Lagarde - Politik darf Krisenhilfen nicht zu früh stoppen

Reuters

Veröffentlicht am 13.10.2020 06:29

Berlin (Reuters) - EZB-Chefin Christine Lagarde warnt vor einem zu frühen Auslaufen von staatlichen Krisenhilfen in Zeiten der Corona-Pandemie.

Es gehe darum, dass etwa Staatsbürgschaften oder Kurzarbeiterregelungen nicht “plötzlich gestoppt” würden, sagte Lagarde in einem vom Internationalen Währungsfonds (IWF) am Montag veröffentlichten Gespräch mit dem für Europa zuständigen IWF-Direktor Alfred Kammer. “Wir hoffen, dass Politiker dies verstehen und auch beschließen, dass diese Maßnahmen noch eine Zeit lang weitergehen müssen - selbst wenn die Wirtschaft wieder Tritt fasst.” Es müsse ein reibungsloser Übergang zu einer vollständigen Erholung geschaffen werden.

EZB-Chefvolkswirt Philip Lane hatte jüngst zugleich die Erwartung gedämpft, dass die Notenbank noch in diesem Monat für neue geldpolitische Impulse sorgen könnte. Die EZB werde abwarten, wie die Regierungen auf die Herausforderung reagierten, wenn sie ihre Haushalte für 2021 veröffentlichten.

Und EZB-Direktorin Isabel Schnabel mahnte jüngst, der Corona-Wiederaufbaufonds der EU müsse rasch umgesetzt werden und die dafür vorgesehenen Mittel sollten in die “produktivsten und nachhaltigsten Projekte” gelenkt werden. Italiens Wirtschaftsminister Roberto Gualtieri erwartet im bestmöglichen Fall erste Auszahlungen aus dem 750 Milliarden Euro schweren Fonds jedoch erst für Januar 2021.

Auch vor diesem Hintergrund spekulieren an den Börsen viele Investoren derzeit darauf, dass die EZB noch in diesem Jahr ihr Krisen-Anleihenkaufprogrammm PEPP erneut aufstockt. Es ist inzwischen auf 1,35 Billionen Euro angelegt. Manche Volkswirte erwarten eine Ausweitung um 500 Milliarden Euro und eine Verlängerung der Käufe bis Ende 2021. Die nächste Zinssitzung steht am 29. Oktober an.

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