Nach Inflationsdaten: Eurozonen-Staatsanleihen auf Talfahrt

Investing.com  |  Autor Geoffrey Smith

Veröffentlicht am 28.10.2022 12:14

Aktualisiert 28.10.2022 13:43

Von Geoffrey Smith 

Investing.com -- Die Kurse der Eurozonen-Staatsanleihen brachen am Freitag ein und rissen die Aktienmärkte mit sich, als unerwartet hohe Inflationsdaten aus einer Reihe von Ländern die Hoffnung auf ein baldiges Ende der Straffung der Geldpolitik durch die Europäische Zentralbank (EZB) enttäuschten.

In Italien stiegen die Verbraucherpreise im Oktober um beängstigende 4,0 %, eine deutliche Beschleunigung gegenüber dem Sprung um 1,4 % im September, der die Jahresrate nach der harmonisierten EU-Methode auf 12,8 % ansteigen ließ.

Auch in Frankreich stieg die Inflation stärker als gedacht: Die Preise erhöhten sich um das Doppelte der erwarteten 0,5 %, unter anderem aufgrund des lang anhaltenden Streiks in den Raffinerien des Landes, der die Preise für Mineralölerzeugnisse in die Höhe getrieben hat.

Vorläufige Zahlen aus den größten deutschen Bundesländern deuten ferner darauf hin, dass die Preise in der größten Volkswirtschaft der Eurozone um über 1 % gestiegen sind.

Ausschlaggebend waren einmal mehr die Preise für Haushaltsenergie, die sich in Nordrhein-Westfalen im Vergleich zum September um 8,5 % erhöhten. Vorläufige Zahlen für Deutschland wird das Statistische Bundesamt Destatis am Freitag veröffentlichen.

Nur in Spanien überraschte die Inflation nach unten. Hier waren die Preise nur um bescheidene 0,1 % gestiegen.

Die Daten bestätigten die Warnung von EZB-Präsidentin Christine Lagarde vom Donnerstag, wonach die Inflation in der Eurozone angesichts der Auswirkungen der im Sommer stark gestiegenen Gas- und Strompreise noch weiter zulegen könnte.

Die Anleiherenditen, die sich invers zu den Kursen bewegen, stiegen in Reaktion auf die neuen Inflationszahlen kräftig an, als sich die Anleger zu einer raschen Neubewertung ihrer Deutungen zur EZB-Sitzung vom Donnerstag genötigt sahen. Statt auf die jüngste Anhebung der Leitzinsen um 75 Basispunkte oder die Verschärfung der Geldmarktbedingungen durch eine rückwirkende Änderung der Bedingungen für frühere Kreditgeschäfte hatten es die Märkte vorgezogen, sich lieber auf eine subtile Aufweichung der Zinsaussichten der in Frankfurt ansässigen Zentralbank zu konzentrieren.

Jegliche Andeutung eines baldigen Endes der geldpolitischen Straffung wurde am Freitag vom litauischen Notenbankchef Gediminas Simkus jedoch heruntergespielt, der gegenüber Bloomberg erklärte, dass bei der nächsten Sitzung eine weitere "substanzielle" Zinserhöhung erforderlich sei.

Um 10.50 Uhr MEZ lag die Rendite der 2-jährigen deutschen Staatsanleihe um 13 Basispunkte höher bei 1,93%, während ihr italienisches Pendant um 15 Basispunkte auf 2,62% gestiegen war.

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