ROUNDUP: Tesla streicht 400 Stellen in Grünheide

dpa-AFX

Veröffentlicht am 23.04.2024 16:12

GRÜNHEIDE (dpa-AFX) - Der weltweit geplante Stellenabbau bei Tesla (NASDAQ:TSLA) hat auch Folgen für die Gigafactory des US-Elektroautobauers in Grünheide bei Berlin. Das Unternehmen kündigte am Dienstag in einer Mitteilung den Abbau von 400 Stellen an. Die Reaktionen auf den Abbau der Arbeitsplätze fallen erwartungsgemäß unterschiedlich aus. Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) bedauerte den Abbau, sieht aber einen maßvollen Umgang des Unternehmens beim Abbau der Jobs. Ähnlich äußerte sich CDU-Chef Jan Redmann, der aber auch Fragen zum weiteren geplanten Ausbau des Werks sieht. Für die oppositionelle Linke ist der Stellenabbau erst der Anfang von weiteren möglichen Maßnahmen.

Für den Stellenabbau plant Tesla Programm

Um betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden, plant das Unternehmen für den Abbau der 400 Stellen ein "Freiwilligenprogramm" für die Mitarbeitenden. Zur Umsetzung dieses Programms würden Gespräche mit dem Betriebsrat aufgenommen. Details zur Ausgestaltung des Programms nannte Tesla auf Anfrage zunächst nicht.

"Der derzeit schwächelnde Absatzmarkt bei E-Autos stellt auch Tesla vor Herausforderungen", hieß es unter anderem zur Begründung für den Stellenabbau. In dem Werk arbeiten inzwischen mehr als 12 000 Menschen.

Wirtschaftsminister sieht keinen gravierenden Abbau der Arbeitsplätze

Nach Ansicht von Wirtschafts- und Arbeitsminister Jörg Steinbach (SPD) fällt der Stellenabbau nicht so schwerwiegend aus, wie zunächst befürchtet. "Ein Stellenabbau von drei Prozent ohne Kündigungen ist angesichts eines enormen Belegschaftsvolumens von aktuell mehr als 12 000 Arbeitsplätzen mit viel Augenmaß umgesetzt", sagte der Minister am Dienstag. Zudem seien ehemalige Leiharbeiter und Leiharbeiterinnen bereits weiter vermittelt worden.

Vergangene Woche hatte das Unternehmen mitgeteilt, dass der Vertrag von 300 Leiharbeitern in Grünheide nicht verlängert werde. Der Vertragspartner von Tesla habe die Mehrheit der betroffenen Leiharbeiter bereits weitervermitteln können, hieß es.

CDU-Chef: Fragen zu Teslas Erweiterungsplänen tun sich auf

Für den Chef der Brandenburger CDU, Jan Redmann, können die Mitarbeitenden mit der Öffentlichmachung des Stellenabbaus aufatmen und erhielten Planungssicherheit. Dennoch wolle er seine "Enttäuschung nicht verhehlen" angesichts der ursprünglichen Ausbaupläne des Unternehmens. Der Schritt lasse nun Zweifel aufkommen, ob die Fabrik nun im geplanten Umfang ausgebaut werden soll.

Tesla will neben dem 300 Hektar großen bestehenden Werksgelände auf zusätzlich rund 170 Hektar einen Güterbahnhof, Lagerhallen und einen Betriebskindergarten errichten. Nach einem geänderten Bebauungsplan, der von der Gemeinde Grünheide noch beschlossen werden muss, sollen etwa 50 Hektar Wald gerodet werden.

Jetzt die App holen
Werden Sie Teil der größten Finanz-Community der Welt
Downloaden

Die SPD-Fraktion im Brandenburger Landtag hält es für richtig, die Lage gemeinsam mit den Beschäftigten zu lösen, wie von Tesla angekündigt. Fraktionschef Daniel Keller warnte gleichzeitig davor, Wirtschaftsansiedlungen "ständig schlechtzumachen".

Tesla-Chef Elon Musk will angesichts der Flaute am Markt für Elektroautos und schwacher Verkäufe weltweit mehr als jede zehnte Stelle im Unternehmen und damit mehr als 14 000 Jobs streichen.

Linke: Landesregierung darf Stellenabbau nicht einfach hinnehmen

Die Linke im Brandenburger Landtag sieht in der Ankündigung des US-Unternehmens nur den Anfang von weiteren eventuellen Schritten des Unternehmens. "Allein die Gesetze in Deutschland verhindern kurzfristige Massenentlassungen und setzen Elon Musk Grenzen. Das ist gut so. Die Landesregierung darf das nicht einfach hinnehmen", sagte Linken-Fraktionschef Sebastian Walter. "Wenn sie jetzt teilnahmslos zusieht, werden Entlassungen nach Gutdünken zum Alltag gehören. Wir brauchen sichere und gut bezahlte Industriearbeitsplätze, davon sind wir bei Tesla immer noch weit entfernt."

Der Ministerpräsident müsse die IG Metall im Kampf für einen Tarifvertrag aktiv unterstützen. Nur so könne verhindert werden, dass "Elon Musk weiter Wilder Osten in Grünheide spielt.

Der Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen birgt hohe Risiken. Sie können Ihren Kapitaleinsatz vollständig oder teilweise verlieren. Die Kurse von Kryptowährungen sind extrem volatil und können von externen Faktoren wie finanziellen, regulatorischen oder politischen Ereignissen beeinflusst werden. Der Handel auf Margin erhöht das finanzielle Risiko.
Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie die mit dem Handel der Finanzinstrumente und/oder Kryptowährungen verbundenen Risiken vollständig verstanden haben und lassen Sie sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten, bevor Sie den Handel aufnehmen.
Fusion Media möchte Sie daran erinnern, dass die auf dieser Internetseite enthaltenen Kurse/Daten nicht unbedingt in Realtime oder genau sind. Alle Daten und Kurse werden nicht notwendigerweise von Börsen, sondern von Market-Makern bereitgestellt, so dass die Kurse möglicherweise nicht genau sind und vom tatsächlichen Marktpreis abweichen können, was bedeutet, dass die Kurse indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sind. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für etwaige Handelsverluste, die Ihnen durch die Verwendung dieser Daten entstehen könnten.
Es ist verboten, die auf dieser Website enthaltenen Daten ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenanbieters zu verwenden, zu speichern, zu reproduzieren, anzuzeigen, zu ändern, zu übertragen oder zu verteilen. Alle Rechte am geistigen Eigentum sind den Anbietern und/oder der Börse vorbehalten, die auf dieser Website enthaltenen Daten bereitstellen.
Fusion Media kann von den Werbetreibenden, die sich auf der Website befinden, anhand Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.

Abmelden
Sind Sie sicher, dass Sie sich abmelden möchten?
NeinJa
AbbrechenJa
Veränderung wird gespeichert