Wirtschaftskalender: Fünf Dinge, die für Anleger diese Woche wichtig werden

Investing.com

Veröffentlicht am 20.06.2021 13:20

Aktualisiert 21.06.2021 07:12

von Noreen Burke 

Investing.com -- Das Signal der US-Notenbank Federal Reserve, dass es früher als erwartet zu Zinserhöhungen kommen könnte, dürfte die Marktstimmung in der kommenden Woche und in den nächsten Monaten bestimmen, denn die Marktteilnehmer verarbeiten die neue falkenhaftere geldpolitische Ausrichtung. Infolgedessen steht der Auftritt des Fed-Chefs Jerome Powell vor dem Kongress am Dienstag im Fokus, ebenso wie die Kommentare mehrerer anderer Fed-Vertreter im weiteren Verlauf der Woche. Für Bewegung dürften auch die Daten zu den persönlichen Einkommen und Ausgaben am Freitag sorgen, die auch den PCE-Kernpreisindex enthalten, der gemeinhin als bevorzugtes Inflationsmaß der Fed gilt. An den Aktienmärkten ging es in der vergangenen Woche bergab, wobei insbesondere Value-Aktien unter die Räder kamen, und dieses Muster dürfte sich zumindest kurzfristig fortsetzen. In Großbritannien hält die Bank of England am Donnerstag ihre geldpolitische Sitzung ab und die Märkte halten Ausschau nach neuen Hinweisen auf Zinserhöhungen. Was Sie für einen informierten Start in die neue Handelswoche wissen müssen, erfahren Sie hier.

h2 1. Fed kündigt härtere Gangart an/h2

Die Fed überraschte die Märkte letzte Woche, als sie zwei mögliche Zinserhöhungen im Jahr 2023 prognostizierte - und damit früher als erwartet. Die Zentralbank signalisierte damit, dass sie auch den Punkt erreicht hat, an dem sie beginnen könnte, eine Reduzierung ihres Kaufprogramms von Anleihekäufen in Höhe von 120 Milliarden US-Dollar im Monat zu diskutieren.

Der Verschiebung in dem Richtungsausblick wurde Nachdruck verliehen, als der Präsident der St. Louis Fed James Bullard am Freitag sagte, dass ein Schritt hin zu einer schnelleren Straffung der Geldpolitik eine "natürliche" Reaktion auf das Wirtschaftswachstum und die steigende Inflation im Zuge der Wiedereröffnung der Wirtschaft nach der Coronavirus-Pandemie sei.

Die Frage, ob eine stärker als erwartete Inflation die Fed zu einem früheren Handeln veranlassen würde, machte bereits im Vorfeld der geldpolitischen Sitzung an den Finanzmärkten die Runde.

Nun könnte vor der nächsten Sitzung der US-Notenbank im Juli und ihrer Jahreskonferenz in Jackson Hole, Wyoming, Ende August, auf der sie weitere Details zu ihren Plänen bekannt geben könnte, die Unsicherheit noch weiter zunehmen.

Lesen Sie auch: Fed-Entscheidung führt im Dow Jones zum Trendbruch

h2 2. Powell spricht vor dem Kongress/h2

Gespannt blicken die Marktteilnehmer auf die Äußerungen des Fed-Vorsitzenden Jay Powell, der am Dienstag via Satellitenverbindung vor dem Unterausschuss des Repräsentantenhauses zu den Notfallprogrammen der Fed und der aktuellen Geldpolitik spricht.

Jetzt die App holen
Werden Sie Teil der größten Finanz-Community der Welt
Downloaden

Auch mehrere andere Fed-Mitglieder werden sich im weiteren Verlauf der Woche zu Wort melden. Und auch ihre Kommentare dürften viel Interesse auf sich ziehen, da die Märkte überall nach neuen Hinweisen auf die künftige Ausrichtung der Geldpolitik suchen.

Der Chef der New York Fed John Williams und der Präsident der St. Louis Fed James Bullard werden sich beide am Montag äußern, während die Präsidentin der Cleveland Fed Loretta Mester und die Präsidentin der San Francisco Fed Mary Daly beide am Dienstag ihre Auftritte absolvieren.

Weitere Fed-Mitglieder, die sich im Lauf der Woche zu Wort melden werden, sind der Präsident der Atlanta Fed Raphael Bostic und der Präsident der Boston Fed Eric Rosengren.

Lesen Sie auch: 2 ETFs, die wegen hoher Aktienbewertungen kurzfristige Gewinnmitnahmen sehen könnten

h2 3. Kursverluste an den Aktienmärkten/h2

US-Aktien beendeten den Freitag deutlich im Minus, wobei der Dow Jones und der S&P 500 ihre schlechteste Woche seit Ende Oktober bzw. Ende Februar hatten. Der technologielastige Nasdaq-Index beendete den Handel ebenfalls niedriger.

Die Verluste kamen vor allem durch Rückgänge bei Substanzaktien und einigen Rohstoffen sowie einer Rallye beim Dollar und bei US-Staatsanleihen zustande.

