Wirtschaftskalender: Fünf Dinge, die für Anleger diese Woche wichtig werden

Investing.com

Veröffentlicht am 12.06.2022 14:04

Aktualisiert 13.06.2022 05:29

Von Noreen Burke 

Investing.com -- Diese Woche steht ganz im Zeichen der Zentralbanken. Den Anfang macht die Federal Reserve. Eine Zinserhöhung um 50 Basispunkte am Mittwoch gilt als ausgemachte Sache. Die Marktteilnehmer fiebern daher den Aussagen von Fed-Chef Jerome Powell entgegen, sind doch die Inflationszahlen am Freitag deutlich höher ausgefallen als gedacht. Auch die Bank of England dürfte aufgrund steigender Lebenshaltungskosten ihre fünfte Zinsanhebung in Folge beschließen. Tags darauf rücken dann die Bank of Japan und die Schweizerische Nationalbank in den Fokus. Die Daten zu den Einzelhandelsumsätzen in den USA geben Aufschluss darüber, ob die Inflation die Kaufkraft der Haushalte aushöhlt, während die Aktienmärkte vor einer weiteren turbulenten Woche stehen. Hier erfahren Sie, was Sie zu Beginn der Woche wissen müssen.

h2 1. Fed steht vor weiterer 50 Basispunkte-Zinserhöhung /h2

Es ist so gut wie sicher, dass die Fed die Zinssätze am Mittwoch um weitere 50 Basispunkte anheben wird, zusätzlich zu den bereits seit März erfolgten Zinserhöhungen um 75 Basispunkte.

Für Juli ist ein weiterer halber Prozentpunkt bereits eingepreist, und die Wahrscheinlichkeit eines ähnlichen Schritts im September ist groß, aber weniger eindeutig.

Die strammen Inflationsdaten für den Monat Mai vom Freitag haben die Befürchtung wieder aufleben lassen, dass Powell ein schnelleres Tempo für künftige Zinserhöhungen vorgeben könnte. Der Markt befürchtet, dass ein aggressives Anziehen der Fed die Wirtschaft in eine Rezession stürzen könnte.

Die Marktbeobachter werden Powells Pressekonferenz nach der Sitzung sowie die aktualisierten Wirtschaftsprognosen und den "Dot-Plot", ein Punktdiagramm, das die Zinsprognose der einzelnen Fed-Mitglieder darstellt, genau im Auge behalten.

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h2 2. BoE vor fünfter Zinsanhebung in Folge/h2

Es wird allgemein erwartet, dass die BoE am Donnerstag ihre fünfte Zinserhöhung um 25 Basispunkte seit Dezember verkünden wird, obwohl sich eine wachsende Zahl von Zentralbanken weltweit für eine Anhebung um einen halben Punkt entscheidet.

Die BoE war die erste große Zentralbank, die im Dezember damit begann, ihren Pandemie-Stimulus zurückzufahren, was die britische Inflation jedoch nicht daran hinderte, im April ein 40-Jahreshochs von 9 % zu erreichen, was fast das Fünffache des BoE-Ziels von 2 % bedeutet.

Die BoE geht davon aus, dass die Inflation im Laufe dieses Jahres 10 % übersteigen wird. Gouverneur Andrew Bailey erklärte im April, die Bank bewege sich auf einem schmalen Grat zwischen der Bekämpfung des Inflationsanstiegs und dem Auslösen einer Rezession.

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Auch für Großbritannien steht eine ereignisreiche Woche voller Wirtschaftsdaten an. Den Anfang machen am Montag die Zahlen zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) für April, die voraussichtlich eine Stagnation der Wirtschaft zeigen werden. Die Beschäftigungszahlen am Dienstag dürften auf einen weiterhin angespannten Arbeitsmarkt hindeuten, da die Arbeitslosigkeit sinkt und sich das Lohnwachstum beschleunigt. 

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h2 3. BOJ und SNB tagen/h2

Die Bank of Japan (BoJ) wird voraussichtlich ihren ultralockeren geldpolitischen Kurs beibehalten, doch angesichts der sich ausweitenden Zinsdifferenzen, die den Yen auf den niedrigsten Stand seit mehreren Jahrzehnten drücken, und der zunehmenden Inflationstendenzen wächst der Druck auf die Notenbanker, ihren Kurs zu ändern.

Ein ähnliches Bild bietet sich in der Schweiz: Die Schweizerische Nationalbank (SNB) wird auf ihrer Sitzung am Donnerstag voraussichtlich keine Änderung ihres Zinssatzes von derzeit -0,75 %, dem weltweit niedrigsten, ankündigen. Die Inflation in der Schweiz erreichte im Mai den höchsten Stand seit 14 Jahren. Die Europäische Zentralbank steuert dagegen auf eine Zinserhöhung im Juli zu. Folglich könnte es auch in der Schweiz endlich zu einer Zinsanhebung kommen.

Am Mittwoch wird EZB-Präsidentin Christine Lagarde eine viel beachtete Rede halten, nachdem sie in der vergangenen Woche angekündigt hatte, die EZB werde im nächsten Monat die erste Zinserhöhung seit 2011 vornehmen, gefolgt von einem möglicherweise größeren Schritt im September.

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h2 4. US-Konjunkturdaten/h2

Die USA veröffentlichen am Mittwoch die Einzelhandelsumsätze für Mai, die aufgrund schwächerer Autoverkäufe einen Rückgang erwarten lassen. Die Zahlen zur Industrieproduktion, die am Freitag auf dem Terminplan stehen, drohen sich auf hohem Niveau ebenfalls abzuschwächen.

Auf dem Wirtschaftskalender stehen außerdem die Erzeugerpreise am Dienstag und die Zahlen zu den Erstanträgen auf Arbeitslosenunterstützung und den Wohnbaubeginnen am Donnerstag.

Die Verbraucherpreisinflation in den USA ist im Mai im Vergleich zum Vorjahresmonat um 8,6 % gestiegen. Dies ist der stärkste Anstieg seit 1981. Zu der turmhohen Teuerung beigetragen haben vor allem die Benzinpreise und die stark gestiegenen Kosten für Lebensmittel.

Der steigende Preisdruck zwingt die Verbraucher, ihr Konsumverhalten zu ändern, was die Angst vor einer Rezession schürt.

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h2 5. Volatilität an den Börsen/h2

Die US-Aktienmärkte verzeichneten ihren höchsten prozentualen Wochenrückgang seit Januar und schlossen am Freitag deutlich niedriger, nachdem der Inflationsbericht für Mai Hoffnungen, dass der Preisdruck seinen Höhepunkt erreicht haben könnte, zunichte machte.

Die meisten Aktien sind in diesem Jahr aufgrund der Inflationsängste, steigender Zinssätze und der Wahrscheinlichkeit einer Rezession gefallen.

Die teils heftigen Kursverluste der letzten Wochen hatten sich zuletzt in der Hoffnung auf einen möglichen Inflationsgipfel, der es der Fed erlauben würde, im weiteren Verlauf des Jahres weniger aggressiv vorzugehen, teilweise umgekehrt.

"Angesichts der Tatsache, dass der Preisdruck in den USA kaum nachlässt, bezweifeln wir, dass die Fed in nächster Zeit den Fuß von der Bremse nehmen wird", schrieben die Analysten von Capital Economics am Freitag. "Wir vermuten daher, dass den US-Märkten noch weitere Aderlässe bevorstehen, während die Renditen der Staatsanleihen weiter steigen und der Aktienmarkt unter Druck bleibt."

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-- Mit Material von Reuters.

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