Stahl-Tarifstreit: Tausende im Warnstreik - Urabstimmung in Sicht?

dpa-AFX

Veröffentlicht am 13.06.2022 14:29

HANNOVER/DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Mehrere tausend Beschäftigte der Eisen- und Stahlindustrie in Nordwestdeutschland haben sich am Montag an weiteren Warnstreiks im laufenden Tarifkonflikt beteiligt. In Niedersachsen kamen nach Gewerkschaftsangaben etwa 3500 Menschen in Salzgitter (ETR:SZGG), 450 in Georgsmarienhütte und 300 in Peine zusammen. Auch in Nordrhein-Westfalen und in Bremen waren Aktionen geplant.

Der Ausstand soll die Arbeitgeber zu einem neuen Tarifangebot bewegen. Die IG Metall verlangt angesichts der hohen Inflation 8,2 Prozent mehr Geld über eine Laufzeit von einem Jahr als nachhaltige, tabellenwirksame Erhöhung - die Unternehmen waren zuletzt zu 4,7 Prozent über 21 Monate bereit. Der Arbeitgeberverband Stahl hatte die Gewerkschaft aufgefordert, "realitätsbezogene Lösungen mitzugehen".

Am vergangenen Freitag hatten beide Seiten ihre Verhandlungen nach mittlerweile drei Runden ohne Ergebnis abermals unterbrochen. Am Dienstag wollen sie ihre Gespräche fortsetzen. Die IG Metall deutete nun an, dass es im Fall eines erneuten Scheiterns bald zu einem möglichen großangelegten Streik in der deutschen Kernbranche kommen könnte. Der Bezirksleiter für Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, Thorsten Gröger, sagte in Hannover: "Da muss deutlich nachgebessert werden." Zeichne sich weiterhin keine Einigung ab, werde beim Vorstand der Gewerkschaft eine Urabstimmung beantragt.

Das Tarifgebiet der nordwestdeutschen Stahlindustrie umfasst vor allem Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Bremen. Die Branche beschäftigt dort laut IG Metall 68 000 Menschen.

Auch die ostdeutsche Stahlindustrie mit ihren rund 8000 Beschäftigten steht vor weiteren Warnstreiks. Das Angebot der Arbeitgeber reiche nicht aus, teilte die IG Metall nach der dritten Runde der Tarifverhandlungen am Montag mit. Die Gewerkschaft kündigte weitere mehrstündige Warnstreiks für diese Woche an, bevor am Freitag wieder verhandelt wird.

Jetzt die App holen
Werden Sie Teil der größten Finanz-Community der Welt
Downloaden

Der Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen birgt hohe Risiken. Sie können Ihren Kapitaleinsatz vollständig oder teilweise verlieren. Die Kurse von Kryptowährungen sind extrem volatil und können von externen Faktoren wie finanziellen, regulatorischen oder politischen Ereignissen beeinflusst werden. Der Handel auf Margin erhöht das finanzielle Risiko.
Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie die mit dem Handel der Finanzinstrumente und/oder Kryptowährungen verbundenen Risiken vollständig verstanden haben und lassen Sie sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten, bevor Sie den Handel aufnehmen.
Fusion Media möchte Sie daran erinnern, dass die auf dieser Internetseite enthaltenen Kurse/Daten nicht unbedingt in Realtime oder genau sind. Alle Daten und Kurse werden nicht notwendigerweise von Börsen, sondern von Market-Makern bereitgestellt, so dass die Kurse möglicherweise nicht genau sind und vom tatsächlichen Marktpreis abweichen können, was bedeutet, dass die Kurse indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sind. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für etwaige Handelsverluste, die Ihnen durch die Verwendung dieser Daten entstehen könnten.
Es ist verboten, die auf dieser Website enthaltenen Daten ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenanbieters zu verwenden, zu speichern, zu reproduzieren, anzuzeigen, zu ändern, zu übertragen oder zu verteilen. Alle Rechte am geistigen Eigentum sind den Anbietern und/oder der Börse vorbehalten, die auf dieser Website enthaltenen Daten bereitstellen.
Fusion Media kann von den Werbetreibenden, die sich auf der Website befinden, anhand Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.

Abmelden
Sind Sie sicher, dass Sie sich abmelden möchten?
NeinJa
AbbrechenJa
Veränderung wird gespeichert