WDH/Bericht/Vor möglichem Konzernumbau: Bayer-Chef will Management verschlanken

dpa-AFX

Veröffentlicht am 18.09.2023 09:05

Aktualisiert 18.09.2023 09:15

(In der Meldung vom 15.09. wurde in der Überschrift ein Tippfehler berichtigt.)

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer (ETR:BAYGN) will laut einem Medienbericht sein Management verschlanken. Der seit Juni amtierende Konzernchef Bill Anderson wolle vor einer möglichen größeren Neuaufstellung zunächst ein Programm für mehr Effizienz und Bürokratieabbau auflegen, schrieb die Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstagabend unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. Insbesondere obere und mittlere Führungspositionen seien davon betroffen. Ein Unternehmenssprecher wollte den Bericht auf Nachfrage nicht kommentieren. Das Vorgehen würde allerdings zu dem passen, was Anderson Anfang April zu Beginn seiner Einarbeitungszeit in einer Gesprächsrunde mit Journalisten zu seiner Sicht auf die Führung von Unternehmen gesagt hatte.

In jedem Unternehmen - egal welcher Größe - sollten Mitarbeiter einen "Sense of Ownership" haben, hatte Anderson damals erklärt. Mitarbeiter sollen sich verantwortlich fühlen und den Willen haben, Dinge zu denken und voranzubringen, als wäre es ihr Unternehmen. Dabei forderte er auch einen "Strong Mission Focus", also volle Konzentration auf die wesentlichen Aufgaben. Einen Seitenhieb auf die zeitaufwendige und in seinen Augen oftmals fruchtlose Meeting-Kultur vieler Unternehmen konnte sich der Manager damals nicht verkneifen.

Der Mittfünfziger ist studierter Chemieingenieur und ein ausgewiesener Pharmaexperte mit langjähriger Erfahrung unter anderem bei Biogen (NASDAQ:BIIB), Genentech und Roche (SIX:RO) . Mit Blick auf seine bisherigen Management-Stationen betonte Anderson auch immer wieder, dass er in bestimmten Bereichen feste Budgets abgeschafft habe, die Mitarbeiter unnötig gefesselt hätten. Die Produktivität sei gestiegen, die Kosten aber nicht.

Die Verantwortung so zu verteilen, könnte in der Tat bestimmte Planungsstellen im Management unnötig machen. Details gibt es laut Reuters gleichwohl nicht, die sollen demnach in der nächsten internen Strategiesitzung dargelegt werden. Auch was ein mögliches Abfindungsprogramm im Zuge von Stellenstreichungen kosten würde, sei noch unklar.

Mit einer solchen Kur könnte Anderson die Leverkusener auch für einen größeren Konzernumbau fit machen wollen. Denn von dem neuen Mann an der Spitze erhoffen sich Investoren frischen Schwung, nicht nur im Tagesgeschäft.

Schon länger fordern einige Investoren eine Aufspaltung des Konzerns. Denn: Sie sehen die US-Rechtsprobleme rund um den Unkrautvernichter Glyphosat, die Ex-Chef Werner Baumann mit der milliardenschweren Übernahme des US-Agrarchemiekonzerns Monsanto (NYSE:MON) nach Leverkusen geholt hatte, als andauernde Belastung für die Cropscience-Sparte. Bayer ist in Einzelteilen wertvoller als den Konzern als Ganzes, so ihre These.

Jetzt die App holen
Werden Sie Teil der größten Finanz-Community der Welt
Downloaden

Möglich scheint dabei alles. Bei der Vorlage der Halbjahreszahlen im August hatte Anderson betont, dass die Prüfung ergebnisoffen laufe. "Wir müssen tun, was richtig ist fürs Unternehmen." Alle Optionen würden geprüft. Falls die Führung zu dem Schluss komme, die Konzernstruktur ändern zu müssen, dann werde das auch getan.

Der Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen birgt hohe Risiken. Sie können Ihren Kapitaleinsatz vollständig oder teilweise verlieren. Die Kurse von Kryptowährungen sind extrem volatil und können von externen Faktoren wie finanziellen, regulatorischen oder politischen Ereignissen beeinflusst werden. Der Handel auf Margin erhöht das finanzielle Risiko.
Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie die mit dem Handel der Finanzinstrumente und/oder Kryptowährungen verbundenen Risiken vollständig verstanden haben und lassen Sie sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten, bevor Sie den Handel aufnehmen.
Fusion Media möchte Sie daran erinnern, dass die auf dieser Internetseite enthaltenen Kurse/Daten nicht unbedingt in Realtime oder genau sind. Alle Daten und Kurse werden nicht notwendigerweise von Börsen, sondern von Market-Makern bereitgestellt, so dass die Kurse möglicherweise nicht genau sind und vom tatsächlichen Marktpreis abweichen können, was bedeutet, dass die Kurse indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sind. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für etwaige Handelsverluste, die Ihnen durch die Verwendung dieser Daten entstehen könnten.
Es ist verboten, die auf dieser Website enthaltenen Daten ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenanbieters zu verwenden, zu speichern, zu reproduzieren, anzuzeigen, zu ändern, zu übertragen oder zu verteilen. Alle Rechte am geistigen Eigentum sind den Anbietern und/oder der Börse vorbehalten, die auf dieser Website enthaltenen Daten bereitstellen.
Fusion Media kann von den Werbetreibenden, die sich auf der Website befinden, anhand Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.

Abmelden
Sind Sie sicher, dass Sie sich abmelden möchten?
NeinJa
AbbrechenJa
Veränderung wird gespeichert