WDH/Aktien Frankfurt: Hoffnung auf Zinssenkung treibt Dax in Richtung Rekordhoch

dpa-AFX

Veröffentlicht am 30.11.2023 15:18

Aktualisiert 30.11.2023 15:30

(Tippfehler korrigiert im 2. Absatz letzten Satz: Monatsverlauf rpt. Monatsverlauf)

FRANKFURT (dpa-AFX) - Angetrieben von der Hoffnung auf Zinssenkungen hat der Dax am Donnerstag seine Jahresendrally fortgesetzt. Er überwand mit Leichtigkeit die Marke von 16 200 Punkten und nimmt Kurs auf das Rekordhoch. Das hatte der deutsche Leitindex Ende Juli bei knapp unter 16 530 Punkten erreicht.

Am Nachmittag legte der Dax um 0,54 Prozent auf 16 253,11 Punkte zu und steuert mit Gewinnen von 9,7 Prozent auf den bislang stärksten Börsenmonat des Jahres zu. Bisher war dies mit einem Prozentpunkt weniger der Januar gewesen. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen zeigte sich am Donnerstag mit plus 0,02 Prozent auf 26 318,11 Zähler kaum verändert. Im Monatsverlauf liegt er jedoch mit 9,5 Prozent im Plus.

Nachdem, wie tags zuvor mitgeteilt, die Inflation in Deutschland im November deutlicher als erwartet sank, gab es entsprechende Daten nun auch für die gesamte Eurozone. Zwar wurde dabei trotz des abnehmenden Preisauftriebs das mittelfristige Inflationsziel der Europäischen Zentralbank (EZB) von zwei Prozent weiterhin überschritten, doch es rückt näher. Daher mehren sich an der Börse die Diskussionen über den Zeitpunkt der ersten Zinssenkung. Zunehmend wird erwartet, dass die EZB während ihrer nächsten Zinssitzung in zwei Wochen dazu Stellung bezieht. Am Markt wird jedenfalls schon eine erste Senkung im April eingepreist.

In den USA fielen die Konsum- und Preisdaten indes wie erwartet aus. So stiegen die Konsumausgaben und Einkommen der US-Haushalte im Oktober leicht, während sich der Preisauftrieb weiter abschwächte.

Unter den Einzelwerten zogen die Aktien von Brenntag (ETR:BNRGn) mit plus 2,2 Prozent auf 78,92 Euro an die Dax-Spitze. Analyst Dominic Edridge von der Deutschen Bank (ETR:DBKGn) Research ist inzwischen noch etwas positiver für den Chemikalienhändler gestimmt und hob das Kursziel von 81,00 auf 88,90 Euro an. Daten aus Deutschland und den USA zeigten eine Stabilisierung der Margen im Chemikalienhandel, schrieb er. Das gelte auch für die Produktpreise.

Die Papiere der Deutschen Bank gewannen 1,6 Prozent. Hier ist die US-Bank JPMorgan (NYSE:JPM) nun etwas optimistischer gestimmt. Analyst Kian Abouhossein hob seine Prognosen für die Jahre 2024 und 2025 an und rechnet mit höheren Erträgen im Investmentbanking und dem Privatkundengeschäft. Zudem dürfte es mehr Aktienrückkäufe geben als bislang erwartet.

SAP (ETR:SAPG) profitierten mit plus 1,3 Prozent von den Quartalszahlen des US-Rivalen Salesforce (NYSE:CRM) . Dieser übertraf im vergangenen Quartal die Markterwartungen.

Im MDax sackten K+S (ETR:SDFGn) mit minus 3,0 Prozent auf den tiefsten Stand seit zwei Jahren. Analyst Rikin Patel von der französischen Investmentbank Exane BNP Paribas (ETR:BNPP) stufte die Aktie des Düngerkonzerns auf "Underperform" ab und kappte auch das Kursziel. Überangebote auf den Märkten wirkten als "struktureller Gegenwind", schrieb er. Große Produzenten wie BHP (ASX:BHP), Anglo American (JO:AGLJ) und südostasiatische Produzenten dürften in den kommenden Jahren große Mengen auf die Märkte bringen.

Jetzt die App holen
Werden Sie Teil der größten Finanz-Community der Welt
Downloaden

Lufthansa (ETR:LHAG) drehten nach einem zunächst positiven Verlauf in die Verlustzone und gaben um 0,3 Prozent nach. Die Fluggesellschaft will ihre Wartungssparte nun doch komplett behalten. Der Plan für den Verkauf eines Minderheitsanteils an der Lufthansa Technik werde nicht weiterverfolgt, teilte das Unternehmen mit.

Siltronic (ETR:WAFGn) büßten unterdessen im SDax knapp 6 Prozent ein. Die zum Kapitalmarkttag bekannt gegebenen längerfristigen Wachstumsziele des Waferherstellers enttäuschten. Nach dem kräftigen Kursgewinn am Vortag von neun Prozent seien die Ziele für 2028 nicht ausreichend, sagte ein Händler.

Der Euro wurde am Nachmittag mit 1,0935 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Mittwoch auf 1,0985 Dollar festgesetzt. Am Anleihemarkt fiel die Umlaufrendite von 2,47 Prozent am Vortag auf 2,43 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,33 Prozent auf 125,22 Punkte. Der Bund-Future sank um 0,35 Prozent auf 132,25 Zähler.

Der Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen birgt hohe Risiken. Sie können Ihren Kapitaleinsatz vollständig oder teilweise verlieren. Die Kurse von Kryptowährungen sind extrem volatil und können von externen Faktoren wie finanziellen, regulatorischen oder politischen Ereignissen beeinflusst werden. Der Handel auf Margin erhöht das finanzielle Risiko.
Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie die mit dem Handel der Finanzinstrumente und/oder Kryptowährungen verbundenen Risiken vollständig verstanden haben und lassen Sie sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten, bevor Sie den Handel aufnehmen.
Fusion Media möchte Sie daran erinnern, dass die auf dieser Internetseite enthaltenen Kurse/Daten nicht unbedingt in Realtime oder genau sind. Alle Daten und Kurse werden nicht notwendigerweise von Börsen, sondern von Market-Makern bereitgestellt, so dass die Kurse möglicherweise nicht genau sind und vom tatsächlichen Marktpreis abweichen können, was bedeutet, dass die Kurse indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sind. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für etwaige Handelsverluste, die Ihnen durch die Verwendung dieser Daten entstehen könnten.
Es ist verboten, die auf dieser Website enthaltenen Daten ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenanbieters zu verwenden, zu speichern, zu reproduzieren, anzuzeigen, zu ändern, zu übertragen oder zu verteilen. Alle Rechte am geistigen Eigentum sind den Anbietern und/oder der Börse vorbehalten, die auf dieser Website enthaltenen Daten bereitstellen.
Fusion Media kann von den Werbetreibenden, die sich auf der Website befinden, anhand Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.

Abmelden
Sind Sie sicher, dass Sie sich abmelden möchten?
NeinJa
AbbrechenJa
Veränderung wird gespeichert