ROUNDUP/Corona-Welle in China: Europa ringt um gemeinsame Linie

dpa-AFX

Veröffentlicht am 04.01.2023 17:01

Aktualisiert 04.01.2023 17:15

BRÜSSEL (dpa-AFX) - Angesichts einer massiven Corona-Welle in China und der Sorge vor neuen Virusvarianten ringt die EU um eine gemeinsame Linie im Umgang mit Einreisenden aus der Volksrepublik. Bei Beratungen der 27 Mitgliedstaaten in Brüssel stand am Mittwoch vor allem eine Testpflicht vor Reisen aus China nach Europa im Raum. Auch Deutschland warb für ein einheitliches Vorgehen - setzt aber auf eine Überwachung verschiedener Virusvarianten. Die Regierung in Peking hatte sich zuletzt gegen strikte Einreisebestimmungen für Reisende aus der Volksrepublik ausgesprochen.

Knapp einen Monat nach dem Ende der fast drei Jahre verfolgten Null-Covid-Strategie haben sich in der Volksrepublik bereits einige Hundert Millionen Menschen mit dem Virus infiziert. Der riesige Ausbruch soll den Erwartungen nach noch bis März oder April andauern. Genaue Zahlen liegen nicht vor, weil die Behörden aufgehört haben, epidemiologische Daten zu veröffentlichen.

Seit Ende Dezember ringen die EU-Staaten um eine gemeinsame Linie im Umgang mit der Corona-Welle. Etliche Staaten wie Italien, Frankreich oder Spanien verschärften die Einreiseregeln allerdings bereits. Dies weckte Erinnerungen an den Beginn der Corona-Pandemie, als die Regeln in der EU von Land zu Land verschieden und für Reisende schwer zu überblicken waren. Bei einem Treffen in Brüssel suchten Gesundheitsexperten der 27 EU-Staaten am Mittwoch deshalb nach einer gemeinsamen Linie. Das Treffen sollte bis zum Abend andauern.

Bereits am Dienstag wurde bei einem Treffen auf EU-Ebene deutlich, dass es unter anderem auf eine Testpflicht für Reisende vor dem Abflug aus China hinauslaufen könnte. "Die überwältigende Mehrheit der Länder befürwortet Tests vor der Abreise", teilte ein Sprecher EU-Kommission mit. Andere Maßnahmen könnten etwa die Überwachung des Abwassers von Flugzeugen, eine verstärkte Sequenzierung von Corona-Proben sowie das Tragen von Masken auf Flügen aus China sein.

Die EU-Gesundheitsbehörde ECDC gab mit Blick auf die Lage in China dagegen Entwarnung. Die Varianten in der Volksrepublik seien auch in der EU schon im Umlauf und stellten deshalb keine Herausforderung für die Immunantwort von EU-Bürgern dar, hieß es am Dienstag. Die Lage in China habe voraussichtlich keine Auswirkungen auf die epidemiologische Situation in Europa.

Die Weltgesundheitsorganisation äußerte am Mittwoch dagegen Verständnis für Länder, die Testvorschriften für Reisende aus China eingeführt haben - und forderte erneut mehr Informationen von den chinesischen Behörden. "Wir fordern von China weiterhin schnellere, regelmäßige und verlässliche Daten über Krankenhauseinweisungen und Todesfälle sowie eine umfassendere Sequenzierung von Viren in Echtzeit", sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus. "Weil die Viruszirkulation in China so hoch ist und umfassende Daten nicht geliefert werden, ist es verständlich, dass einige Länder Maßnahmen ergreifen, um ihre eigenen Bürger zu schützen." Die Forderung nach Tests seien keine Reisebeschränkungen, sagte WHO-Nothilfekoordinator Mike Ryan.

Jetzt die App holen
Werden Sie Teil der größten Finanz-Community der Welt
Downloaden

Der Verband der Fluggesellschaften (NYSE:JETS) IATA kritisierte die Testpflicht, die mehrere Länder bereits eingeführt haben, dagegen. Solche Maßnahmen könnten nach wissenschaftlichen Studien die Ausbreitung von Virus-Varianten allenfalls um ein paar Tage verzögern, teilte IATA-Chef Willie Walsh am Mittwoch mit. Der Vorstandsvorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, sprach sich dagegen für eine europaweite PCR-Testpflicht für alle Reisenden aus China aus. "Wir wissen nicht, was in China derzeit passiert. Die Infektionen laufen völlig unkontrolliert ab. Daher halte ich es für sinnvoll, eine PCR-Testpflicht bei der Einreise vorzuschreiben", sagte er der "Rheinischen Post".

Der Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen birgt hohe Risiken. Sie können Ihren Kapitaleinsatz vollständig oder teilweise verlieren. Die Kurse von Kryptowährungen sind extrem volatil und können von externen Faktoren wie finanziellen, regulatorischen oder politischen Ereignissen beeinflusst werden. Der Handel auf Margin erhöht das finanzielle Risiko.
Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie die mit dem Handel der Finanzinstrumente und/oder Kryptowährungen verbundenen Risiken vollständig verstanden haben und lassen Sie sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten, bevor Sie den Handel aufnehmen.
Fusion Media möchte Sie daran erinnern, dass die auf dieser Internetseite enthaltenen Kurse/Daten nicht unbedingt in Realtime oder genau sind. Alle Daten und Kurse werden nicht notwendigerweise von Börsen, sondern von Market-Makern bereitgestellt, so dass die Kurse möglicherweise nicht genau sind und vom tatsächlichen Marktpreis abweichen können, was bedeutet, dass die Kurse indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sind. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für etwaige Handelsverluste, die Ihnen durch die Verwendung dieser Daten entstehen könnten.
Es ist verboten, die auf dieser Website enthaltenen Daten ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenanbieters zu verwenden, zu speichern, zu reproduzieren, anzuzeigen, zu ändern, zu übertragen oder zu verteilen. Alle Rechte am geistigen Eigentum sind den Anbietern und/oder der Börse vorbehalten, die auf dieser Website enthaltenen Daten bereitstellen.
Fusion Media kann von den Werbetreibenden, die sich auf der Website befinden, anhand Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.

Abmelden
Sind Sie sicher, dass Sie sich abmelden möchten?
NeinJa
AbbrechenJa
Veränderung wird gespeichert