Rendite von zehnjähriger US-Staatsanleihe schließt auf Rekordtief

Investing.com

Veröffentlicht am 27.02.2020 23:12

von Robert Zach

Investing.com - Die am Rentenmarkt maßgebliche zehnjährige US-Anleiherendite schloss am Donnerstag mit 1,276 Prozent auf dem tiefsten Stand ihrer Geschichte. Die Sorge vor einer zunehmenden globalen Ausbreitung des neuartigen Coronavirus schüttelte die Finanzmärkte rund um den Globus kräftig durch.

Langläufer mit einer Laufzeit von 30 Jahren verloren 2 Basispunkte und schlossen mit 1,774 Prozent ebenfalls auf einem neuen Rekordtief.

Seit Montag hat die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen mehr als 20 Basispunkte verloren, was die globale Flucht der Investoren in sichere Anlagen wie US-Schuldtitel widerspiegelt. Der iShares 20+ Year Treasury Bond ETF (NASDAQ:TLT) stieg am Donnerstag um 1,08 Prozent auf 151,88 Dollar. Fallen die Renditen an den Börsen, steigen die Bondkurse.

Der Rendite-Crash spiegelt außerdem die Erwartung der Händler, dass die Federal Reserve eher früher als später an der Zinsschraube drehen wird, um die Wirtschaft im Falle eines Coronavirus-Ausbruchs zu unterstützen. Laut dem von Investing.com entwickelten FedWatch-Rate-Tool taxiert der Markt die Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung der US-Notenbank auf der Sitzung im März auf mittlerweile 81,9 Prozent.

Die als zuverlässiger Rezessionsindikator geltende Zinskurve der dreimonatigen und zehnjährigen US-Renditen ist mittlerweile 16 Basispunkte invertiert. Sobald diese Zinskurve in den letzten 50 Jahren im Schnitt mehr als drei Monate vollumfänglich invertiert wurde, folgte regelmäßig eine Rezession in den USA.

Die Dreimonatige steht derzeit bei 1,439 Prozent, die Zehnjährige bei 1,276 Prozent.

Die größte Sorge der Anleger ist, dass, wenn das Coronavirus sich in den USA weiter verbreiten sollte, der Verbraucher lieber daheim bleibt und seinen Konsum einstellt. Der Konsum gilt als Stütze der US-Wirtschaft.

"Sollte das (Coronavirus) in die USA kommen, dann könnten wir tatsächlich Schwierigkeiten geraten", sagte Gregory Faranello, Leiter Rentenabteilung bei AmeriVet Securities, "denn, seien wir ehrlich, der US-Verbraucher hält die Sache zusammen".

Der Dow Jones Industrial Average kollabierte 1.190,95 Punkte oder 4,4 Prozent, was den größten eintätigen Punkterückgang in seiner Geschichte darstellte. Der US-Standardindex schloss auf 25.766,64 Punkte. Für den S&P 500 ging es um 4,4 Prozent nach unten auf 2.978,76 Punkte, während der Nasdaq-Composite um 4,6 Prozent auf 8.566,48 Punkte abstürzte. Zum ersten Mal seit Oktober letzten Jahres schloss der S&P 500 wieder unterhalb seiner psychologisch bedeutenden Marke von 3.000 Punkten. Besorgniserregender ist aber die Tatsache, dass der Index nicht nur seine 200-Tage-Linie unterhandelte, sondern auch den Handelstag darunter schloss. In den USA wird die Glättung der letzten 200 Tage eine sehr viel größere Bedeutung beigemessen als in Deutschland.

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