Jobdaten, PCE-Index und Salesforce hebt die Prognose an - das bewegt die Märkte heute

Investing.com  |  Autor Scott Kanowsky

Veröffentlicht am 31.08.2023 13:25

Investing.com - Anleger rund um den Globus halten den Atem an, nachdem die Datenpunkte zu Wochenbeginn die Prognosen erhärteten: Die Federal Reserve (Fed) könnte ihren aggressiven Zinspfad schon bald verlassen. Das hat die Märkte in Bewegung versetzt und den Dow Future beflügelt. Doch das ist nur ein Teil der Geschichte. Salesforce (NYSE:CRM), das Cloud-Computing-Powerhouse, zeigt einen erfrischenden Ausblick und gibt Investoren Grund zum Lächeln. Auf der anderen Seite des Globus wiederum, in Chinas bedeutendstem Produktionssektor, schrumpft die Aktivität. Peking, entschlossen, die Wirtschaft wieder auf Kurs zu bringen, erwägt weitere Maßnahmen.

1. Uneinheitliche Entwicklung der US-Aktien-Futures nach viertem positiven Handelstag in Folge

Für die US-Aktien-Futures zeichnet sich am Donnerstag im vorbörslichen Handel ein uneinheitliches Bild, nachdem die wichtigsten Börsenindizes der Wall Street gestern den vierten Handelstag in Folge im Plus geschlossen hatten.

Aktuell steigt der Dow Jones-Future um 0,3 %, der S&P 500 legt 0,1 % zu und der Nasdaq 100 fällt um 0,1 %.

Der Großteil der Anleger, so scheint es, ist immer noch damit beschäftigt, die Flut an Wirtschaftsdaten aus den letzten Tagen einzuordnen. Insgesamt deuten die Indikatoren auf eine gewisse Verlangsamung des US-Arbeitsmarktes hin, was die Erwartung schürt, dass die US-Notenbank ihren Zinserhöhungszyklus bald beenden könnte.

Bei den Einzelaktien hat der SAP-Rivale Salesforce seine Umsatzprognose für das Gesamtjahr angehoben, was dem Dow-Future zusätzlichen Auftrieb gibt.

2. US-Jobdaten und PCE-Index

Am heutigen Handelstag rücken die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA sowie die neuesten Ergebnisse des PCE-Index ins Blickfeld von Investoren und Analysten. Der Preisindex für persönliche Konsumausgaben gilt als wichtiger Indikator für die Inflation und genießt die Vorliebe der Federal Reserve.

Ökonomen erwarten einen leichten Anstieg der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe auf 235.000, während sich der jährliche Kernindex der persönlichen Konsumausgaben leicht auf 4,2 % erhöhen dürfte.

Die Zahlen sind die jüngsten in einer Reihe von richtungsweisenden Daten vor der Veröffentlichung des mit Spannung erwarteten Berichts über die Beschäftigtenzahlen außerhalb der Landwirtschaft, der morgen fällig ist. Es wird erwartet, dass die US-Wirtschaft im August 170.000 Arbeitsplätze geschaffen hat, gegenüber 187.000 im Vormonat.

Die restriktive Geldpolitik der Fed, die darauf abzielt, die hohe Inflation zu senken, hat den Leitzins von nahezu Null auf eine Spanne von 5,25 % bis 5,50 % katapultiert. Derzeit bewegt sich das Zinsniveau auf dem höchsten Stand seit mehr als zwei Jahrzehnten. Dennoch sind Analysten der Meinung, dass Anzeichen für eine Entspannung auf dem Arbeitsmarkt und in der gesamten Wirtschaft die Entscheidungsträger der Federal Reserve möglicherweise dazu bewegen könnten, von weiteren Zinserhöhungen abzusehen.

3. Salesforce hebt die Prognose an

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Im US-Frühhandel standen die Salesforce-Aktien heute hoch im Kurs und legten um mehr als 5 % zu. Kurz zuvor hatte die Softwareschmiede seine Umsatzprognose unter Berufung auf die starke Nachfrage nach seinen Cloud-Produkten angehoben.

