Powell, Inflation in Großbritannien, Investitionen von Tesla - was die Märkte heute bewegt

Investing.com  |  Autor Peter Nurse

Veröffentlicht am 21.06.2023 12:56

Investing.com - Einmal mehr versammelt sich die Finanzwelt gespannt um die Botschaften des Mannes, der mit wenigen Worten das Schicksal der Märkte lenken kann: Fed-Chef Jerome Powell. Heute startet er mit seiner mit Spannung erwarteten Anhörung vor dem Kongress. Doch während die Blicke gebannt auf den Worten des obersten Währungshüters ruhen, bahnen sich andere Nachrichten ihren Weg durch die Schlagzeilen. Aktuelle Daten aus Großbritannien lassen aufhorchen: Die Inflation bleibt im Mai hartnäckig hoch und setzt die Britische Zentralbank unter Druck, ihre geldpolitischen Maßnahmen zu verschärfen. Währenddessen richtet der Elektroautoriese Tesla seinen Fokus auf neue Horizonte und setzt seine Expansion fort. Der Blick des Unternehmens fällt nun auf Indien, wo es plant, vor Ort zu investieren. Nicht alle Unternehmen können jedoch mit positiven Nachrichten aufwarten. So sorgt der Logistikgigant FedEx mit seinen Quartalszahlen für Enttäuschung.

h2 1. Powell beginnt mit seiner Anhörung vor dem Kongress/h2

Fed-Chef Jerome Powell beginnt heute mit seiner zweitägigen Anhörung vor dem US-Kongress und spricht vor dem Ausschuss für Finanzdienstleistungen des Repräsentantenhauses. Letzte Woche hatte die US-Notenbank ihre Zinserhöhungen ausgesetzt, jedoch angedeutet, dass sie die Zinsen in diesem Jahr wieder anheben könnte.

Die Fed geht davon aus, dass der Leitzins bis Ende des Jahres 5,6 % erreichen könnte, was noch mindestens zwei Erhöhungen um 25 Basispunkte bedeuten würde.

Vor diesem Hintergrund interessieren sich die Anleger vor allem dafür, wie stark Powell die Notwendigkeit erneuter Zinserhöhungen betont und ob diese bereits im nächsten Monat durchgeführt werden.

„Das Hauptaugenmerk liegt darauf, ob die Juli-Sitzung wirklich „live“ ist und ob der Dot-Plot der Fed, der zwei weitere Zinserhöhungen vorsieht, ein echter Basisfall ist, der von den Daten abhängt, oder ob es sich um Schwarzmalerei in Bezug auf die Inflation handelt, um eine vorzeitige Lockerung der Finanzbedingungen zu verhindern“, sagt Tapas Strickland, Leiter des Bereichs Marktwirtschaft bei NAB.

h2 2. Inflation in Großbritannien bleibt hoch/h2

Heute vorgestellte Inflationsdaten für Großbritannien überraschten mit einem Anstieg von 8,7 % im Mai, was dem Wert des Vormonats entsprach und über den Erwartungen von 8,4 % lag.

Darüber hinaus beschleunigte sich die Kerninflation, die Lebensmittel und Energie ausschließt, unerwartet auf 7,1 %. Im Vormonat lag dieser Wert noch bei 6,8 %. Insgesamt hat sich damit der Druck auf die Bank of England erhöht, bei ihrer Sitzung am Donnerstag Zinserhöhungen zu beschleunigen.

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Es wird erwartet, dass die Bank of England die Zinssätze um 25 Basispunkte auf 4,75 % anheben wird, obwohl die Inflation sdaten das Risiko einer Erhöhung um einen halben Prozentpunkt erhöhen.

Ein separater Bericht hat dagegen gezeigt, dass die britische Staatsverschuldung zum ersten Mal seit 1961 auf über 100 % des BIP gestiegen ist, nachdem die Regierung im Mai mehr als die prognostizierten 20 Mrd. Pfund (1 Pfund = 1,2708 Dollar) an Neuschulden aufgenommen hatte.

h2 3. Futures unverändert; FedEx-Aktie schwächelt/h2

Die US-Futures werden heute im bisherigen Handelsverlauf weitgehend unverändert gehandelt, da die Anleger auf die Aussagen des Präsidenten der US-Notenbank Jerome Powell warten. Viele erhoffen sich ein schärferes Bild davon zu bekommen, wie die Entwicklung bei den Zinsen weitergeht.

