ROUNDUP/Aktien Europa Schluss: Zinserhöhungen belasten die Börsen

dpa-AFX

Veröffentlicht am 22.09.2022 18:18

Aktualisiert 22.09.2022 18:52

PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Zinserhöhungen in Großbritannien, der Schweiz und Norwegen sowie am Vorabend in den USA haben den Investoren an Europas Börsen am Donnerstag die Lust auf Aktien verdorben. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 rutschte um 1,85 Prozent auf 3427,14 Zähler ab. Der Index vermied nur haarscharf einen Rücksetzer auf ein weiteres Tief seit zwei Monaten. Seit Jahresbeginn haben sich die Verluste auf mehr als 20 Prozent ausgeweitet.

Die Bank of England, die Schweizerische Nationalbank und die norwegische Notenbank erhöhten einen Tag nach der Fed ebenfalls die Leitzinsen. Damit stemmen sich die Zentralbanken gegen die hohe Inflation. Höhere Zinsen drohen die Konjunktur zu bremsen und die Gewinne der Unternehmen zu schmälern. Hinzu kommt, dass steigende Kapitalmarktzinsen Aktien im Vergleich zu festverzinslichen Papieren wie Anleihen unattraktiver machen.

In Paris büßte der Leitindex Cac 40 1,87 Prozent auf 5918,50 Zähler ein. In London war der Verlust des FTSE 100 mit 1,08 Prozent auf 7159,52 Punkte etwas geringer. Unterstützung erhielt der "Footsie" von Rohstoffaktien wie Rio Tinto (LON:RIO) , Glencore (LON:GLEN) und Anglo American (LON:AAL) , die von steigenden Preisen für Rohstoffe profitierten.

Unter den Einzelwerten bekamen vor allem Banken den Rückenwind der Zentralbanker zu spüren. Sie schlugen sich auf dem Sektortableau am besten. Aktien der italienischen Intesa Sanpaolo (BIT:ISP) und der spanischen Santander (BME:SAN) schlossen im schwachen Gesamtmarkt mit Gewinnen. Die Geldhäuser können bei steigenden Kapitalmarktzinsen im Kreditgeschäft und im Anleihehandel die Erträge steigern. Unicredit (BIT:CRDI) stiegen sogar um mehr als fünf Prozent nach optimistischen Aussagen der Bank zum laufenden Jahr.

Anders die Aktien von Credit Suisse (SIX:CSGN), die im späten Handel unter Druck gerieten und 5,5 Prozent einbüßten. Händler verwiesen auf einen Medienbericht, dem zufolge das schweizerische Geldhaus Kontakt zu Investoren aufnimmt in Sachen Kapitalerhöhung. Zudem erwäge die Bank einen Ausstieg aus dem US-Markt, hieß es in dem Bericht.

Leidtragende der steigenden Zinsen waren hingegen die Technologiewerte , die als besonders zinssensibel gelten. Der Sektor verlor mehr als vier Prozent. Zu den Verlierern zählte etwa der Chipindustrie-Ausrüster ASML (AS:ASML) , dessen Aktien gut fünf Prozent verloren. Auch die Aktien des Chip-Konzerns Infineon (ETR:IFXGn) standen unter Druck.

Jetzt die App holen
Werden Sie Teil der größten Finanz-Community der Welt
Downloaden

Als Verlierer steigender Zinsen gilt auch der Immobiliensektor, dessen Sektorindex um mehr als vier Prozent absackte auf den tiefsten Stand seit zehn Jahren. Mit steigenden Zinsen verteuert sich nicht nur das Bauen und Instandsetzen, sondern auch die Refinanzierung der Immobiliengesellschaften selbst.

Zu den größten Verlierern unter den kleineren Werten zählte der britische Wasserstoff-Spezialist Ceres Power . Der Kurs brach in London um mehr als 15 Prozent ein. Das Management ließ wissen, dass eine wichtige Kooperation mit Bosch und der chinesischen Weichai erst 2023 starten könne und nicht wie geplant im zweiten Halbjahr. Für 2022 schmälere das die Einnahmen.

Der Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen birgt hohe Risiken. Sie können Ihren Kapitaleinsatz vollständig oder teilweise verlieren. Die Kurse von Kryptowährungen sind extrem volatil und können von externen Faktoren wie finanziellen, regulatorischen oder politischen Ereignissen beeinflusst werden. Der Handel auf Margin erhöht das finanzielle Risiko.
Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie die mit dem Handel der Finanzinstrumente und/oder Kryptowährungen verbundenen Risiken vollständig verstanden haben und lassen Sie sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten, bevor Sie den Handel aufnehmen.
Fusion Media möchte Sie daran erinnern, dass die auf dieser Internetseite enthaltenen Kurse/Daten nicht unbedingt in Realtime oder genau sind. Alle Daten und Kurse werden nicht notwendigerweise von Börsen, sondern von Market-Makern bereitgestellt, so dass die Kurse möglicherweise nicht genau sind und vom tatsächlichen Marktpreis abweichen können, was bedeutet, dass die Kurse indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sind. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für etwaige Handelsverluste, die Ihnen durch die Verwendung dieser Daten entstehen könnten.
Es ist verboten, die auf dieser Website enthaltenen Daten ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenanbieters zu verwenden, zu speichern, zu reproduzieren, anzuzeigen, zu ändern, zu übertragen oder zu verteilen. Alle Rechte am geistigen Eigentum sind den Anbietern und/oder der Börse vorbehalten, die auf dieser Website enthaltenen Daten bereitstellen.
Fusion Media kann von den Werbetreibenden, die sich auf der Website befinden, anhand Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.

Abmelden
Sind Sie sicher, dass Sie sich abmelden möchten?
NeinJa
AbbrechenJa
Veränderung wird gespeichert