ROUNDUP 2: Heidelberg Materials hebt Gewinnziel für 2023 an - Aktie legt zu

dpa-AFX

Veröffentlicht am 27.07.2023 12:30

Aktualisiert 27.07.2023 12:45

(Neu: Aussage aus der Telefonkonferenz, Aktienkurs, Hintergrund zum Unternehmen)

HEIDELBERG (dpa-AFX) - Der Baustoffkonzern Heidelberg Materials (ETR:HEIG) (früher Heidelbergcement ) wird nach einem Ergebniszuwachs im zweiten Quartal optimistischer für das laufende Jahr. "Wir haben das erste Halbjahr 2023 mit einem guten Ergebnis abgeschlossen", sagte Konzernchef Dominik von Achten am Donnerstag in Heidelberg. Preiserhöhungen hätten vor allem die Kosteninflation ausgleichen können. Auch in einem schwächeren Marktumfeld mit zum Teil deutlich rückläufigen Verkäufen habe sich das Unternehmen gut behauptet. Für das zweite Halbjahr sei der Vorstand weiter zuversichtlich und hebe daher den Ausblick für 2023 nochmals kräftig an.

Die Aktie legte deutlich zu, gegen Mittag gehörte das Papier mit rund 4,3 Prozent Aufschlag zu den Spitzenreitern im Dax .

Für das laufende Jahr rechnet der Vorstand jetzt mit einem bereinigten Ergebnis vor Zinsen und Steuern zwischen 2,7 und 2,9 Milliarden Euro. Zuvor hatte das Management 2,50 bis 2,65 Milliarden Euro angepeilt. Der Umsatz soll weiter bereinigt um Währungseffekte sowie Zu- und Verkäufe im Vergleich zum Vorjahr moderat zulegen. 2022 hatte der bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern knapp 2,5 Milliarden betragen und der Umsatz gut 21 Milliarden Euro.

Die gute Auftragslage bei Infrastrukturprojekten sowie Teilen des Gewerbebaus dürfte den Rückgang im Wohnungsbau in diesem Jahr teilweise ausgleichen, teilten die Heidelberger weiter mit. Die Energiepreise hätten sich in den ersten sechs Monaten entspannt, blieben allerdings schwankungsanfällig und lägen immer noch sehr deutlich über dem Niveau der Vorjahre. "Wir gehen davon aus, dass die Energiekosten im Gesamtjahr etwas unter den drei Milliarden Euro vom Vorjahr liegen werden", sagte Finanzchef René Aldach in einer Telefonkonferenz mit Journalisten. Dies sei aber immer noch deutlich mehr als die 2,1 Milliarden Euro aus dem Jahr 2021.

Im ersten Halbjahr kletterte der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 5,3 Prozent auf knapp 10,5 Milliarden Euro. Dazu trugen fast alle Regionen bei. Während das Unternehmen deutlich mehr in Nordamerika umsetzen konnte, gingen die Erlöse in der Region Afrika und östlicher Mittelmeerraum zurück. Die Absatzmengen seien aufgrund der konjunkturellen Abschwächung vor allem im privaten Wohnungsbau weiter rückläufig gewesen, hieß es.

Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) legte um fast ein Drittel auf fast 1,2 Millionen Euro zu. Neben den Kosteneinsparungen trugen vor allem niedrigere Energie- und Rohstoffpreise zum starken Anstieg bei. Analysten hatten mit deutlich weniger gerechnet. Unter dem Strich blieb ein auf die Aktionäre anfallender Gewinn von 719 Millionen nach 542 Millionen Euro ein Jahr zuvor.

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Laut Analystin Glynis Johnson vom Analysehaus Jefferies hat das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen nur knapp über den bereits gesunkenen Markterwartungen und ihrer eigenen Prognose gelegen. Dagegen sei der angehobene Gewinnausblick eine klar positive Überraschung, urteilte die Expertin. Trotz des guten Kursverlaufs seit November sollte die Aktie dadurch neue Impulse bekommen.

Die im Dax notierte Heidelberg-Materials-Aktie hatte seit ihrem Mehrjahrestief bei 29 Euro zu Beginn der Corona-Krise im Frühjahr 2020 gut ein Jahr lang eine eindrucksvolle Erholung hingelegt. Ihr Kurs stieg bis auf gut 80 Euro im Frühling 2021. Dann ging es wieder abwärts bis auf etwa unter 39 Euro im Oktober 2022.

Seither läuft eine Erholung, die das Papier im Juli zurück auf das Niveau aus dem Spätsommer 2021 trieb. Allein seit dem Jahreswechsel hat der Kurs rund 37 Prozent zugelegt. Mit aktuell gut 73 Euro ist der Abstand zum Rekordhoch bei rund 112 Euro aus dem Jahr 2007 aber riesig. Im Jahr darauf hatte die Weltfinanzkrise für einen beispiellosen Kurseinbruch auf weniger als 20 Euro gesorgt.

Heidelberg Materials ist eines der größten Baustoffunternehmen der Welt. In Deutschland ist es nach eigenen Angaben Marktführer bei Zement und Transportbeton sowie bei Sand und Kies. Das Unternehmen mit mehr als 51 000 Mitarbeitern will bis 2050 klimaneutralen Beton herstellen. Um dieses Ziel zu erreichen, baut Heidelberg Materials das Baustoffrecycling aus, auch mit Übernahmen.

Auch beim Schweizer Konkurrent Holcim (SIX:HOLN) lief es im ersten Halbjahr deutlich besser. Der Baustoffkonzern hat zwar in den ersten sechs Monaten aufgrund der Verkäufe seiner Zementgeschäfte in Indien und Brasilien weniger erlöst und operativ verdient, bereinigt um die Veräußerungen und Sondereffekte legten der Umsatz und das Ergebnis aber deutlich zu. Für das Gesamtjahr peilt Holcim weiter ein organisches Umsatzwachstum von mehr als sechs Prozent an. Dabei soll der Betriebsgewinn vor Sondereffekten organisch um mehr als zehn Prozent wachsen.

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