Aktuell wird der Dow Future weniger als 0,1 % im Minus gehandelt, der S&P 500 handelt unverändert und der Nasdaq 100 notiert 0,1 % im Minus.

Für die wichtigsten Börsenindizes ging es gestern auf breiter Front nach unten, da viele Anleger nach den starken Kursgewinnen der Vorwoche Gewinne mitnehmen wollten.

Der breiter gefasste S&P 500 erreichte in der vergangenen Woche den höchsten Stand seit April 2022 und verzeichnete sein fünftes Wochenplus in Folge.

Auf Unternehmensseite stehen die Quartalsergebnisse des Immobilienentwicklers KB Home (NYSE:KBH) und des Wohnmobilherstellers Winnebago Industries (NYSE:WGO) an, während die Aktien des Liefergiganten FedEx (NYSE:FDX) vorbörslich ins Minus rutschten, nachdem anhaltende „Nachfrageprobleme“ das Unternehmen dazu veranlasst haben, 29 weitere Frachtflugzeuge in dem am 1. Juni begonnenen Geschäftsjahr am Boden zu belassen.

h2 4. Tesla richtet seinen Blick nach Indien/h2

Elon Musk richtet seinen Blick erneut auf Indien, das bevölkerungsreichste Land der Welt, nachdem sich der CEO von Tesla (NASDAQ:TSLA) beim Besuch des indischen Premierministers in den USA mit Narendra Modi traf.

„Ich bin zuversichtlich, dass Tesla in Indien sein wird, und zwar so schnell wie möglich“, sagte Musk nach dem Treffen zu Reportern. „Wir wollen keine voreilige Ankündigung machen, aber ich denke, es ist sehr wahrscheinlich, dass es eine bedeutende Investition geben wird.“

Tesla und Indien haben bereits früher Gespräche über Investitionen in Asiens drittgrößter Volkswirtschaft geführt, die jedoch im vergangenen Jahr auf Eis gelegt wurden, nachdem die indische Regierung darauf bestanden hatte, dass Tesla Autos vor Ort herstellt. Der Elektroautohersteller hatte dagegen erklärt, dass er zunächst nur nach Indien exportieren wolle, um die Nachfrage vor Ort zu testen.

h2 5. Ölpreis vor US-Rohöllagerdaten im Plus/h2

Der Preis für Rohöl ist heute im Vorfeld der wöchentlichen US-Rohöllagerbestandsdaten nach zwei Verlusttagen in Folge leicht gestiegen.

Aktuell wird US-Rohöl 0,3 % höher bei 71,39 USD pro Barrel gehandelt, während sich der Brent-Kontrakt um 0,2 % auf 76,03 USD pro Barrel verteuert hat.

Die US-Rohöllagerbestandsdaten des Branchenverbands American Petroleum Institute werden heute mit einem Tag Verspätung aufgrund des Feiertags am Montag veröffentlicht. Nach der Zunahme von einer Million Barrel in der vergangenen Woche ist diese Woche wieder ein Rückgang möglich.

Dennoch kämpft der Ölmarkt um Unterstützung, selbst nachdem Saudi-Arabien beschlossen hat, sein Angebot einzuschränken. Grund für die schlechte Stimmung an den Ölmärkten ist die wachsende Besorgnis über die wirtschaftliche Erholung in China, dem größten Rohölimporteur der Welt, sowie die straffere Geldpolitik in weiten Teilen des Westens, die die Wirtschaftstätigkeit einschränkt.

„Die OPEC+-Maßnahmen von vor einigen Wochen haben wenig dazu beigetragen, die Preise nach oben zu treiben. Nachfragesorgen belasten den Markt weiterhin“, so die Analysten der ING Bank (AS:INGA) in einem Kommentar.

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