ROUNDUP: Vonovia kürzt Dividende kräftig - Gewinnrückgang 2023 erwartet

dpa-AFX

Veröffentlicht am 16.03.2023 19:50

Aktualisiert 16.03.2023 20:00

BOCHUM (dpa-AFX) - Deutschlands größter Immobilienkonzern Vonovia (ETR:VNAn) hat im vergangenen Jahr vor allem von der Übernahme der Deutsche Wohnen (ETR:DWNG) und höheren Mieteinnahmen profitiert. Umsatz und operatives Ergebnis legten deutlich zu. Die Dividende will das Unternehmen dennoch deutlich kürzen. Das Management werde der Hauptversammlung eine Dividende von 85 Cent je Aktie vorschlagen, teilte das Unternehmen am Donnerstag nach Börsenschluss mit. Ein Jahr zuvor hatte der Konzern noch 1,66 Euro ausgeschüttet. Analysten hatten im Schnitt mit einer Dividende von 1,32 Euro gerechnet.

"Wir erwarten auf der Ertragsseite weiterhin eine stabile Entwicklung", sagte Unternehmenschef Rolf Buch. Allerdings müsse das Unternehmen die Balance finden zwischen zwei unterschiedlichen Erwartungshaltungen seiner Eigentümer. Eine Gruppe von Aktionären wünsche sich Dividendenkontiunität, eine andere fordere besondere Kapitaldisziplin. Beides sei gleichermaßen wichtig. "Wir sind überzeugt, dass unser Vorschlag angemessen ist", fügte er hinzu. Grundsätzlich würden aber Vorstand und Aufsichtsrat an der Dividendenpolitik mit einer Ausschüttungsquote von circa 70 Prozent des FFO nach Minderheiten festhalten.

Derzeit erschweren steigende Zinsen und die Inflation massiv das Umfeld für die stark kreditfinanzierte Immobilienbranche. Die Konkurrenten TAG Immobilien (ETR:TEGG) , Grand City Properties (ETR:GYC) und LEG (ETR:LEGn) Immobilien haben deshalb den Anlegern für 2022 die Dividende komplett gestrichen.

"Die Folgen dieses schrecklichen Krieges in Europa haben dazu geführt, dass die Notenbanken weltweit die Zinsen in einer nie dagewesenen Geschwindigkeit erhöht haben", erläuterte Buch. Dies wirke sich auch auf einige der Kennzahlen des Unternehmens aus. Für das laufende Jahr zeigt sich das Unternehmen weiterhin vorsichtig.

Die Nachfrage nach Wohnungen werde auch 2023 steigen, das Marktumfeld bleibe aber herausfordernd, sagte Buch. Im laufenden Jahr sollen die Segmenterlöse auf 6,40 bis 7,20 Milliarden Euro steigen. Für den Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) peilt das Management 2,60 bis 2,85 Milliarden Euro und für das operative Ergebnis (FFO) 1,75 bis 1,95 Milliarden Euro an.

2022 legte der operative Gewinn (FFO) vor allem dank der Übernahme von Deutsche Wohnen im Jahresvergleich um ein Fünftel auf 2,04 Milliarden Euro zu. Die Miete stieg per Ende Dezember im Schnitt auf 7,49 Euro pro Quadratmeter - das waren 2,2 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Zum Zuwachs trugen vor allem modernisierte Wohnungen bei. Kosten für energetische Sanierungen wie etwa Wärmedämmung sowie den Austausch alter Heizungsanlagen und Fenster können Vermieter teilweise auf die Miete umlegen.

Der Umsatz kletterte im vergangenen Jahr um knapp ein Fünftel auf 6,26 Milliarden Euro. Unter dem Strich wies Vonovia einen Verlust von 669 Millionen Euro aus nach einem Gewinn von gut 2,4 Milliarden Euro ein Jahr zuvor. Buch begründete den Fehlbetrag mit Abschreibungen auf das Immobilienportfolio, auf das Development-Geschäft sowie auf die Pflegetochter in Höhe von insgesamt knapp 1,3 Milliarden Euro.

Jetzt die App holen
Werden Sie Teil der größten Finanz-Community der Welt
Downloaden

Der Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen birgt hohe Risiken. Sie können Ihren Kapitaleinsatz vollständig oder teilweise verlieren. Die Kurse von Kryptowährungen sind extrem volatil und können von externen Faktoren wie finanziellen, regulatorischen oder politischen Ereignissen beeinflusst werden. Der Handel auf Margin erhöht das finanzielle Risiko.
Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie die mit dem Handel der Finanzinstrumente und/oder Kryptowährungen verbundenen Risiken vollständig verstanden haben und lassen Sie sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten, bevor Sie den Handel aufnehmen.
Fusion Media möchte Sie daran erinnern, dass die auf dieser Internetseite enthaltenen Kurse/Daten nicht unbedingt in Realtime oder genau sind. Alle Daten und Kurse werden nicht notwendigerweise von Börsen, sondern von Market-Makern bereitgestellt, so dass die Kurse möglicherweise nicht genau sind und vom tatsächlichen Marktpreis abweichen können, was bedeutet, dass die Kurse indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sind. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für etwaige Handelsverluste, die Ihnen durch die Verwendung dieser Daten entstehen könnten.
Es ist verboten, die auf dieser Website enthaltenen Daten ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenanbieters zu verwenden, zu speichern, zu reproduzieren, anzuzeigen, zu ändern, zu übertragen oder zu verteilen. Alle Rechte am geistigen Eigentum sind den Anbietern und/oder der Börse vorbehalten, die auf dieser Website enthaltenen Daten bereitstellen.
Fusion Media kann von den Werbetreibenden, die sich auf der Website befinden, anhand Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.

Abmelden
Sind Sie sicher, dass Sie sich abmelden möchten?
NeinJa
AbbrechenJa
Veränderung wird gespeichert