Für das laufende Geschäftsjahr wird nun ein Umsatz zwischen 34,7 und 34,8 Mrd. USD erwartet, nach zuvor 34,5 bis 34,7 Mrd. USD. Die angehobene Prognose nährt die Hoffnung, dass Salesforce und andere große Cloud-Anbieter in der zweiten Jahreshälfte 2023 eine Verlangsamung des jüngsten Rückgangs bei den Kundenausgaben erleben könnten.

Derweil gab die Schweizer Großbank UBS (SIX:UBSG) weitere Details zu ihren Plänen für den ehemaligen Rivalen bekannt, den sie vor fünf Monaten im Rahmen eines von der Regierung eingefädelten Deals gerettet hatte. Die Pläne sehen vor, dass UBS zukünftig die inländische Einheit der Credit Suisse (SIX:CSGN) übernehmen wird.

Mit diesem Schritt, der in der Schweiz vor den nationalen Wahlen im Oktober heftig diskutiert wurde, wird die 167 Jahre alte Marke der Credit Suisse verschwinden und 3.000 Arbeitsplätze in der Schweiz abgebaut. UBS-Chef Sergio Ermotti sagte, dies sei „das beste Ergebnis“ für das fusionierte Kreditinstitut, die Aktionäre und die Schweizer Wirtschaft.

Die in den USA gehandelten Aktien der UBS Group AG (NYSE:UBS) legten vorbörslich zu.

4. Trübe Stimmung in der chinesischen Wirtschaft

Im August setzte sich der Rückgang der Herstellungstätigkeit in China im fünften aufeinanderfolgenden Monat fort, was den Druck auf Peking erhöht, weitere Schritte zur Wiederbelebung der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt nach der Corona-Pandemie zu unternehmen.

Ursprünglich gingen die Experten davon aus, dass sich China in diesem Jahr von den drakonischen Coronamaßnahmen stark erholen würde. Doch eine Reihe enttäuschender Wirtschaftszahlen haben diesen Optimismus fast zunichtegemacht.

Und es kommt noch schlimmer, denn der wichtige Immobiliensektor schlittert von einer Krise in die nächste, was am Mittwoch deutlich wurde, als Chinas größter Immobilienentwickler Country Garden (HK:2007) im ersten Halbjahr einen Verlust von 7 Mrd. USD ausweisen musste. Auch die einst boomende Exportindustrie wurde durch den schwächeren weltweiten Konsum in Mitleidenschaft gezogen.

Die chinesische Regierung hat einige neue Maßnahmen zur Stützung der Wirtschaft ergriffen, ohne jedoch weitreichende Konjunkturmaßnahmen zu ergreifen.

5. Ölpreis volatil

Für den Ölpreis ging es heute bei unruhigen Handelsaktivitäten leicht nach oben. Händler sind damit beschäftigt, ernüchternde Konjunkturdaten aus China und einen deutlichen Rückgang der US-Rohöllagerbestände zu verdauen.

Die Energy Information Administration meldete gestern einen Rückgang der US-Rohöllagerbestände um 10,6 Mio. Barrel, was deutlich über den erwarteten 3,3 Mio. Barrel liegt. Viele Raffinerien haben ihre Produktion vor dem Labor Day-Wochenende hochgefahren, das in der Regel den Höhepunkt der Sommernachfrage in den USA markiert.

Die Märkte beobachteten auch, ob es zu weiteren Produktionsunterbrechungen aufgrund von Hurrikan Idalia kommen wird, der am Mittwoch in Florida auf Land traf und inzwischen vom Status eines Hurrikans auf den eines Tropensturms zurückgestuft worden ist.

Zur Stunde notiert ein Barrel US-Rohöl bei 81,92 USD, ein Plus von 0,4 %, während die Nordseesorte Brent sich um 0,3 % auf 85,52 USD verteuert.

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