US-Verbraucherpreisindex: Böse Überraschung birgt Crash-Potenzial

Investing.com

Veröffentlicht am 14.02.2023 08:54

Investing.com – Die Veröffentlichung der US-Inflationszahlen ist am heutigen Dienstag zweifelsohne das wichtigste Ereignis der Woche, denn der VPI der USA könnte die Erwartungen an die Fed-Politik stark beeinflussen.

Trotz einer „dovish“ Fed-Sitzung am 1. Februar, bei der die Fed die Zinsen nur um 0,25 Prozent anhob und andeutete, dass sie dies auch bei der nächsten Sitzung tun würde, begann der Markt schnell, am Pivot der Fed zu zweifeln.

h2 Warum zweifelt der Markt am dovish Pivot der Fed?/h2

Der US-Arbeitsmarktbericht vom 3. Februar übertraf die Konsensschätzungen bei Weitem, und die Stärke des US-Arbeitsmarktes schürte Spekulationen, dass sich die Inflation nicht so schnell wie erwartet verlangsamen würde. Die Fed müsste daher die Zinsen stärker anheben, als sie es derzeit vorhat.

Außerdem wurden seitdem zahlreiche weitere US-Daten aller Art veröffentlicht, von denen die meisten die Erwartungen übertrafen, was die Mutmaßungen noch weiter anheizte.

In diesem Zusammenhang werden die für heute erwarteten Zahlen eine Entscheidung bringen. Der Konsens der Ökonomen erwartet einen Jahres-VPI von 6,2 Prozent, nach 6,4 Prozent zuvor, und einen Jahres-Kern-VPI von 5,5 Prozent, nach 5,7 Prozent bei der vorherigen Schätzung.

Sollte die Inflation den Erwartungen entsprechen oder darunter liegen, würde sich die dovish Pivot-Theorie für die Fed-Geldpolitik bestätigen. In diesem Fall könnte der Dollar fallen und risikobehaftete Anlagen steigen.

Sollte der VPI hingegen eine negative Überraschung bereithalten, könnte der Markt anfangen, größere Zinserhöhungen und höhere Endzinsen einzupreisen, was die Aktienmärkte belasten und den Greenback ankurbeln würde.

In den vergangenen Tagen warnten mehrere Analysten vor der Möglichkeit, dass die Inflationszahlen für den am Dienstag erwarteten VPI die Erwartungen übertreffen könnten.

h2 Wird der US-VPI am Dienstag eine böse Überraschung bringen?/h2

Insbesondere Nick Timiraos, der als der derzeit bestinformierte (oder -wissendste) Fed-Beobachter gilt, wies in der Nacht von Montag auf Dienstag auf ein Research-Dokument der Fed aus dem Jahr 2019 hin.

Dieses Dokument, das das Phänomen der „residualen Saisonalität“ der Inflation erklärt, zeigt, dass die Kerninflation in der ersten Jahreshälfte tendenziell höher ist als in der zweiten Hälfte des Jahres.

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Die Analysten von Goldman Sachs (NYSE:GS) äußerten sich in einer gestern veröffentlichten Notiz ähnlich und betonten, dass ihre „Volkswirte argumentierten, dass die Inflationsmesswerte zu Jahresbeginn höher sein dürften. Das liegt an einer unverhältnismäßig große Anzahl von Preisen, die zu Jahresbeginn zurückgesetzt werden und daran, dass die Unternehmen im aktuellen Umfeld höhere Preise als üblich festlegen könnten“.

Die Bank warnte außerdem, dass „die Inflationsdaten dieser Woche das Potenzial haben, den entspannteren Inflationsausblick, den die Märkte in den vergangenen Monaten verfolgten, zu stören. Dies gilt umso mehr, als dass unsere jüngsten Analysen darauf hindeuten, dass die Reaktionen des Marktes auf Überraschungen in den Daten etwas symmetrischer werden“.

Abschließend sei darauf hingewiesen, dass das Fed Rate Barometer derzeit zeigt, dass die Anleger mit einer Wahrscheinlichkeit von 90,8 Prozent eine Zinserhöhung um 0,25 Prozent für die nächste Fed-Sitzung erwarten. Die Wahrscheinlichkeit für eine Zinserhöhung um 0,5 Prozent liegt bei 9,2 Prozent. Die Veränderung dieser Wahrscheinlichkeiten nach den US-Inflationszahlen wird entscheidend für die Auswirkungen auf den Markt sein.

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