KORREKTUR/ROUNDUP: Sportwagenbauer Porsche AG mit vorsichtigen Ergebniszielen

dpa-AFX

Veröffentlicht am 12.03.2024 15:57

(Berichtigt wird im letzten Absatz die Veränderung des Ergebnisses nach Steuern. Die Veränderung betrug plus "knapp 4 Prozent".)

STUTTGART (dpa-AFX) - Die VW (ETR:VOWG)-Sportwagentochter Porsche AG setzt sich angesichts vieler Modellwechsel in diesem Jahr vorsichtige Ziele bei der angestrebten Profitabilität. Trotz weiterer Lieferkettenstörungen, starker Inflation und hohen Investitionen steigerte Porsche im vergangenen Jahr den Gewinn und hielt die Umsatzrendite im Tagesgeschäft stabil, wie die Stuttgarter am Dienstag in Stuttgart mitteilten. "2024 starten wir eine beispiellose Produktoffensive", sagte Vorstandschef Oliver Blume laut Mitteilung. Die Aktie fiel nach Handelsstart.

Das seit einigen Monaten unter Druck stehende Vorzugspapier gab im Dax um 1,8 Prozent auf 79,10 Euro nach. An die Börse gegangen war der Sportwagenbauer im September 2022 zu 82,50 Euro das Stück. Im Juni 2023 hatte der Kurs nach einem Höhenflug noch an der Marke von 120 Euro gekratzt. Probleme bei den Verkäufen im wichtigen Markt China belasteten die Entwicklung dann aber zusehends. Der Aufschwung bei europäischen Automobilwerten seit dem Herbst konnte die Porsche-Aktie (ETR:P911_p) nicht beflügeln. Der italienische Luxus-Rivale Ferrari (NYSE:RACE) eilt dagegen seit geraumer Zeit mit seinen Aktien von Rekord zu Rekord.

Dass Porsche ein Übergangsjahr bevorstehe, sei den Investoren bekannt, hieß es aus dem Handel. Die schwächer als gedacht erwartete operative Marge in diesem Jahr könne den Aktienkurs heute dennoch belasten. Das vierte Quartal sei besser ausgefallen als gemeinhin gedacht, schrieb Analyst Philippe Houchois von der Investmentbank Jefferies. Der Ausblick allerdings bleibe etwas hinter den Erwartungen zurück. JPMorgan-Experte Jose Asumendi äußerte sich ähnlich. Er rechnet mit einem deutlichen Anziehen der Ergebnisse im zweiten Halbjahr und dann mit vollem Schwung im kommenden Jahr. Schon dieses Jahr dürften Preiserhöhungen zum Tragen kommen.

Die operative Umsatzrendite - also was im Tagesgeschäft vom Umsatz als operativer Gewinn übrigbleibt - erwartet das Management um Blume in einer Bandbreite von 15 bis 17 Prozent. Das wäre weniger als die im Vorjahr bei 18,0 Prozent stabil gehaltene Marge und auch weniger, als sich Analysten zuvor ausgerechnet hatten. Beim Umsatz geht Porsche von 40 bis 42 Milliarden Euro aus. 2023 hatte das Unternehmen auch dank eines Auslieferungsanstiegs um gut drei Prozent beim Erlös 40,5 Milliarden Euro erwirtschaftet und damit knapp acht Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

In diesem Jahr bringt Porsche neue Versionen vom Panamera und dem Elektrosportwagen Taycan sowie den lange erwarteten vollelektrischen Macan auf den Markt. Zudem startete bereits spät im Jahr 2023 der neue Cayenne, das meistverkaufte Modell der Zuffenhausener. Auch der Sportwagenklassiker 911 wird im Frühsommer aufgefrischt.

Jetzt die App holen
Werden Sie Teil der größten Finanz-Community der Welt
Downloaden

Porsche hatte bereits angedeutet, dass die zeitversetzten und gestaffelten Produktanläufe herausfordernd sein würden. Mittel- und langfristig halte Porsche an seinen Renditeambitionen fest, sagte Finanzchef Lutz Meschke laut Mitteilung. Porsche visiert in der mittleren Frist 17 bis 19 Prozent Marge an, langfristig soll sie sogar auf über 20 Prozent getrieben werden.

Um das zu schaffen, hatte Porsche vor rund einem Jahr ein neues Ergebnisprogramm aufgesetzt. "Wir nehmen auch hier viel Geld in die Hand, um neue Erlösquellen zu erschließen", sagte Meschke. Dazu gehören den Angaben zufolge besonders exklusive Angebote und Services.

Porsche will in der Produktion vor allem weiter flexibel bleiben und Verbrenner, Hybride und Vollelektroautos gleichzeitig bauen können. Vergangenes Jahr stieg der Anteil vollelektrischer Fahrzeuge um 1,5 Prozentpunkte auf 12,8 Prozent an. Mitte des Jahrzehnts sollen perspektivisch ein vollelektrischer 718 hinzukommen sowie ein Elektro-SUV, das über dem Cayenne positioniert ist und damit hohe Verkaufspreise liefern soll.

Im vergangenen Jahr stieg der Gewinn nach Steuern um knapp 4 Prozent auf 5,16 Milliarden Euro. Die Dividende soll von 1,01 Euro auf 2,31 Euro je Vorzugspapier zulegen. Die Vorzugsaktien sind zu rund einem Viertel im freien Streubesitz, der Rest gehört dem Volkswagen-Konzern. Die Stammaktionäre - derzeit ausschließlich der Wolfsburger Autoriese sowie die VW-Dachholding Porsche SE der Eigentümerfamilien Porsche und Piech - bekommen 2,30 Euro Dividende je Schein.

Der Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen birgt hohe Risiken. Sie können Ihren Kapitaleinsatz vollständig oder teilweise verlieren. Die Kurse von Kryptowährungen sind extrem volatil und können von externen Faktoren wie finanziellen, regulatorischen oder politischen Ereignissen beeinflusst werden. Der Handel auf Margin erhöht das finanzielle Risiko.
Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie die mit dem Handel der Finanzinstrumente und/oder Kryptowährungen verbundenen Risiken vollständig verstanden haben und lassen Sie sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten, bevor Sie den Handel aufnehmen.
Fusion Media möchte Sie daran erinnern, dass die auf dieser Internetseite enthaltenen Kurse/Daten nicht unbedingt in Realtime oder genau sind. Alle Daten und Kurse werden nicht notwendigerweise von Börsen, sondern von Market-Makern bereitgestellt, so dass die Kurse möglicherweise nicht genau sind und vom tatsächlichen Marktpreis abweichen können, was bedeutet, dass die Kurse indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sind. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für etwaige Handelsverluste, die Ihnen durch die Verwendung dieser Daten entstehen könnten.
Es ist verboten, die auf dieser Website enthaltenen Daten ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenanbieters zu verwenden, zu speichern, zu reproduzieren, anzuzeigen, zu ändern, zu übertragen oder zu verteilen. Alle Rechte am geistigen Eigentum sind den Anbietern und/oder der Börse vorbehalten, die auf dieser Website enthaltenen Daten bereitstellen.
Fusion Media kann von den Werbetreibenden, die sich auf der Website befinden, anhand Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.

Abmelden
Sind Sie sicher, dass Sie sich abmelden möchten?
NeinJa
AbbrechenJa
Veränderung wird gespeichert