann auch die japanische Zentralbank in den Mittelpunkt. Spekuliert wird, dass die japanischen Behörden kurz vor einer Intervention an den Devisenmärkten zur Stützung des schwachen Yen stehen, der Anfang des Monats gegenüber dem Dollar ein 24-Jahres-Tief erreicht hatte.

Der Dollar wurde durch die Annahme gestützt, dass die Fed ihre Geldpolitik weiterhin aggressiv straffen wird, während die BoJ an einer beispiellosen Lockerung festhält.

h2 4. Einkaufsmanagerindex/h2

Ein erster Blick auf die europäische Wirtschaftsaktivität im September liefert am Freitag die Veröffentlichung der PMI-Daten aus der Eurozone und dem Vereinigten Königreich.

Der Eurozonen-Einkaufsmanagerindex liegt bereits seit zwei Monaten unter der Schwelle von 50 Punkten, die die Grenze zwischen einer Kontraktion und einer Expansion markiert - ein Zeichen dafür, dass der Euroraum möglicherweise früher als bisher angenommen in eine Rezession abgleitet. Schuld daran sind der Energieschock und die restriktivere Geldpolitik, die nun ihren Tribut fordern.

Am vergangenen Donnerstag warnte die Weltbank, dass sich die Weltwirtschaft rapide verlangsamt hat und dass selbst ein "moderater Rückgang die Weltwirtschaft im nächsten Jahr in eine Rezession stürzen könnte". Im gleichen Atemzug erhöhen die Zentralbanken die Zinssätze, um die hartnäckig hohe Inflation zu bekämpfen.

h2 5. Wall Street/h2

Die US-Börsen (ETR:SXR4) beendeten den Handel am Freitag im Minus. Wegen Inflationssorgen, drohender Zinserhöhungen und beunruhigender Konjunktursignale verzeichneten der S&P 500 und der Nasdaq die größten prozentualen Wochenverluste seit Juni.

Ein Ende der volatilen Entwicklung der US-Aktienmärkte in diesem Jahr ist nicht in Sicht, denn die hartnäckig hohen Inflationsdaten bereiten den Boden für weitere aggressive Zinserhöhungen durch die Federal Reserve, die das Risiko einer Rezession erhöhen würden.

"Während der Markt in dieser Woche einen großen Zinsschritt der US-Notenbank erwartet, herrschen große Unsicherheit und Besorgnis über künftige Zinserhöhungen", kommentierte David Carter, Managing Director bei JPMorgan (NYSE:JPM) in New York, gegenüber Reuters. "Die Fed tut, was sie tun muss. Und nach einigen Schmerzen werden sich die Märkte und die Wirtschaft selbst heilen."

- Mit Material von Reuters

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