Naspers will Prosus-Wert durch einfachere Kapitalstruktur steigern - Kursschub

dpa-AFX

Veröffentlicht am 27.06.2023 10:55

AMSTERDAM (dpa-AFX) - Eine neue Vereinbarung mit dem Mutterkonzern Naspers über die Art der Beteiligung soll der seit Jahren unterbewerteten Aktie der niederländischen Internet-Beteiligungsholding Prosus (AS:PRX) wieder Aufwind verschaffen. Zugleich will Naspers aber weiter einen Großteil des Prosus-Kapitals und die Mehrheit der Stimmrechte behalten. Investoren zeigten sich vom angekündigten Deal begeistert; die Aktienkurse beider Unternehmen zogen deutlich an.

Bei dem Vorhaben sollen neue Aktien der an der Börse gehandelten Gattung mit Bezugsrecht für die bisherigen Eigentümer ausgegeben werden. Naspers will davon keine kaufen. Dadurch würde der Streubesitz der im EuroStoxx 50 gelisteten Prosus-N-Aktie deutlich steigen. Weil die Mutter aber nicht an der Börse gehandelte Anteile mit Mehrfachstimmrecht bekommt, behält sie damit 43 Prozent des Prosus-Kapitals und hat weiter das Sagen.

Naspers hatte seine Internetbeteiligungen in das niederländische Unternehmen ausgelagert und im September 2019 in Europa an die Börse gebracht. Damit sollte der Zugang zum Kapitalmarkt verbessert werden. Wegen der bei Investoren unbeliebten Überkreuzbeteiligung, die jetzt aufgelöst werden soll, liegt der Aktienkurs deutlich unter dem Nettovermögenswert der Beteiligungen.

Letzteren bezifferte Prosus auf etwas mehr als 100 Euro. Der Kurs der Prosus-Aktie liegt aber trotz des Plus von mehr als neun Prozent auf 69 Euro am Dienstag nach der Ankündigung, die Überkreuzbeteiligung auflösen zu wollen, noch deutlich darunter.

Wichtigste Beteiligung von Prosus ist das knapp 26-prozentige Aktienpaket des chinesischen Internetunternehmens Tencent (HK:0700) . Alleine das ist an der Börse derzeit knapp 100 Milliarden Euro wert oder umgerechnet rund 80 Euro je Prosus-Aktie. In Deutschland hält Prosus etwas mehr als ein Viertel an Delivery Hero (ETR:DHER)

Im abgeschlossenen Geschäftsjahr (per Ende März) steigerte Prosus unterdessen seinen Umsatz aus fortgeführten Geschäften um ein Zehntel auf knapp 5,8 Milliarden US-Dollar (5,3 Mrd Euro). Im operativen Geschäft vergrößerte sich dagegen der Verlust deutlich um 41 Prozent auf knapp 1,34 Milliarden Dollar. Das Unternehmen hatte bereits Mitte Juli mitgeteilt, dass der bereinigte Gewinn je Aktie unter anderem wegen höherer Abschreibungen deutlich zurückgegangen ist.

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