Top 5: Corona-Schock in Europa - FTSE MIB und DAX brechen ein - Anleihen und Gold im Rallye-Modus

Investing.com

Veröffentlicht am 24.02.2020 11:45

Aktualisiert 24.02.2020 13:48

von Noreen Burke

Investing.com - Die Ausbreitung des Coronavirus außerhalb Chinas hat sich beschleunigt und die globalen Märkte erschüttert, was zum Ausverkauf an den Aktienmärkten geführt hat. Öl ist angesichts der neuen Befürchtungen über den Ausblick für die globale Nachfrage ebenfalls gefallen, während die Goldpreise angesichts der breit angelegten Flucht in die Sicherheit auf neue Siebenjahreshochs gestiegen sind. Die Rendite von US-Staatsanleihen mit 10 Jahren Laufzeit fiel auf den niedrigsten Stand seit 2016 und die Zinskurve in Deutschland wurde wieder über ihre gesamte Länge negativ, aber der neue deutsche Ifo-Index zeigte auch, dass die Wirtschaft zumindest bisher keine Folgen des Virus zu spüren bekommen hat. Folgendes sollten Sie zum heutigen Geschehen an den Finanzmärkten wissen:

1. Ansteckungsfälle mit Coronavirus schießen außerhalb Chinas in die Höhe

Der Ausbruch des Coronavirus außerhalb Chinas hat sich beschleunigt, als am Wochenende aus Italien, Südkorea und dem Iran eine Flut neuer Fälle gemeldet wurde, die die Befürchtungen über die Folgen für das globale Wirtschaftswachstum erneuerte.

Die italienischen Behörden haben im Norden des Landes eine Quarantäne verhängt, um den größten Ausbruch des Virus außerhalb Asiens zu stoppen, was befürchten lässt, dass sich das Virus tiefer nach Europa ausbreiten und dort die Wirtschaft lahmlegen könnte.

"Von der Coronavirus-Front gibt es viele schlechte Nachrichten, da die Gesamtzahl der Neuerkrankungen immer noch steigt", schrieb der AMP-Chefökonom Shane Oliver in einer Notiz.

"Natürlich besteht große Unsicherheit bei den Falldaten, bei den neuen Fällen außerhalb Chinas scheint immer noch ein Aufwärtstrend vorzuliegen, was sich noch auf die Konjunkturdaten durchschlagen muss, als die chinesische Wirtschaft vermutlich im März-Quartal geschrumpft ist."

In China wurden in großen Teilen des Landes am Montag die Transport- und Reisebeschränkungen gelockert, da die Zahl der Neuerkrankungen außerhalb der am stärksten betroffenen Provinz auf den niedrigsten Stand seit einem Monat sank.

2. Die globalen Märkte brechen ein

Aktienmärkte auf der ganzen Welt brachen ein, als sich die Aussichten für das globale Wachstum verdunkelten. Italiens FTSE MIB sackte um 4% ab und war damit auf dem Weg zu seinem schlechtesten Tag seit 2016. Frankfurt und Paris waren beide um mehr als 3% im Minus und der Londoner FTSE fiel um 2,5%.

In Asien brach Südkoreas Leitindex KOSPI über Nacht um 3,9% ein, nachdem die Regierung den Alarmzustand ausgelöst hatte, während der australische ASX um 2,25% nachgab. Chinas Bluechip CSI300-Index beendete den Handel um 0,4% tiefer. Die japanischen Märkte waren wegen eines Feiertags geschlossen.

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US-Futures deuteten einen miesen Handelsstart an, als der Dow 30 Futures um mehr als 700 Punkte oder 2,5% tiefer gehandelt wurde und die Futures auf den S&P 500 und den Nasdaq 100 beide gegen 11:45 MEZ um 2% im Minus lagen.

Der VIX Volatilitätsindex der CBOE, der sogenannte Angstindex, erreichte seinen höchsten Stand seit August.

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3. Ölpreis fällt, Goldpreis springt hoch

Die Ölpreise sanken am Montag wegen der raschen Ausbreitung des Virus außerhalb Chinas um 3 Prozent. Ölhändler dürften nach den Coronavirus-Vorfällen in Europa und dem Nahen Osten eine schwächere globale Ölnachfrage einpreisen, sagte ein Analyst.

Der Preis für die Nordseesorte Brent sank 2,11 Dollar oder 3% auf 55,8 Dollar je Barrel. Zwischenzeit wurde ein Tief von 55,72 Dollar je Barrel erreicht. Die US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) fiel 2,04 Dollar oder 3,8% auf 51,34 Dollar.

"Die Schäden an der Ölnachfrage werden sich wahrscheinlich noch verstärken, da die Reisebeschränkungen wahrscheinlich zunehmen werden, sobald sich der Coronavirus-Ausbruch zu einer globalen Pandemie entwickelt und nicht nur auf China beschränkt ist", sagte Edward Moya, Marktanalyst bei OANDA.

"Die Ölpreise werden weiterhin anfällig bleiben, weil die Energiehändler eine globale Pandemie noch nicht eingepreist haben".

Die Flucht in Sicherheit lässt den Goldpreis um mehr als 2% zulegen. Es erreichte den höchsten Stand seit Februar 2013. Seit Jahresanfang beläuft sich das Plus des Edelmetalls auf mehr als 10%.

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4. Anleihen im Rallye-Modus

Die Zehnjahresrendite aus den USA kollabierte am Montag mit 1,401% auf den tiefsten Stand seit Juli 2016, während das Pendant mit einer Laufzeit von 30 Jahren ein neues Rekordtief erreichte. Aufgrund der Flucht in sichere Häfen steigen die Anleihekurse, während die Renditen sinken.

Deutschlands dreißigjährige Anleiherendite rutschte zum ersten Mal seit Oktober wieder ins Minus. Das bedeutet, dass die gesamte Renditekurve des europäischen Motors jetzt unter null liegt.

"Jeder sieht, dass dies einen weiteren Abschwung für die Wirtschaft auslösen könnte, und wir befanden uns schon zu Beginn der Erholung in einem recht fragilen Zustand", sagte Elwin de Groot, Leiter Makrostrategie bei der Rabobank. "Damit rückt eine Rezession für mehr Länder immer näher."

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5. Ifo-Index steigt überraschend, aber das Schlimmste kommt erst noch

Der viel beachtete Ifo-Geschäftsklimaindex für Deutschland ist in diesem Monat unerwartet gestiegen, ebenso wie die Geschäftserwartungen. Das Ifo-Institut hielt an seiner Wachstumsprognose von 0,2% für das erste Quartal fest.

"Die deutsche Wirtschaft scheint von den Entwicklungen rund um das Coronavirus nicht betroffen zu sein", sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest in dem Bericht.

Aber andere Ökonomen haben den Bericht mit einer gewissen Skepsis betrachtet und davor gewarnt, dass die Gefahr besteht, dass sich die Dinge erst verschlechtern, bevor sie besser werden.

"Der heutige Ifo-Index wäre in normalen Zeiten ein Beweis dafür, dass die Wirtschaft zumindest die Talsohle durchschritten hat. Dies sind jedoch keine normalen Zeiten. Unserer Meinung nach ist es einfach zu früh, um die genauen Auswirkungen auf die Wirtschaft abzuschätzen, sowohl für Unternehmen als auch für Analysten", sagte Carsten Brzeski, Chefvolkswirt bei der ING Deutschland.

"Eines ist jedoch klar: Deutschland steht als offene Volkswirtschaft wieder einmal im Zentrum eines weiteren ungünstigen globalen Ereignisses".

-- Mit Material von Reuters

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