"Es überrascht mich nicht, dass der Markt ein wenig abgibt. Angesichts der starken Entwicklung, die wir über einen so langen Zeitraum hatten, überrascht es mich eigentlich überhaupt nicht, wenn es zu Gewinnmitnahmen kommt", kommentierte Tim Ghriskey, Chefanlagestratege bei Inverness Counsel in New York, gegenüber Reuters.

"Nächste Woche halten verschiedene Fed-Gouverneure Reden und wir werden das Gleiche hören: einige Gouverneure werden eher hawkish und einige eher dovish sein, also wird es ein Hin und Her geben", fügte Ghriskey hinzu.

Lesen Sie auch: 3 heiße Aktien für diese Woche

h2 4. US-Konjunkturdaten/h2

Die Anleger werden die Konjunkturdaten der kommenden Woche genau im Auge behalten, um Hinweise darauf zu erhalten, ob der jüngste Inflationsschub – der die Verbraucherpreise im Mai so schnell wie seit fast 13 Jahren nicht mehr steigen ließ – sich ungebremst fortsetzt.

Am Freitag werden Daten zu Privateinkommen und -ausgaben im Mai veröffentlicht, die den PCE-Kernpreisindex enthalten, der als das von der Fed bevorzugte Inflationsmaß gilt.

Außerdem stehen auf dem US-Wirtschaftskalender die Verkäufe neuer und bestehender Häuser, die Auftragseingänge für langlebige Güter, die Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe und den Dienstleistungssektor sowie der wöchentliche Bericht zu den Erstanträgen auf Arbeitslosenunterstützung, der angesichts der uneinheitlichen Erholung auf dem Arbeitsmarkt viel Aufmerksamkeit erhält.

Lesen Sie auch: Aktienmarkt: Amazon (NASDAQ:AMZN) oder Bank of America (NYSE:BAC) - jetzt kaufen oder doch lieber meiden?

h2 5. BoE-Sitzung/h2

Die Bank of England hält am Donnerstag ihre geldpolitische Sitzung ab. Für ihren Chefvolkswirt Andy Haldane wird es die letzte sein.

Haldane ist das einzige Mitglied im geldpolitischen Ausschuss der BoE, das sich für eine Reduzierung der Stimulus-Maßnahmen angesichts der steigenden Inflation ausgesprochen hat. Die Inflation in Großbritannien lag im Mai zum ersten Mal seit zwei Jahren wieder über ihrem Zielwert von 2%.

Die meisten Analysten erwarten keine Änderungen an der Geldpolitik, nachdem die BoE letzten Monat angekündigt hatte, das wöchentliche Tempo ihrer Anleihekäufe leicht zu verlangsamen. Die jüngste Entscheidung des britischen Premierministers Boris Johnson, die vollständige wirtschaftliche Wiedereröffnung um einen Monat zu verschieben, könnte als Grund für die politischen Entscheidungsträger angesehen werden, weiter vorsichtig zu bleiben.

Einige Analysten haben jedoch eine Diskussion über eine Reduzierung der Anleihekäufe nicht ausgeschlossen, insbesondere da andere globale Zentralbanken, allen voran die Federal Reserve, beginnen einen Ausstieg aus der ultralaxen Geldpolitik zu diskutieren.

Lesen Sie auch: Risikoaversion nimmt zu: Was nächste Woche an den Devisen- und Aktienmärkten zu erwarten ist

-- Dieser Report entstand unter Mitwirkung von Reuters.

Der Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen birgt hohe Risiken. Sie können Ihren Kapitaleinsatz vollständig oder teilweise verlieren. Die Kurse von Kryptowährungen sind extrem volatil und können von externen Faktoren wie finanziellen, regulatorischen oder politischen Ereignissen beeinflusst werden. Der Handel auf Margin erhöht das finanzielle Risiko.
Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie die mit dem Handel der Finanzinstrumente und/oder Kryptowährungen verbundenen Risiken vollständig verstanden haben und lassen Sie sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten, bevor Sie den Handel aufnehmen.
Fusion Media möchte Sie daran erinnern, dass die auf dieser Internetseite enthaltenen Kurse/Daten nicht unbedingt in Realtime oder genau sind. Alle Daten und Kurse werden nicht notwendigerweise von Börsen, sondern von Market-Makern bereitgestellt, so dass die Kurse möglicherweise nicht genau sind und vom tatsächlichen Marktpreis abweichen können, was bedeutet, dass die Kurse indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sind. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für etwaige Handelsverluste, die Ihnen durch die Verwendung dieser Daten entstehen könnten.
Es ist verboten, die auf dieser Website enthaltenen Daten ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenanbieters zu verwenden, zu speichern, zu reproduzieren, anzuzeigen, zu ändern, zu übertragen oder zu verteilen. Alle Rechte am geistigen Eigentum sind den Anbietern und/oder der Börse vorbehalten, die auf dieser Website enthaltenen Daten bereitstellen.
Fusion Media kann von den Werbetreibenden, die sich auf der Website befinden, anhand Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.

Abmelden
Sind Sie sicher, dass Sie sich abmelden möchten?
NeinJa
AbbrechenJa
Veränderung wird gespeichert