ROUNDUP: Vermisstensuche läuft nach schwerem Beben in Taiwan

dpa-AFX

Veröffentlicht am 04.04.2024 06:35

Aktualisiert 04.04.2024 06:45

TAIPEH (dpa-AFX) - Die Rettungs- und Aufräumarbeiten nach dem schweren Erdbeben mit mindestens neun Toten und Hunderten Verletzten laufen in Taiwan weiter. Einsatzkräfte konnten sechs in einem Steinbruch eingeschlossene Bergarbeiter in Sicherheit bringen, wie die Behörden am Donnerstag mitteilten. Die Zahl der Verletzten stieg unterdessen auf 1050, rund 100 Menschen saßen zudem noch fest - darunter 64 Arbeiter in einem weiteren Steinbruch.

Zu 52 Menschen gebe es keinen Kontakt, sagte Innenminister Lin You-chang. Diese Leute bräuchten dringend Nahrung und Wasser, erklärte er. Wie viele von ihnen überhaupt noch leben, war zunächst unklar.

Die Suche nach eingeschlossenen und vermissten Menschen konzentriert sich den Behörden zufolge auf die Gegend um die Stadt Hualien. So seien rund 40 Mitarbeiter eines Hotels im osttaiwanischen Taroko-Nationalpark nicht erreichbar.

Das Beben hatte Taiwan am Mittwochmorgen während der Berufsverkehrszeit getroffen und war auf der gesamten Insel mit mehr als 23 Millionen Bewohnern zu spüren. Es erreichte nach taiwanischen Angaben eine Stärke von 7,2 und gilt als das schwerste Erdbeben dort seit fast 25 Jahren. Die US-Erdbebenwarte zeichnete nach eigenen Angaben einen Wert von 7,4 auf, die japanischen Behörden gaben die Stärke mit 7,7 an.

Das Zentrum des Bebens lag nur wenige Kilometer vor der Ostküste nahe Hualien, das besonders schwer getroffen wurde - auch wegen der relativ geringen Tiefe des Zentrums nur 15,5 Kilometer unter der Erdoberfläche. Bis Donnerstagmorgen wurden in Taiwan mehr als 300 weniger starke Nachbeben gemessen.

Tsunamiwarnung in mehreren Ländern

Die Insel liegt in einer erdbebengefährdeten Zone am Rand zweier tektonischer Platten, der Eurasischen und der Philippinischen. 1999 traf ein ähnlich starkes Beben die Inselrepublik mit mehr als 23 Millionen Einwohnern. Die Folgen damals waren wesentlich verheerender. Mindestens 2400 Menschen kamen ums Leben. Taiwan investierte seither mehr in Erdbeben-Prävention.

Nach den Erdstößen vom Mittwoch warnten neben Taiwan auch China, Japan, und die Philippinen vor Tsunamis. Im nordöstlich von Taiwan gelegenen Japan etwa gaben die Behörden eine Warnung vor einem drei Meter hohen Tsunami für nahegelegene Inseln der südwestjapanischen Präfektur Okinawa aus. Die Bewohner der betroffenen Inseln wurden aufgerufen, sich in Sicherheit zu bringen. Wenige Stunden nach dem Erdbeben hoben die Länder ihre Warnungen auf.

Auch Deutsche betroffen

In Taiwans Städten herrschte Panik als die Erde bebte. Gebäude stürzten zum Teil ein oder gerieten in gefährliche Schieflage. In vielen Wohnungen gingen Geschirr und andere Gegenstände zu Bruch, Verkehrsbrücken wackelten bedrohlich und an vielen Straßen entstanden Schäden. Manche Augenzeugen berichteten, so etwas noch nie erlebt zu haben und waren schockiert von den Ereignissen.

Jetzt die App holen
Werden Sie Teil der größten Finanz-Community der Welt
Downloaden

Viele Menschen waren um Hualien etwa in Verkehrstunneln oder Höhlen eingeschlossen. Darunter auch zwei Deutsche, die in einem Tunnel in einem bei Wanderern beliebten Nationalpark festsaßen. Nach einigen Stunden wurden sie befreit, wie die Behörden und das Auswärtige Amt mitteilten. Einem Sprecher in Berlin zufolge hatte das Auswärtige Amt außerdem Kontakt zu einer Reisegruppe aus 18 Deutschen, die ursprünglich als vermisst gegolten hatten. Ihnen ging es den Angaben zufolge den Umständen entsprechend gut.

Auswirkungen im ganzen Land

Das Beben hatte auch Auswirkungen auf die Wirtschaft: Taiwans wichtiger Halbleiter-Hersteller TSMC (NYSE:TSM) etwa hielt am Mittwoch zeitweise die Produktion an, wie die Behörde des Industrieparks der Stadt Hsinchu mitteilte. Die Firma evakuierte laut Berichten Arbeiter während des Bebens. Auch andere Betriebe stoppten die Arbeit vorübergehend. Der staatseigene Energieversorger berichtete von mehr als 308 000 Haushalten in Taiwan, bei denen mit dem Beben der Strom für längere Zeit ausfiel.

Der Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen birgt hohe Risiken. Sie können Ihren Kapitaleinsatz vollständig oder teilweise verlieren. Die Kurse von Kryptowährungen sind extrem volatil und können von externen Faktoren wie finanziellen, regulatorischen oder politischen Ereignissen beeinflusst werden. Der Handel auf Margin erhöht das finanzielle Risiko.
Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie die mit dem Handel der Finanzinstrumente und/oder Kryptowährungen verbundenen Risiken vollständig verstanden haben und lassen Sie sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten, bevor Sie den Handel aufnehmen.
Fusion Media möchte Sie daran erinnern, dass die auf dieser Internetseite enthaltenen Kurse/Daten nicht unbedingt in Realtime oder genau sind. Alle Daten und Kurse werden nicht notwendigerweise von Börsen, sondern von Market-Makern bereitgestellt, so dass die Kurse möglicherweise nicht genau sind und vom tatsächlichen Marktpreis abweichen können, was bedeutet, dass die Kurse indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sind. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für etwaige Handelsverluste, die Ihnen durch die Verwendung dieser Daten entstehen könnten.
Es ist verboten, die auf dieser Website enthaltenen Daten ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenanbieters zu verwenden, zu speichern, zu reproduzieren, anzuzeigen, zu ändern, zu übertragen oder zu verteilen. Alle Rechte am geistigen Eigentum sind den Anbietern und/oder der Börse vorbehalten, die auf dieser Website enthaltenen Daten bereitstellen.
Fusion Media kann von den Werbetreibenden, die sich auf der Website befinden, anhand Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.

Abmelden
Sind Sie sicher, dass Sie sich abmelden möchten?
NeinJa
AbbrechenJa
Veränderung wird gespeichert