ROUNDUP: Carl Zeiss Meditec trotzt Lieferkettenproblemen mit weiterem Wachstum

dpa-AFX

Veröffentlicht am 13.05.2022 09:31

Aktualisiert 13.05.2022 09:45

JENA (dpa-AFX) - Für den Medizintechnikkonzern Carl Zeiss Meditec (ETR:AFXG) geht es weiter bergauf. Beim Spezialisten für OP-Mikroskope, Laser und Linsen für die Augenheilkunde zogen Umsatz und Gewinn im ersten Geschäftshalbjahr 2021/22 (Ende September) an, der Auftragseingang kletterte dabei über die Milliardengrenze. "Die Lieferkettensituation im Gerätegeschäft hat sich in den letzten Monaten weiter zugespitzt - unter anderem wegen des Ukraine-Kriegs und der Covid-19-Lockdowns in China", sagte Konzernchef Markus Weber laut Mitteilung vom Freitag in Jena. "Umso mehr freue ich mich über diese guten Halbjahresergebnisse." Die im MDax notierte Aktie legte kurz nach dem Börsenstart deutlich zu.

Der Vorstand bestätigte zwar seine Jahresprognose, für das dritte Quartal sei jedoch eine weitere Zunahme der Lieferengpässe und -unterbrechungen absehbar, hieß es. Zudem rechnet das Management insbesondere im bereits laufenden Jahresviertel wegen der Lockdowns in China mit Umsatzausfällen, weil dort erneut Operationen verschoben werden.

Der Vorstand ist jedoch zuversichtlich, dass die Einschränkungen für das Geschäft durch die Lockdowns in den großen Städten noch im laufenden Geschäftsjahr ausgeglichen werden können. "Die Erfahrung mit dem flächendeckenden Lockdown vor zwei Jahren hat gezeigt, dass es schnell zu einer Erholung des Geschäfts und einen Aufholprozess kam", sagte Finanzvorstand Justus Felix Wehmer am Freitag der Nachrichtenagentur dpa.

In den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres kletterte der Umsatz im Jahresvergleich um 11,5 Prozent auf 855,4 Millionen Euro an, wie der Thüringer Konzern mitteilte. Sämtliche Geschäftsbereiche und Regionen trugen zu dem Plus bei. Der Auftragseingang zog noch stärker um knapp 31 Prozent auf 1,06 Milliarden Euro an.

Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) betrug 177,3 Millionen Euro, nach 162,7 Millionen Euro vor einem Jahr. Der im Vergleich zum Umsatzplus geringere Anstieg beim Betriebsergebnis war den Angaben zufolge vor allem den aktuell höheren Investitionen des Konzerns etwa in seinen Vertrieb und die Produktentwicklung geschuldet. Zudem profitierte das Unternehmen im Vorjahr von einem Sonderertrag durch den Verkauf einer Immobilie.

Entsprechend sank die operative Marge im Berichtszeitraum auf 20,7 Prozent, vor einem Jahr hatte die Profitabilität noch bei 21,2 Prozent gelegen. Laut einem Händler fiel die Marge damit aber besser aus als erwartet. Er lobte zudem den trotz der zunehmenden wirtschaftlichen und politischen Unsicherheiten beibehaltenen Ausblick.

An der Börse kletterte die Aktie am Morgen kurz nach dem Start um rund 2,1 Prozent auf 113,00 Euro. Das Papier hat jedoch - wie viele andere auch - aktuell einen schweren Stand und hat seit Jahresanfang fast 40 Prozent an Wert verloren. Das ist deutlich mehr als der Gesamtmarkt: Der Index der mittleren Werte kommt in diesem Zeitraum auf einen Verlust von knapp einem Fünftel.

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Unter dem Strich kletterte der Gewinn von Zeiss Meditec im ersten Halbjahr um 28 Prozent auf fast 130 Millionen Euro. Hierbei stützte vor allem das Finanzergebnis, das sich wegen eines Sonderertrags durch die Neubewertung von Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit einer früheren Übernahme aus dem vergangenen Jahr verbesserte.

Unter Führung seines seit Januar amtierenden neuen Chefs Markus Weber geht der Konzern aktuell erneut auf Einkaufstour. Zuletzt hatte der Konzern im April die Übernahme der beiden Hersteller für chirurgische Instrumente Kogent Surgical und Katalyst Surgical aus den USA verkündet. Bereits im März kam das niederländische Unternehmen Preceyes dazu, ein Spezialist für Kataraktchirurgie - also Operationen am Grauen Star.

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