Russland-Sanktionen stärken China - Euro-Dollar-Dominanz zerbricht

Investing.com

Veröffentlicht am 09.03.2022 13:27

Aktualisiert 09.03.2022 14:29

Investing.com – Der Verlauf der Krise in der Ukraine hat bereits jetzt zu einem „perfekten Sturm“ bei Rohstoffen geführt. Das Euro-Dollar-System dürfte nachhaltig geschwächt werden, während die Inflation in den westlichen Volkswirtschaften auf dem Vormarsch und die Finanzstabilität bedroht ist, so Zoltan Pozsar, globaler Leiter der Kurzfristzinsstrategie der Credit Suisse (SIX:CSGN) und ehemaliger Beamter der Federal Reserve und des US-Finanzministeriums.

Pozsa ist der Ansicht, dass sich die USA in einer Rohstoffkrise befinden, die eine neue Weltwährungsordnung hervorbringen werde. Am Ende wird diese das derzeitige, auf dem Dollar basierende System schwächen. Er schrieb:

„Diese Krise ist mit nichts vergleichbar, was wir gesehen haben, seit Präsident Nixon 1971 den US-Dollar vom Gold abgekoppelt hat – das Ende der Ära der rohstoffbasierten Währung.“

„Wenn diese Krise (und dieser Krieg) vorbei ist, sollte der US-Dollar viel schwächer und … der Renminbi viel stärker sein, der von einem Basket aus Rohstoffen gestützt wird.“

So wie die ursprüngliche Ära von Bretton Woods (1944-1971) mit Gold unterlegt war und Bretton Woods II (1971-heute) mit „internem Geld“ (hauptsächlich US-Regierungsanleihen) unterlegt war, so Pozsar, wird Bretton Woods III mit „externem Geld“ (Gold und andere Rohstoffe) unterlegt sein.

Für Pozsar entspricht das Ende des derzeitigen Währungsregimes dem Tag, an dem die G7-Staaten Russlands Devisenreserven beschlagnahmten, nachdem Russland in die Ukraine einmarschiert war. Was zuvor als risikolos galt, ist es jetzt nicht mehr, denn das nicht vorhandene Kreditrisiko wurde augenblicklich durch ein sehr reales Beschlagnahmungsrisiko ersetzt.

Pozsar ist der Ansicht, dass die Geschehnisse China sicherlich nicht entgangen sind, und meinte, dass die People’s Bank of China (PBOC) jetzt vor zwei Alternativen steht. Um ihre Interessen zu schützen, muss sie entweder Staatsanleihen verkaufen, um russische Rohstoffe zu kaufen, oder ihre eigene quantitative Lockerung durchführen, d. h. Renminbi drucken, um russische Rohstoffe zu kaufen.

„Das ist die Geburtsstunde des Euro-Renminbi-Marktes und der erste echte Schritt Chinas, die Dominanz des Euro-Dollar-Marktes zu brechen. Für den Westen ist dies ebenfalls inflationär und bedeutet weniger Nachfrage nach langfristigen Staatsanleihen“, sagte Pozsar.

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