ROUNDUP: JPMorgan mit Gewinneinbruch - Chef warnt vor 'erheblichem Gegenwind'

dpa-AFX

Veröffentlicht am 14.10.2022 16:28

NEW YORK (dpa-AFX) - Eine höhere Risikovorsorge angesichts von Konjunktursorgen und ein schwaches Investmentbanking haben JPMorgan (NYSE:JPM) Chase im dritten Quartal belastet. Trotz höherer Zinseinnahmen sank der Gewinn im Jahresvergleich um 17 Prozent auf 9,7 Milliarden US-Dollar (10 Mrd Euro), wie die größte US-Bank am Freitag mitteilte. Rückstellungen für ausfallgefährdete Kredite und hohe Abschreibungen auf Wertpapiere zehrten einen Anstieg der Erträge praktisch auf.

Vorstandschef Jamie Dimon erklärte zwar, dass sich die Verbraucherausgaben und der Arbeitsmarkt in den USA bislang noch gut entwickelten. Er warnte jedoch vor "erheblichem Gegenwind", der unmittelbar bevorstehe. So führe die hartnäckig hohe Inflation weltweit zu höheren Zinsen und Ungewissheiten aufgrund strafferer Geldpolitik. Hinzu kämen geopolitische Risiken durch den Krieg in der Ukraine sowie eine fragile Lage bei Ölversorgung und -preisen.

Im dritten Quartal erzielte JPMorgan bereinigte Erträge von 33,5 Milliarden Dollar - zehn Prozent mehr als ein Jahr zuvor und mehr als von Experten erwartet. Der Zinsüberschuss sprang sogar um mehr als ein Viertel auf 17,6 Milliarden Dollar nach oben. Allerdings steckte die Bank 1,5 Milliarden Dollar für drohende Kreditausfälle in die Risikovorsorge, nachdem sie im Vorjahreszeitraum Rückstellungen in ähnlicher Höhe aufgelöst hatte. Abschreibungen auf Wertpapiere schlugen zudem mit fast einer Milliarde Dollar zu Buche.

Außerdem schwächelt das Investmentbanking, da sich Unternehmen im unsicheren Marktumfeld weniger Börsengänge und Fusionen zutrauen. Dafür rechnet Bankchef Dimon fürs Gesamtjahr jetzt mit einem noch höheren Zinsüberschuss: Abseits der Unternehmens- und Investmentbank soll er auf 61,5 Milliarden statt auf 58 Milliarden Dollar steigen. Die Aktie legte zum US-Börsenstart um über fünf Prozent zu. Dimon hofft, den Rückkauf eigener Aktien Anfang 2023 wieder aufnehmen zu können. Die Bank hatte ihr Rückkaufprogramm im Juli ausgesetzt, um höhere Kapitalanforderungen der Aufsichtsbehörden zu erfüllen.

Auch JPMorgans US-Rivale Citigroup (NYSE:C) machte trotz höherer Einnahmen erheblich weniger Gewinn. Unterm Strich verdiente Citi laut eigener Mitteilung vom Freitag 3,5 Milliarden Dollar (3,6 Mrd Euro) und damit rund ein Viertel weniger als vor einem Jahr. Analysten hatten mit einem noch stärkeren Rückgang gerechnet. Dabei nahmen die Erträge des Geldhauses um sechs Prozent auf 18,5 Milliarden Dollar zu. Citi legte jedoch 370 Millionen Dollar als Absicherung für ausfallbedrohte Kredite zur Seite. Vor einem Jahr hatte die Bank noch über eine Milliarde Dollar an Rückstellungen aufgelöst. Zudem musste Citi deutlich höhere Kosten und Abstriche im Investmentbanking verkraften.

Jetzt die App holen
Werden Sie Teil der größten Finanz-Community der Welt
Downloaden

Die kleinere und vor allem auf das Kapitalmarktgeschäft ausgerichtete US-Bank Morgan Stanley (NYSE:MS) erlitt einen Gewinnrückgang um 30 Prozent auf 2,6 Milliarden Dollar (2,7 Mrd Euro), wie sie am Freitag mitteilte. Die Erträge gingen um zwölf Prozent auf 13,0 Milliarden Dollar zurück. Die Einnahmen im Investmentbanking brachen um 55 Prozent ein. Auch in der wichtigen Aktien-Handelssparte lief es angesichts des Abschwungs an den Börsen schlechter als erwartet. Ein Lichtblick der Bilanz war die Vermögensverwaltung, hier stiegen die Erlöse um drei Prozent. Analysten hatten insgesamt mit besseren Zahlen gerechnet.

Der Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen birgt hohe Risiken. Sie können Ihren Kapitaleinsatz vollständig oder teilweise verlieren. Die Kurse von Kryptowährungen sind extrem volatil und können von externen Faktoren wie finanziellen, regulatorischen oder politischen Ereignissen beeinflusst werden. Der Handel auf Margin erhöht das finanzielle Risiko.
Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie die mit dem Handel der Finanzinstrumente und/oder Kryptowährungen verbundenen Risiken vollständig verstanden haben und lassen Sie sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten, bevor Sie den Handel aufnehmen.
Fusion Media möchte Sie daran erinnern, dass die auf dieser Internetseite enthaltenen Kurse/Daten nicht unbedingt in Realtime oder genau sind. Alle Daten und Kurse werden nicht notwendigerweise von Börsen, sondern von Market-Makern bereitgestellt, so dass die Kurse möglicherweise nicht genau sind und vom tatsächlichen Marktpreis abweichen können, was bedeutet, dass die Kurse indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sind. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für etwaige Handelsverluste, die Ihnen durch die Verwendung dieser Daten entstehen könnten.
Es ist verboten, die auf dieser Website enthaltenen Daten ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenanbieters zu verwenden, zu speichern, zu reproduzieren, anzuzeigen, zu ändern, zu übertragen oder zu verteilen. Alle Rechte am geistigen Eigentum sind den Anbietern und/oder der Börse vorbehalten, die auf dieser Website enthaltenen Daten bereitstellen.
Fusion Media kann von den Werbetreibenden, die sich auf der Website befinden, anhand Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.

Abmelden
Sind Sie sicher, dass Sie sich abmelden möchten?
NeinJa
AbbrechenJa
Veränderung wird gespeichert