ROUNDUP: BMW wirtschaftet in Autosparte überraschend profitabel

dpa-AFX

Veröffentlicht am 04.05.2023 09:55

MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der Autobauer BMW (ETR:BMWG) hat im ersten Quartal im Kerngeschäft mit Autos unerwartet viel Betriebsgewinn gemacht. Chef Oliver Zipse sieht die Münchener weiter in der Spur zu den Jahreszielen - im April habe sich der Aufwärtstrend bei den Verkäufen auch nach dem ersten Quartal weltweit fortgesetzt, hieß es am Donnerstag vom Konzern. Allerdings erwartet das Management auch Gegenwind durch die allgemeine Teuerung, höhere Zinsen und schärferen Wettbewerb. Die zuletzt gut gelaufene Aktie schwankte, legte zuletzt dann aber wieder um gut ein Prozent auf 102,24 Euro zu.

BMW hatte bereits am Mittwochabend mitgeteilt, ein weiteres Aktienrückkaufprogramm über bis zu zwei Milliarden Euro starten zu wollen. Das hebt tendenziell die Kurse, weil mehr Gewinn auf einzelne Aktien entfällt. JPMorgan-Analyst Jose Asumendi sprach auch von einem "sehr guten Start" in das Jahr. Das operative Ergebnis habe bei weitem die Erwartungen übertroffen. Ein Händler hält Gewinnmitnahmen nach dem guten Lauf der Papiere aber für durchaus möglich.

BMW steigerte in der Autosparte den Gewinn vor Zinsen und Steuern um fast 60 Prozent auf 3,78 Milliarden Euro. Das entsprach einer operativen Marge von 12,1 Prozent und fiel damit deutlich höher aus als von Experten im Schnitt gedacht. Vor einem Jahr hatte die am Aktienmarkt viel beachtete Marge lediglich bei 8,9 Prozent gelegen.

Die im Februar 2022 abgeschlossene Mehrheitsübernahme des China-Joint-Ventures BBA sorgte auch diesmal wieder für Verzerrungen, weil der große Konzernteil im Vorjahresquartal nur für gut die Hälfte des Zeitraums in die Bilanz der Bayern eingeflossen war. Aus diesem Grund stieg der Konzernumsatz besonders kräftig um gut 18 Prozent auf 36,85 Milliarden Euro.

Dabei hatte BMW im ersten Quartal weltweit etwas weniger Autos ausgeliefert als ein Jahr zuvor. Erfolge verzeichnete der Hersteller hingegen mit seinen teureren Autos und mit den Elektromodellen, die weiter stark zulegten. Von diesen beiden Kategorien verspricht sich BMW-Chef Zipse auch im Gesamtjahr ordentlich Schub, sodass es wieder zu einem leichten Verkaufsanstieg kommen sollte.

Zum Umsatzplus in den ersten drei Monaten trugen allerdings auch eine "gute Preisrealisierung" bei - also höhere Verkaufspreise - sowie der größere Anteil teurer Autos. Weil die Autoproduktion in den vergangenen Jahren oft durch Chipmangel und Covid-Lockdowns in Asien eingeschränkt war, trieb die starke Nachfrage bei vergleichsweise geringem Angebot die Preise nach oben und spülte den Autobauern auf diese Weise viel Geld in die Kassen.

Experten rechnen damit, dass sich das für die Konzerne positive Umfeld mit der Stabilisierung der Lieferketten bald wieder abschwächen dürfte. Und auch BMW geht von einer Normalisierung der Preissituation aus, sowohl auf den Neu- als auch den Gebrauchtwagenmärkten. "Die Teuerungsraten und die Zinsen in wichtigen Märkten bewegen sich auf hohem Niveau, ebenso wie die Kosten für Material und Rohstoffe", sagte Finanzchef Nicolas Peter. Im wichtigsten Markt China dürfte sich nach Abklingen der Covid-Pandemie der Wettbewerb verschärfen, erwartet das Unternehmen.

Jetzt die App holen
Werden Sie Teil der größten Finanz-Community der Welt
Downloaden

So hält der bald aus dem Amt scheidende Finanzvorstand Peter trotz des guten Abschneidens zu Jahresanfang an der ursprünglich für 2023 ins Auge gefassten operativen Marge im Autogeschäft weiter fest - diese soll im Gesamtjahr 8 bis 10 Prozent betragen. Die Münchener bestätigten ihre Jahresziele auch insgesamt, warnten allerdings vor starken Schwankungen an den Märkten.

Dass das Umfeld nicht mehr ganz so rosig aussieht wie zuletzt, zeigte sich auch am Abschneiden der in den vergangenen Jahren immer rentabler gewordenen Finanzdienstleistungssparte. Dort ging das Neugeschäftsvolumen spürbar zurück, weil der Wettbewerb um die Endkunden scharf war und hohe Zinsen und die Inflation in vielen Märkten belasteten. Der Anteil der BMW-Neuwagen, die über die hauseigene Finanzsparte finanziert oder verleast wurden, sank deutlich auf nur noch gut ein Drittel.

Unter dem Strich gab es für die Bayern einen deutlichen Gewinnrückgang von fast zwei Dritteln auf 3,66 Milliarden Euro. Vor einem Jahr hatte BMW sich dank der Übernahme in China einen Bewertungseffekt für die bereits zuvor gehaltenen BBA-Anteile in Höhe von fast 8 Milliarden Euro gutschreiben können.

Der Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen birgt hohe Risiken. Sie können Ihren Kapitaleinsatz vollständig oder teilweise verlieren. Die Kurse von Kryptowährungen sind extrem volatil und können von externen Faktoren wie finanziellen, regulatorischen oder politischen Ereignissen beeinflusst werden. Der Handel auf Margin erhöht das finanzielle Risiko.
Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie die mit dem Handel der Finanzinstrumente und/oder Kryptowährungen verbundenen Risiken vollständig verstanden haben und lassen Sie sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten, bevor Sie den Handel aufnehmen.
Fusion Media möchte Sie daran erinnern, dass die auf dieser Internetseite enthaltenen Kurse/Daten nicht unbedingt in Realtime oder genau sind. Alle Daten und Kurse werden nicht notwendigerweise von Börsen, sondern von Market-Makern bereitgestellt, so dass die Kurse möglicherweise nicht genau sind und vom tatsächlichen Marktpreis abweichen können, was bedeutet, dass die Kurse indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sind. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für etwaige Handelsverluste, die Ihnen durch die Verwendung dieser Daten entstehen könnten.
Es ist verboten, die auf dieser Website enthaltenen Daten ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenanbieters zu verwenden, zu speichern, zu reproduzieren, anzuzeigen, zu ändern, zu übertragen oder zu verteilen. Alle Rechte am geistigen Eigentum sind den Anbietern und/oder der Börse vorbehalten, die auf dieser Website enthaltenen Daten bereitstellen.
Fusion Media kann von den Werbetreibenden, die sich auf der Website befinden, anhand Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.

Abmelden
Sind Sie sicher, dass Sie sich abmelden möchten?
NeinJa
AbbrechenJa
Veränderung wird gespeichert