ROUNDUP: Bulgarien stoppt russische Erdölimporte

dpa-AFX

Veröffentlicht am 18.12.2023 18:01

Aktualisiert 18.12.2023 18:15

SOFIA (dpa-AFX) - Das EU-Land Bulgarien wird den Import von Erdöl aus Russland am 1. März 2024 vorzeitig stoppen. Zudem soll schon ab 1. Januar 2024 der Export von Produkten aus russischem Erdöl eingestellt werden. Die prowestliche Regierungsmehrheit im bulgarischen Parlament verabschiedete am Montag entsprechende Gesetzesänderungen. Damit verzichtet Bulgarien auf eine Sondererlaubnis aus Brüssel, russisches Erdöl bis 1. Oktober 2024 einführen zu dürfen.

Die Neuregelung betrifft die mehrheitlich russische Erdölraffinerie Lukoil (MCX:LKOH) Neftochim westlich der bulgarischen Hafenstadt Burgas am Schwarzen Meer. Sie wurde damit begründet, dass die von Brüssel gewährte Ausnahmestellung beim russischen Erdölimport bis jetzt nicht zur Umstellung der Erdölraffinerie auf alternative Lieferanten von Rohöl geführt habe.

Der Schritt werde "Lukoil und damit auch dem Kreml die zusätzlichen Gewinne zur Finanzierung seiner militärischen Bemühungen in der Ukraine entziehen", sagte der Chef des parlamentarischen Energieausschusses, Deljan Dobrew.

Der russische Mineralölkonzern Lukoil kündigte an, wegen des veränderten Geschäftsumfelds seine Strategie in Bulgarien zu überdenken. Dabei wird ein Verkauf der Raffinerie sowie von Tankstellen in Bulgarien nicht ausgeschlossen. Die seit 1963 operierende Erdölraffinerie gilt als die größte in Südosteuropa. Sie wurde 1999 privatisiert.

Zudem verzichtet Bulgarien auf Transitgebühren für russisches Erdgas, um den von der Regierung in Sofia angestrebten Schengen-Beitritt durch mögliche Einwände betroffener Ländern nicht zu gefährden. Die erst im Oktober 2023 eingeführte Transitgebühr wurde nun von der Regierungsmehrheit im Parlament abgeschafft.

Die Gebühren hätten sich indirekt auf die Gaspreise für Serbien, Ungarn und Österreich auswirken können, für die Bulgarien russisches Gas durchleitet. Der ungarische Präsident Viktor Orban hat Berichten zufolge mit einem Veto gegen Bulgariens Schengen-Beitritt gedroht, sollte Sofia die Gebühr auf russisches Erdgas nicht aufheben. Das südöstliche EU-Land bemüht sich um einen Beitritt in den grenzkontrollfreien Schengen-Raum am 1. Januar 2024. Wien soll nun Medienberichten zufolge bereit sein, seine Position zu lockern.

Jetzt die App holen
Werden Sie Teil der größten Finanz-Community der Welt
Downloaden

Der Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen birgt hohe Risiken. Sie können Ihren Kapitaleinsatz vollständig oder teilweise verlieren. Die Kurse von Kryptowährungen sind extrem volatil und können von externen Faktoren wie finanziellen, regulatorischen oder politischen Ereignissen beeinflusst werden. Der Handel auf Margin erhöht das finanzielle Risiko.
Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie die mit dem Handel der Finanzinstrumente und/oder Kryptowährungen verbundenen Risiken vollständig verstanden haben und lassen Sie sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten, bevor Sie den Handel aufnehmen.
Fusion Media möchte Sie daran erinnern, dass die auf dieser Internetseite enthaltenen Kurse/Daten nicht unbedingt in Realtime oder genau sind. Alle Daten und Kurse werden nicht notwendigerweise von Börsen, sondern von Market-Makern bereitgestellt, so dass die Kurse möglicherweise nicht genau sind und vom tatsächlichen Marktpreis abweichen können, was bedeutet, dass die Kurse indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sind. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für etwaige Handelsverluste, die Ihnen durch die Verwendung dieser Daten entstehen könnten.
Es ist verboten, die auf dieser Website enthaltenen Daten ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenanbieters zu verwenden, zu speichern, zu reproduzieren, anzuzeigen, zu ändern, zu übertragen oder zu verteilen. Alle Rechte am geistigen Eigentum sind den Anbietern und/oder der Börse vorbehalten, die auf dieser Website enthaltenen Daten bereitstellen.
Fusion Media kann von den Werbetreibenden, die sich auf der Website befinden, anhand Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.

Abmelden
Sind Sie sicher, dass Sie sich abmelden möchten?
NeinJa
AbbrechenJa
Veränderung wird gespeichert