Mobilfunk-Firmen wollen Geld von Online-Riesen

dpa-AFX

Veröffentlicht am 27.02.2023 11:33

Aktualisiert 27.02.2023 11:45

BARCELONA (dpa-AFX) - Mobilfunk-Anbieter fordern mit mehr Nachdruck, große Online-Dienste für die Nutzung ihrer Netze zur Kasse zu bitten. Täglich würden 55 Prozent des Datenverkehrs von nur fünf Unternehmen verursacht, sagte die Chefin des Telekomkonzerns Orange (EPA:ORAN), Christel Heydemann, am Montag. Das koste europäische Telekommunikationsfirmen rund 15 Milliarden Euro im Jahr.

In den vergangenen Jahren seien allein in Europa 600 Milliarden Euro in Netze investiert worden, sagte Heydemann zum Beginn des Branchentreffens Mobile World Congress in Barcelona. Aber vielen Mobilfunk-Firmen falle es schwer, damit Geld zu verdienen. Verbraucher erwarteten, immer weniger zu bezahlen, und zum Teil habe man es mit veralteten Regulierungsmaßnahmen zu tun. Regulierern und der Politik falle eine zentrale Rolle dabei zu, diese "nicht nachhaltige" Situation auszubalancieren, sagte Heydemann.

Die Netzbetreiber fordern seit Jahren, dass Unternehmen wie Google (NASDAQ:GOOGL) , Netflix (NASDAQ:NFLX) oder der Facebook-Konzern Meta (NASDAQ:META) sich an den Kosten der Netze beteiligen müssten, weil diese viel Datenverkehr verursachten. Die Online-Schwergewichte kontern, dass ihre Dienste erst die schnellen Datennetze für Verbraucher attraktiv machten.

Die Mobilfunk-Branche findet inzwischen mehr Gehör in der Politik als früher. Die EU-Kommission startete in der vergangenen Woche eine öffentliche Konsultation, in der es unter anderem darum geht, wer für die Kosten für den Netzausbau aufkommen soll.

EU-Kommissar Thierry Breton sagte in Barcelona, man müsse ein faires Modell für die Finanzierung der riesigen Ausbaukosten finden. Es gehe um mehr als einen Konflikt zwischen den Interessen von Netzbetreibern und Online-Diensten. Ziel müsse sein, Europa für den nächsten Schub der Vernetzung vorzubereiten und das Potenzial des gemeinsamen EU-Marktes besser zu nutzen.

Zugleich wollen Mobilfunk-Anbieter über ihr bisheriges Geschäft als Netzbetreiber hinauswachsen. "Es ist nicht mehr ein Telefon-Netzwerk. Es ist ein dezentralisierter und verteilter Supercomputer", gab Telefónica-Chef José María Álvarez-Pallete als Ziel aus. Dafür wollten die Mobilfunk-Konzerne einen gemeinsamen neuen Standard schaffen - wie einst mit den GSM-Netzen, die die schnelle Ausbreitung von Handys ermöglichten.

Jetzt die App holen
Werden Sie Teil der größten Finanz-Community der Welt
Downloaden

Der Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen birgt hohe Risiken. Sie können Ihren Kapitaleinsatz vollständig oder teilweise verlieren. Die Kurse von Kryptowährungen sind extrem volatil und können von externen Faktoren wie finanziellen, regulatorischen oder politischen Ereignissen beeinflusst werden. Der Handel auf Margin erhöht das finanzielle Risiko.
Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie die mit dem Handel der Finanzinstrumente und/oder Kryptowährungen verbundenen Risiken vollständig verstanden haben und lassen Sie sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten, bevor Sie den Handel aufnehmen.
Fusion Media möchte Sie daran erinnern, dass die auf dieser Internetseite enthaltenen Kurse/Daten nicht unbedingt in Realtime oder genau sind. Alle Daten und Kurse werden nicht notwendigerweise von Börsen, sondern von Market-Makern bereitgestellt, so dass die Kurse möglicherweise nicht genau sind und vom tatsächlichen Marktpreis abweichen können, was bedeutet, dass die Kurse indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sind. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für etwaige Handelsverluste, die Ihnen durch die Verwendung dieser Daten entstehen könnten.
Es ist verboten, die auf dieser Website enthaltenen Daten ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenanbieters zu verwenden, zu speichern, zu reproduzieren, anzuzeigen, zu ändern, zu übertragen oder zu verteilen. Alle Rechte am geistigen Eigentum sind den Anbietern und/oder der Börse vorbehalten, die auf dieser Website enthaltenen Daten bereitstellen.
Fusion Media kann von den Werbetreibenden, die sich auf der Website befinden, anhand Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.

Abmelden
Sind Sie sicher, dass Sie sich abmelden möchten?
NeinJa
AbbrechenJa
Veränderung wird gespeichert