SNB zu weitreichenden Interventionen gegen starken Franken bereit

Reuters

Veröffentlicht am 24.09.2020 13:29

Zürich (Reuters) - Die Schweizerische Nationalbank (SNB) will ihre im Zuge der Corona-Krise verstärkten Devisenmarkt-Interventionen beibehalten, um eine für die Wirtschaft schädliche Aufwertung des Frankens zu unterbinden.

Die Zinsen ließ die Notenbank am Donnerstag indes unverändert. “Die Nationalbank belässt den SNB-Leitzins und den Zins auf Sichtguthaben bei der SNB bei minus 0,75 Prozent”, erklärte die SNB. “Sie ist in Anbetracht des anhaltend hoch bewerteten Frankens nach wie vor bereit, verstärkt am Devisenmarkt zu intervenieren, wobei sie die gesamte Währungssituation berücksichtigt.”

Die expansive Geldpolitik der Nationalbank sei notwendig, um angemessene monetäre Bedingungen in der Schweiz zu gewährleisten und die Wirtschafts- und Preisentwicklung zu stabilisieren, erklärten die Währungshüter. Die SNB stelle den Banken zur Refinanzierung von Coronavirus-Notfallkrediten weiter großzügig Liquidität zur Verfügung.

Die Notenbank geht davon aus, dass die Covid-19-Pandemie ohne eine erneute starke Beeinträchtigung der Weltwirtschaft unter Kontrolle gehalten werden kann. “Dieses Basisszenario ist mit großer Unsicherheit behaftet”, erklärte die SNB. Trotz einer deutlichen Konjunkturbelebung in den letzten Monaten dürfte es 2020 zu einem Rückgang der Wirtschaftsleistung kommen. Die SNB veranschlagt für die Schweiz ein rund fünf Prozent tieferes Bruttoinlandsprodukt (BIP) und ist damit etwas weniger pessimistisch als zuletzt vor drei Monaten. Die Inflationsrate dürfte bei minus 0,6 Prozent liegen und im kommenden Jahr dann mit plus 0,1 Prozent wieder knapp positiv werden.

Von Reuters im Vorfeld befragte Volkswirte hatten unveränderte Zinsen prognostiziert. Ökonomen gehen davon aus, dass die SNB wegen des starken Frankens und des durch die Corona-Krise verursachten schleppenden Wachstums auf Jahre hinaus am geltenden Leitzins festhalten wird.

Die Schweizer Währungshüter setzen neben den Negativzinsen auf Eingriffe am Devisenmarkt, um einer starken Aufwertung des Franken entgegenzusteuern. Denn dieser gilt unter Investoren als sicherer Hafen und gewinnt in unsicheren Zeiten stets an Wert - was Schweizer Waren im Ausland verteuert und somit der ausfuhrorientierten Wirtschaft schadet. Die Hauptexportwährung Euro, die im Zuge der Coronavirus-Krise im Mai vorübergehend auf den tiefsten Stand seit dem Frankenschock im Jahr 2015 gesunken war, kostet aktuell rund 1,0785 Franken.

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