ROUNDUP/Aktien Europa Schluss: EuroStoxx behauptet deutliche Wochengewinne

dpa-AFX

Veröffentlicht am 22.07.2022 18:41

PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die europäischen Börsen haben am Freitag nach ihrer kräftigen Erholung der vergangenen Tage keinen richtigen Schwung mehr gehabt. Der EuroStoxx 50 ging nach eher kleineren Schwankungen prozentual unverändert bei 3596,49 Punkten aus dem Handel. Er behauptete damit sein Wochenplus von 3,4 Prozent, das er in den vergangenen Tagen aufgehäuft hatte.

Der französische Cac 40 legte mit 6216,82 Punkten um 0,25 Prozent zu. Der britische FTSE 100 ging 0,08 Prozent höher bei 7276,37 Zählern aus dem Handel.

Nach der kräftigen Erholung wurde das erhöhte Kursniveau von Anlegern zu Wochenschluss wieder vermehrt hinterfragt. Schließlich war der EuroStoxx trotz des geopolitischen Konflikts mit Russland und der ersten geldpolitischen Straffung in der Eurozone seit elf Jahren auf einem Sechswochenhoch angekommen. Neue Konjunkturdaten aus dem Euroraum bremsten am Freitag eher die Kauflaune.

Die Unternehmensstimmung im Euroraum hat sich im Juli etwas stärker eingetrübt als von Experten erwartet. Mit den von S&P Global vermeldeten 49,4 Punkten signalisiert der Index mittlerweile ein wirtschaftliches Schrumpfen, weil er unter der Wachstumsgrenze von 50 Punkten liegt. Auch der Gegenpart aus den USA hatte sich überraschend und zudem sehr deutlich eingetrübt.

"Die Wertschöpfung im Euroraum dürfte somit im zweiten Halbjahr bestenfalls stagnieren, in Deutschland wird sie sogar zurückgehen", merkte Volkswirt Jörg Zeuner von Union Investment dazu an. "Die Teilkomponenten des Index zeigen dies deutlich: Nach vorn gerichtete Indikatoren wie die Auftragseingänge und die Unternehmenserwartungen haben über die letzten Monate noch stärker nachgegeben."

Nachdem die Zinserhöhung der EZB bekannt ist, erholten sich einige der gebeutelten Branchen der vergangenen Monate, allen voran die zinssensitiven Immobilienwerte, deren Teilindex mit einem Kurssprung um mehr als 4 Prozent unangefochten die Sektortabelle anführte. Neben dem Reisesektor, dessen Index 2,3 Prozent gewann, verbuchten auch die Versorger (NYSE:XLU) sowie der Sektor Öl und Gas Kursgewinne von mehr als einem Prozent.

Das Plus unter den Versorgern galt trotz eines Kurssturzes bei der deutschen Fortum (ETR:FUM1V) -Tochter Uniper (ETR:UN01) , nachdem man sich für diese mit der Bundesregierung auf ein milliardenschweres Rettungspaket geeinigt hat. Belastend wirkte hier, dass die Rettung eine massive Anteilverwässerung nach sich zieht, die zunächst auch den Mutterkonzern Fortum aus Finnland betrifft. Dessen Aktien sackten in Helsinki um 8,4 Prozent ab.

Im Technologiesektor wurde das Plus am Ende nicht so klar, weil es an der Branchen-Leitbörse Nasdaq in New York nach gutem Lauf am Freitag zu Gewinnmitnahmen kam. Unter anderem dank eines Kursanstiegs um 4,5 Prozent beim Softwarekonzern SAP (ETR:SAPG) konnte der europäische Branchenindex nach einem Spitzengewinn von zwei Prozent aber noch ein Plus von 0,4 Prozent behaupten.

Jetzt die App holen
Werden Sie Teil der größten Finanz-Community der Welt
Downloaden

Größere Gewinne von 6,4 Prozent gab es auf europäischer Bühne für den Aluminiumkonzern Norsk Hydro (OL:NHY) nach vermeldeten Aktienrückkäufen. Auch die Papiere des britischen Versicherers Beazley (LON:BEZG) rückten nach dessen Zahlen zum ersten Halbjahr in London sehr deutlich um 7,1 Prozent vor.

Klare Verlierer waren dagegen die Aktien des Aufzugherstellers Schindler , die in Zürich 4,4 Prozent einbüßten wegen schlechter als erwartet ausgefallener Zahlen und einer gekürzten Umsatz-Zielspanne. Im Bankensektor fielen die Titel der Danske Bank (CSE:DANSKE) um 2,2 Prozent. Das Kreditinstitut will die für 2021 anberaumte Dividende vorerst nicht ausschütten wegen laufender Geldwäsche-Ermittlungen.

Der Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen birgt hohe Risiken. Sie können Ihren Kapitaleinsatz vollständig oder teilweise verlieren. Die Kurse von Kryptowährungen sind extrem volatil und können von externen Faktoren wie finanziellen, regulatorischen oder politischen Ereignissen beeinflusst werden. Der Handel auf Margin erhöht das finanzielle Risiko.
Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie die mit dem Handel der Finanzinstrumente und/oder Kryptowährungen verbundenen Risiken vollständig verstanden haben und lassen Sie sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten, bevor Sie den Handel aufnehmen.
Fusion Media möchte Sie daran erinnern, dass die auf dieser Internetseite enthaltenen Kurse/Daten nicht unbedingt in Realtime oder genau sind. Alle Daten und Kurse werden nicht notwendigerweise von Börsen, sondern von Market-Makern bereitgestellt, so dass die Kurse möglicherweise nicht genau sind und vom tatsächlichen Marktpreis abweichen können, was bedeutet, dass die Kurse indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sind. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für etwaige Handelsverluste, die Ihnen durch die Verwendung dieser Daten entstehen könnten.
Es ist verboten, die auf dieser Website enthaltenen Daten ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenanbieters zu verwenden, zu speichern, zu reproduzieren, anzuzeigen, zu ändern, zu übertragen oder zu verteilen. Alle Rechte am geistigen Eigentum sind den Anbietern und/oder der Börse vorbehalten, die auf dieser Website enthaltenen Daten bereitstellen.
Fusion Media kann von den Werbetreibenden, die sich auf der Website befinden, anhand Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.

Abmelden
Sind Sie sicher, dass Sie sich abmelden möchten?
NeinJa
AbbrechenJa
Veränderung wird gespeichert